torrent - was ist das eigentlich?

[Christoph Schnauß]

hallo Forum,

in jüngerer Zeit ist mir häufiger mal der Hinweis auf torrent bzw. Bittorrent begegnet. Zu wiederholtem Mal heute in einer Heise-Meldung über die neue Knoppix-Version, die bereits über torrent erreichbar sein soll. Da gibts auch eine Adresse mit etwas Text drauf, aber ein download funktioniert da offenbar nicht ohne Umwege. Es sieht so aus, als ob man sich dafür so eine Art von "Dialer" erst holen müßte.

Was ist das eigentlich für eine Methode oder für ein Konzept, nutzt es was oder wird man dadurch nur irgendwie abgezockt? Gerade Knoppix war ja bisher immer kostenlos.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

[sschumann]

Was ist das eigentlich für eine Methode oder für ein Konzept, nutzt es was oder wird man dadurch nur irgendwie abgezockt? Gerade Knoppix war ja bisher immer kostenlos.

Soweit ich weiß, ist Bittorrent ein Ding wie emule. Ob das jetzt übermäßig Spamware-Charakter hat, weiß ich nicht. In jedem Fall ist es eine höchst fragwürdige Quelle :)

[Raik]

Hallo, sschumann!

Soweit ich weiß, ist Bittorrent ein Ding wie emule. Ob das jetzt übermäßig Spamware-Charakter hat, weiß ich nicht. In jedem Fall ist es eine höchst fragwürdige Quelle :)

im unterschied zum edonkey-netzwerk, für das auch der client emule geschrieben wurde, wo man direkt files suchen und runterladen kann, werden bei bittorrent erst mal dateien benötigt, die die angaben zur eigentlich gesuchten datei und zu möglichen quellen enthalten.

filesharing-netzwerke sind genauso höchst fragwürdige quellen, wie das internet an sich, denn auch dort werden höchst fragwürdige inhalte verbreitet. z.b. über http, ftp, irc, news u.s.w.

freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

[Julian von Mendel]

Hi!

Soweit ich weiß, ist Bittorrent ein Ding wie emule. Ob das jetzt übermäßig Spamware-Charakter hat, weiß ich nicht. In jedem Fall ist es eine höchst fragwürdige Quelle :)

Filesharing an sich ist weder illegal noch fragwürdig, sondern von der Theorie her sehr praktisch. Nur weil es per Filesharing u.A. möglich ist, illegale Daten zu tauschen, ist Filesharing nicht allgemein schlecht. Mir ist nämlich kein einziges Medium bekannt, mit dem das nicht möglich wäre.

Schöne Grüße
Julian

[sschumann]

Filesharing an sich ist weder illegal noch fragwürdig, sondern von der Theorie her sehr praktisch. Nur weil es per Filesharing u.A. möglich ist, illegale Daten zu tauschen, ist Filesharing nicht allgemein schlecht. Mir ist nämlich kein einziges Medium bekannt, mit dem das nicht möglich wäre.

Ja, und jetzt? Parkuhr und so...

[Thomas J.S.]

Hallo,

Ja, und jetzt? Parkuhr und so...

Wenn das für dich ein Medium ist ...

Grüße
Thomas

[Thomas W.]

Hallo,

Was ist das eigentlich für eine Methode oder für ein Konzept, nutzt es was oder wird man dadurch nur irgendwie abgezockt? Gerade Knoppix war ja bisher immer kostenlos.

http://bitconjurer.org/BitTorrent/introduction.html

Gruss
Thomas

[Jan L.]

Hallo Christoph,

Was ist das eigentlich für eine Methode oder für ein Konzept,

Ein Filesharing-Netzwerk.

nutzt es was oder wird man dadurch nur irgendwie abgezockt?

Wenn sich die Leute Software von anderen Privatrechnern ziehen, werden
die offiziellen Server nicht so sehr belastet. Man sollte natürlich
überprüfen, ob die Software, die man aus solchen Netzen saugt, auch
unverändert ist (z.B. anhand eines MD5-Hashs).

Gruß, Jan

[Michael Wronna]

hallo christoph,

laut dict.leo.org ein reissender strom (englisch)
bit to rent (bit zu mieten). schoene gruesse vom bodensee,

michael

ss:) zu:) ls:& fo:) de:> va:) ch:? n4:& rl:? br:< js:| ie:% fl:{ mo:|

[Sven Rautenberg]

Moin!

in jüngerer Zeit ist mir häufiger mal der Hinweis auf torrent bzw. Bittorrent begegnet. Zu wiederholtem Mal heute in einer Heise-Meldung über die neue Knoppix-Version, die bereits über torrent erreichbar sein soll. Da gibts auch eine Adresse mit etwas Text drauf, aber ein download funktioniert da offenbar nicht ohne Umwege. Es sieht so aus, als ob man sich dafür so eine Art von "Dialer" erst holen müßte.

