Hallo Johannes.
Mich würde ja gerne mal interessieren, wer Mobuto oder Laurent Kabila gewählt hat...
Mobutu war zumindest Mitglied der vom Volk Zaires gewollten Regierung Lumumbas.
Den er kurz darauf gestürzt hat.
Und es war das Volk Zaires, das ihn nach 25 Jahren in die Knie gezwungen hat. Niemand kann mir ernsthaft erklären, dass er nicht die (schweigende) Mehrheit hinter sich hatte, sonst hätte es nicht bis 1990 gedauert, ein Mehrparteiensystem einzuführen.
Dann hat die Bevölkerung des Kongos es also verdient, dass es während der belgischen Besatzung praktisch keine Möglichkeit für sie gab, eine entsprechende Bildung und Ausbildung zu erlangen um eine vernünftige Regierung zu bilden.
Es gibt nicht wenige Fälle, in denen eine Mehrheit »nicht in der Lage war« die Regierung abzusetzen. Weil ihre Mitglieder ihre Energie daüfr benötigten überhaupt am Leben zu bleiben. Oder weil die regierende Minderheit militärisch überlegen und vom Ausland unterstütz wird.
Beispiele?
Chile, Panama, Nicaragua, Tschetschenien, Tibet.
Ich empfinde in diesem »plakativen« des Satzes jedenfalls auch einen Hauch von Verachtung für die Bevölkerung von Ländern, die sich ihre Regierung nicht aussuchen können, weil sie ihnen von außen aufgezwängt wird.
Keinem Land kann dauerhaft etwas aufgezwungen werden, was die Mehrheit des Volkes nicht will.
Kommt drauf an, wie man »dauerhaft« interpretiert. Und wenn die Bevölkerung ausgerottet ist, weil sie sich gewehrt hat, ist natürlich auch niemand mehr da, der sich gegen die Regierung wehren könnte.
Nimm als Extrem Nordkorea. Dem Volk geht es beschissen. Trotzdem hat das Regime genügend Rückenhalt in der Bevölkerung, um seit Jahrzehnten zu überleben. Eine Erklärung dafür habe ich allerdings auch nicht.
Wie sollte das Volk Nordkoreas denn das Regime stürzen, solange dieses alle Waffen und die Nahrung im Land kontrolliert. Dem Land fehlen jetzt schon eine große Menge Nahrungsmittel, was glaubst du, wie viele mehr während eines Aufstandes vernichtet werden würden...
Bedenke jedoch, auch Schweigen kann Zustimmung ausdrücken, wer nichts tut, stärkt die Fraktion derjenigen, die das System bewahren wollen, und macht die zur Minderheit, die etwas ändern wollen. Wo du in dieser Denkweise Verachtung erkennen willst, ist mir noch schleierhaft.
Die Behauptung an sich, dass ein Volk, selbst wenn es seine »Zustimmung durch Schweigen« gibt, eine ungerechtes, menschenverachtendes Regime »verdient« hat, halte ich schon für moralisch nicht korrekt.
Schöne Grüße,
Johannes
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Das sage ich deshalb, weil ich Hompagebauer bin und Ahnung davon .
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