Thomas J.S.: Das kompilierte Sicherheitsrisiko 7/2004

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Hallo,

Der Punkt war, die Leute sollten sich das selbst besorgen. Du gibts ihnen das fix und fertig und gratis, oder? Sag den Leuten, du wirst für sie SuSe etc. kaufen. Was wird ihre erste frage sein? (Mein Tipp (sinngemäß)lautet: "Ist Linux nicht gratis?", siehe auch Matthias antwort dazu [pref:t=84036&m=492511])

Diese Frage würde ich dann wahrheitsgemäß bejahen. Ich habe für kein GNU/Linux, das ich selbst verwende oder weitergebe, bezahlt. Wenn ich sagte, ich hätte mein SuSE gekauft, wäre das schlicht unwahrheitsgemäß. Ich könnte freilich anschließen, daß man bei Bedarf einiges Geld für Support und einen Stapel Handbücher hinlegen kann, doch die wichtigsten Dokumentationen gibt es im Netz freilich ebenso für lau; und wenn jemand ein etwas umfangreicheres, gebundenes Handbuch separat nachkaufen möchte, so wird es ihn auch nicht verblüffen, daß er dafür Geld hinlegen muß.

Das Problem, was ich vorher ansprach liegt eben dort wo du sagst "doch die wichtigsten Dokumentationen gibt es im Netz freilich ebenso für lau;" und das ist schlich die Mentalität der Menge. Darüber wurden schon auch in diesem Forum zahlreiche Diskussionen geführt.
Damit gehen wir jetzt in unsere Diskussion auch schon einer Ebene tiefer; ich bin kein verfechter der Softwarepatente, wie sie jetzt eingeführt werden sollen, aber eines können wir in den Argumentationen der Befürworter nicht ignorieren, nämlich dass sehr viele Menschen Software generell als "frei" betrachtetn.
Dementsprechend herrscht auch die von Mathias beschriebene Praxis.
Linux ist für die meisten Leute auch deshalb nicht einfach, weil sie eben auf der einen Seite viele Dinge selbst besorgen müssen, aber auf der anderen Seite dabei genau dieselbe Erwartungshaltung haben wie bei einem gekauften Produkt.
Wenn jemand eine kopierte Windows benutzt wird sich nicht bei M$ aufregen gehen, aber bei Linux ist es anderes, das ist gratis und es haben gefälligst alle strammzustehen und auftauchende Probleme zu lösen. Das man das in diesem Fall selbst tun muss, fällt den wenigsten ein und man gibt sich verwundert wenn jemand darauf hinweist.

GNU/Linux ist heute durchaus "einfach".

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Diesen Eindruck habe ich nur bedingt gewonnen.

Dann habe ich schlicht andere Eindrücke gewonnen. Oder, genauer ausgedrückt: Die "großen" Distributionen sind in keinster Weise "schwieriger" als Windows, bedeutend weniger noch für den "Einsteiger", denn für den "Umsteiger".

Ich habe schon weiter oben gesagt, dass es mittlerweile eben solche Sachen wie SuSe etc. gibt. Und trotzdem, für viele Sachen muss man nach wie vor die Console bemühen und das will dann kaum jemand, der seinen ersten Rechner gerade vor sich hat.
Ich benutze übrigens sehr gerne knoppix (einfacher geht wirklich nicht mehr), wenn ich bestimmte Sachen auf einem Linux-Rechner testen will. (und das "dammn small linux" ist auch nicht schlecht)

Grüße
Thomas