Datenrettung drittens
Christoph Schnauß
- sonstiges
hallo Forum,
ich habe bereits zweimal zu diesem Thema nachgefragt und auch einige hifreiche Hinweise bekommen, allerdings hat keiner bisher wirklich zu einem Ergebnis geführt. Daher nochmal das Thema (aller guten Dinge sind bekanntlich drei):
Ich habe eine sehr alte Platte (Maxtor), die laut Aufdruck am 12. November 1990 hergestellt wurde und 80 MB groß sein soll. Ich habe sie bei einer Bekannten ausgebaut, weil angeblich "nichts mehr ging" und etwas vorlaut versprochen, daß ich eine Datenrettung machen könne. Welches Betriebssystem darauf installiert war/ist, konnte mir nicht gesagt werden.
Im Moment habe ich die Platte in den Rechner gesteckt, an dem ich grade sitze, so daß er jetzt drei Platten hat:
1. Master (WindowsXP)
1. Slave (FreeBSD 5.2.1, SuSE 9.1 und Fedora Core2)
3. Master (Problemplatte)
Bootmanager ist GRUB.
WindowsXP läßt sich im Moment nicht starten, das kann aber vernachlässigt werden. Die SuSE startet zwar, hängt sich aber auf und zeigt eine ewig lange Liste mit Lesefehlern für /dev/hde (das ist die Problemplatte). Fedora zeigt ebenfalls Lesefehler, fährt aber sonst korrekt hoch und liefert über fdisk diese Informationen:
Platte /dev/hde: 85 MByte, 85386240 Byte
10 Köpfe, 17 Sektoren/Spuren, 981 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 170 * 512 = 87040 Bytes
Gerät Boot Start End Blocks Id System
/dev/hde1 789529 1579057 67109888 0 Leer
Partition 1 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):
phys=(8, 8, 0) logisch=(789528, 0, 17)
Partition 1 hat unterschiedliche phys./log. Enden:
phys=(8, 8, 0) logisch=(1579056, 1, 15)
Partition 1 endet nicht an einer Zylindergrenze.
/dev/hde2 789529 1579057 67109888 0 Leer
Partition 2 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):
phys=(8, 8, 0) logisch=(789528, 0, 17)
Partition 2 hat unterschiedliche phys./log. Enden:
phys=(8, 8, 0) logisch=(1579056, 1, 15)
Partition 2 endet nicht an einer Zylindergrenze.
/dev/hde3 789529 1579057 67109888 0 Leer
Partition 3 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):
phys=(8, 8, 0) logisch=(789528, 0, 17)
Partition 3 hat unterschiedliche phys./log. Enden:
phys=(8, 8, 0) logisch=(1579056, 1, 15)
Partition 3 endet nicht an einer Zylindergrenze.
/dev/hde4 * 789529 1580024 67192070+ 6 FAT16
Partition 4 hat unterschiedliche phys./log. Anfänge (nicht-Linux?):
phys=(8, 9, 1) logisch=(789528, 1, 17)
Partition 4 hat unterschiedliche phys./log. Enden:
phys=(986, 9, 17) logisch=(1580023, 1, 7)
Mounten kann ich keine der angegebenen Partitionen und komme auch an keine einzelnen "Daten" heran.
FreeBSD informiert so:
pc1# fdisk ad2
******* Working on device /dev/ad2 *******
parameters extracted from in-core disklabel are:
cylinders=981 heads=10 sectors/track=17 (170 blks/cyl)
parameters to be used for BIOS calculations are:
cylinders=981 heads=10 sectors/track=17 (170 blks/cyl)
Media sector size is 512
Warning: BIOS sector numbering starts with sector 1
Information from DOS bootblock is:
The data for partition 1 is:
sysid 0 (0000),(unused)
start 134219776, size 134219776 (65537 Meg), flag 0
beg: cyl 8/ head 8/ sector 0;
end: cyl 8/ head 8/ sector 0
The data for partition 2 is:
sysid 0 (0000),(unused)
start 134219776, size 134219776 (65537 Meg), flag 0
beg: cyl 8/ head 8/ sector 0;
end: cyl 8/ head 8/ sector 0
The data for partition 3 is:
sysid 0 (0000),(unused)
start 134219776, size 134219776 (65537 Meg), flag 0
beg: cyl 8/ head 8/ sector 0;
end: cyl 8/ head 8/ sector 0
The data for partition 4 is:
sysid 6 (0x06),(Primary 'big' DOS (>= 32MB))
start 134219793, size 134384141 (65617 Meg), flag 80 (active)
beg: cyl 8/ head 9/ sector 1;
end: cyl 986/ head 9/ sector 17
Ich kann zwar nicht, wie nach dieser Angabe zu vermuten wäre /dev/ad2s4 mounten, aber /dev/ad2 läßt sich mounten. Wenn ich mir nun anschauen möchte, was da alles drauf ist, bekomme ich auf der grafischen Oberfläche (KDE 3.3) gar nichts zu sehen, aber auf der Konsole liefert mir ls folgendes:
pc1# ls
!?"?#?$?.%?& ????????.??? a?b?c?d?.e?f q?r?s?t?.u?v ????????.???
