Sven Rautenberg: In Sachen Strom

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Moin!

Absolutely ACK -- dummerweise wird das durchaus schonmal gemacht ;-)

Altbau? Leitungsverlegung von vor dem Krieg? Damals gab es keine wirklichen Erdungen, da wurde der Null- und der Erdleiter ganz gerne auf EIN Kabel geklemmt. Potentialmäßig macht das auf den ersten Blick nichts, weil weder Erde noch Nulleiter Spannung gegenüber der Umgebung führen sollten.

Sowas wird aber genau dann blöd, wenn man an einem ungleichmäßig belasteten Drehstromanschluß hängt. Dann führt der Nulleiter plötzlich Spannung gegenüber der Umgebung - und wenn der Erdleiter elektrisch verbunden ist, dann eben auch der. Und schon stehen alle Metallgehäuse und frei zugänglichen Erdkontakte in den Steckdosen unter Spannung. Eher selten gleich unter 220 Volt, aber je nach Belastung können 50 bis 100 Volt schon erreicht werden.

In meiner ersten eigenen Wohnung war die Erde auf den Null-Leiter geklemmt, weil wohl beim Verlegen der Leitung kein Erdleiter vorgesehen war. Die Folge war, dass ich, als ich das TV-Kabel an meinen PC anschliessen wollte, ganz gewaltig eine gewischt bekommen habe und die Sicherung herausflog.

Potentialunterschiede, dreckige! ;) Oder eine extrem einfältige Verdrahtungsorgie, die ein Hilfselektriker ohne Ahnung da vorher installiert hat. Man glaubt ja nicht, zu was Leute alles fähig sind. Allerdings: Mein Opa war Elektriker, und zu was _der_ fähig war, war auch sehr spannend. ;) Ich konnte ihn leider nicht mehr fragen, was er sich bei einigen Schaltungen in seiner Wohnung so gedacht haben mag.

- Sven Rautenberg