Nein, kein "Dialer". Aber eine Software, die dieses Protokoll beherrscht - genauso, wie du einen Browser brauchst, um auf HTTP-Inhalte zuzugreifen, brauchst du eine Software, um auf Bittorrent-Inhalte zuzugreifen.

Der Trick ist: Es gibt einen zentralen Server für einen Download, welcher Informationen über alle Rechner hat, die gerade herunterladen. Dieser Rechner liefert außerdem die erste Zeit den Download auch an interessierte Rechner aus. Die Information, dass es diesen zentralen Rechner gibt und welche Datei er anbietet, wird in eine kleine Datei geschrieben, die auf die Endung ".torrent" lautet. Jetzt muß man also über die gewöhnlichen Downloadwege nur noch diese kleine Datei (wenige Kilobyte) unters Volk bringen, anstelle des riesigen Downloads.

Denn sobald Teile der Datei bei anderen Rechnern gespeichert sind, beginnen die ihrerseits, diese Teile an andere Rechner, denen die Teile noch fehlen, mit hochzuladen. Und die ganz freundlichen Mithelfer belassen diese Upload-Möglichkeit auch dann noch, wenn sie selbst die Datei schon komplett haben.

Das ganze hat unter dem Strich den Effekt, dass alle Rechner, die aktuell die Datei gerade herunterladen (und zwar nicht linear von Anfang bis Ende, sondern höchst zufällig), gleichzeitig mit ihrer Upload-Bandbreite mithelfen, dass andere die Datei ebenfalls herunterladen können. Auf diese Weise wird eine Überlastung eines einzelnen Downloadservers vermieden.

Du darfst dich darauf einstellen, dass z.B. die nächste Version von SelfHTML mit Sicherheit auch über Bittorrent verbreitet werden wird. Anders dürfte der Ansturm begeisterter HTML-Schreiber nicht zu bewältigen sein.

Was ist das eigentlich für eine Methode oder für ein Konzept, nutzt es was oder wird man dadurch nur irgendwie abgezockt? Gerade Knoppix war ja bisher immer kostenlos.

Bittorrent kostet nichts. Wenn in der Software Dialer drin sind, dann nur, weil illegale Abzocker diese in die Software mit reingepackt haben, und du dir den Download von einer unsauberen Quelle gezogen hast.

Ansonsten bietet Bittorrent eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Der Download wird durch eine Checksumme abgesichert, es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass irgendeiner der Download-Teilnehmer an der Datei unbemerkt irgendwas manipulieren kann.

- Sven Rautenberg

[dbenzhuser]

N'Obend

Bittorent selbst ist quasi nur ein Protokoll zum Dateitausch. Im Gegensatz zu emule & Co aber mit dem Vorteil, dass auch Server an der Dateiverbreitung beteiligt sind. Dadurch, und durch das durchdachte Übertragungsprotokoll kann man mit Bittorent oft auch seine DSL-Leitung auslasten - ohne das automatisch die Server mit in die Knie gehen. Die bereitgestellte Bandbreite skaliert bis zu einem gewissen Grad wunderbar mit der Userzahl.

Bittorrent wird übrigens schon seit einiger Zeit bei Linux-Distributionen oder anderen grossen (auch legalen!!!) Releases verwendet.

Bittorent ist zudem nicht an einen Clienten gebunden, das Protokoll ist frei verfügbar, damit auch genügend verschiedene Clients für unterschiedliche Platformen. Ich benutze zur Zeit Azureus (http://azureus.sourceforge.net/).  Der ist in Java geschrieben und ausserdem OpenSource. Die Gefahr dir da einen Dialer oder sonstigen Schmarn mit einzufangen ist dementsprechend gering.

Und der offizielle Heise-Knoppix-Link sollte auch sauber sein.

Andere Unterschiede zu emule & Co: Aufgrund der bereits angesprochenen torrent-Dateien, die vor dem Download benötigt werden, ist keine Suche im Torrent-Netwerk möglich. Eigentlich ist es ein eigenes Netzwerk pro Datei.

eMule bemüht sich übrigens auch schon seit einiger Zeit als legale Verteilerplatform genutzt zu werden, um vom doch recht schlechten Image wegzukommen. Durch die Server-Integration hat bittorent aber bisher noch deutlich die Nase vorn. Trotz eigens eingerichteter legaler Content-Platformen (http://content.emule-project.net/) bleibt das legale Angebot im Vergleich zum Rest noch sehr spährlich. Gerade bei Spiele Demos und Trailern, die regelmässig die Server der Hersteller lahmlegen gibts aber schon ein deutliches Wachstum.

Tschö,
dbenzhuser