!?"?#?$?.%?& ????????.??? a?b?c?d?.e?f ????????.??? ????????.???
...
Prima :-( Es läßt sich natürlich nichts davon in einen Editor laden und auch nichts einzeln kopieren.
Der Disk Doktor aus den Norton Utilities (ndd) sagt mir, daß der Laufwerkstyp falsch wäre und will unbedingt, daß ich eine LowLevel-Formatierung mache. Tu ich natürlich nicht. Ein anderes Diagnosetool, das DFT heißt und von dem ich nicht mehr weiß, woher ich es habe, sagt mir, die Platte wäre defekt und listet sie sowohl als Master wie auch als Slave auf.
So weit bin ich jetzt erstmal. Angaben zur Plattengeometrie lassen sich den fdisk-Meldungen entnehmen, leider kann ich im BIOS keine Einstellungen dafür vornehmen, weil die problematische Platte über einen zusätzlichen Controler läuft. Ich kann sie nicht direkt anschließen, weil ich dann keinerlei Betriebssystem mehr hochgefahren bekomme.
Hat eventuell noch jemand eine Idee, wie ich nun an die offensichtlich noch vorhandenen Daten (es müssen mindestens ein paar Textdateien sein) herankomme und sie kopieren oder abspeichern kann?
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo Christoph S.
Hat eventuell noch jemand eine Idee, wie ich nun an die offensichtlich noch vorhandenen Daten (es müssen mindestens ein paar Textdateien sein) herankomme und sie kopieren oder abspeichern kann?
Ganz ungeachtet dessen das ich die vorangegangenen Threads nicht gelesen habe würde ich sagen " Back to the roots". Soll heissen zurück zu gutem alten DOS und DiskEditor. Das ist dann sysiphusarbeit, was auch der Grund ist weshalb Profesionelle Rettungen so teuer sind .
Ansonsten googele mal nach PC Inspector File Recovery. Ist ein nettes tool mit dem ich letzthin erst Daten von einer ziehmlich geschrotteten HD retten konnte.
Beides oben genannte hilft nur wenn der Controller der HD nicht defekt ist.
mfg
Das Schmunzelmonster
hi,
Ganz ungeachtet dessen das ich die vorangegangenen Threads nicht gelesen habe
Hättest du mal tun sollen. Alle, die vom Thema etwas verstehen, haben sich bereits geäußert und wollten mir nur Gutes tun - es hat aber nicht gelangt :-(
" Back to the roots". Soll heissen zurück zu gutem alten DOS und DiskEditor.
Moment. "Diskeditor" gibts auch in DOS nicht. Oder höchstens als Zusatzprogramm. Besispielsweise enthalten die Norton Utilities einen "Diskeditor" - aber das ist auch nur ein Hexeditor, allerdings ein sehr mächtiger.
Die Größe von ~80 MB, die meine "Problemplatte" hat, setzt voraus, daß darauf eigentlich nur DOS/Win 3.1x als Betriebssystem installiert sein kann. Schon Win95 brauchte mehr als 80 MB. Es _muß_ nun aber außer irgendeinem Windows sogar noch mehr drauf gewesen sein, nämlich mindestens ein (altes) Word, und (mindestens) ein (altes) Exel. Man sieht es an folgendem Screenshot:
Hier habe ich also ein "Recovery"-Tool von Ontrack eingesetzt, das so ganz nebenbei auch noch ein paar Informationen liefert - und es ist zu sehen, daß ich meine alte Platte jetzt sogar mit WindowsXP ansprechen kann. Das sieht so aus:
Prima. Aber ich kann eben keine einzige der angezeigten Dateien öffnen oder kopieren, da kriege ich immer wieder nur gesagt:
Das ist dann sysiphusarbeit
Die ist es bereits seit Wochen. Ich habe inzwischen mehrere Recovery-Tools (unter Windows) probiert, aber alle bleiben irgendwann stehen, ohne erfolgreiche Arbeit geleistet zu haben. Das Erstaunlichste ist, daß mir Partition Magic erlaubt, die erkannnte Partition von der Problemplatte auf eine andere Platte zu kopieren und auch brav anzeigt, daß da was kopiert wurde - aber die kopierte Partition ist auch nach Rechner-Neustart nict zu finden bzw. existiert nicht.
Ansonsten googele mal nach PC Inspector File Recovery.
Danke für den Hinweis - aber das ist selbstverständlich längst geschehen. Das grundsätzliche Problem scheint zu sein, daß diese alte Platte auf FAT16 gesetzt wurde - und höchstwahrscheinlich ist dann auch noch dblspace eingesetzt worden. Das setzt recovery-Bemühungen natürlich Grenzen.
Grüße aus Berlin
Christoph S.