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Hallo,

"Ist das Kunst?", ist eine Frage, die ich mir oder anderen nicht
stelle,

das erinnerte mich gerade an diese langen Reichstagsverhüllungsdebatten. Da dachte ich mir: entweder mir gefällt das einfach außerordendlich gut (was es tat ;-)) - dann ist es mir egal, wenn mir jetzt jemand griffig und schlüssig erklärt, dies sei keine Kunst, meinem Gefallen täte das doch (hoffentlich) keinen Abbruch. Oder ich finde das ganze einfach nur totalen Blödsinn, dann rettet ein schlüssiger "Kunstbeweis" diese Meinung auch nicht. Jeanne-Claude hat da so nett mal im Interview im deutschen Fernsehen (frei übersetzt) gesagt: "ach wissen Sie: Art ist doch nur die Vorsilbe von Arthur...."

Trotzdem halte ich die Frage in bestimmten Fällen für berechtigt. Das blöde ist, ich kann es nur nicht griffig begründen ;-) Es ist auch eine Einsortierungsfrage: wo stelle ich ein Gewerk hin, in welchem Sprach-Umgebungskontex kann/soll/muß/darf ich ein Gewerk betrachten. Bewege ich mich mit meinem Tun in doch relativ eindeutigen Kunstkreisen (und Christo macht das ja zum nicht unerheblichen Teil) dann ist die Frage schon erlaubt, ob sein werkeln auch den, wie jetzt auch immer zu formulierenden, Ansprüchen des von ihm gewählten Präsentationsraumes genügt. Die Frage ob das dann Kunst oder nur ein Kunststückchen ist, wäre dann schon angebracht und müste er sich gefallen lassen. (Von den Rauminhabern allerdings eher als vom gemeinen Publikum, dem es beim betrachten ruhig mal egal sein kann, in welche Schublade das gesehene nun zu stecken sei....)

Darüber diskutiere ich dann im Einzelfall auch nicht. Wozu auch?

Wenn man mich erst davon überzeugen muss, dass etwas Kunst ist, hat
sie ihre Wirkung bei mir doch ohnehin schon verfehlt

Oh, das sehe ich für mich anders. Auch die Sprache der Kunst ist mir eine fremde. Manches entdecke ich selber erst einmal gar nicht, weil ich zuwenig die Materie kenne, zu wenig Ahnung von (Kunst)geschichte habe und einfach nicht sehen kann. Auch das Sehen über das bloße "Gefallen" hinaus kann man lernen. Und sich Empfindungstüren öffnen lassen. Ich selber traue sogar keinem "Kunstwerk", das man nicht "erklären" kann.

Überhaupt bin ich Menschen gegenüber, die sich selbst als Künstler
bezeichnen, sehr skeptisch eingestellt.

Yep, ich auch. Wenngleich ich, da ein paar meiner Kunden nun doch eher vom Kunstmarkt "und mir" anerkannte Künstler als Handwerker sind, ab und an mal weniger zucke. Dafür bei anderen "Hobbykünstlern" (ein Widerspruch an sich für mich) um so heftiger.

Chräcker