paige: Zusammenfassung der Komprimierungsmethoden unter Linux

Hallo.

Die Linux-Kompressionsformate verwirren mich. Und vor allem, wie man sie entpackt. Ich kenne momentan drei Kompressionsformate:

* tar.gz
* tar.bz2
* rpm

Und ich kenne tar.gz bisher zwei Anwendungsmethoden: mit dem make- oder tar-Befehl.

Ich bin schon so durcheinander, dass ich es für unmöglich halte, da durchzublicken und nehme die Methode, die mir in der Installationsanleitung nahegelegt wird.
Jetzt habe ich mir gerade MPlayer heruntergeladen (tar.bz2) und finde keine Installationsanleitung. Die Links zur Dokumentation sind kaputt. Das war für mich der Ansporn, mich endlich mal mit diesen Formaten auseinanderzuseten.

Deshalb meine Frage: Kennt jemand eine Seite, auf der die verschiedenen Kompressionsformate aufgelistet sind und auch dessen Umgang erklärt wird? Wäre sehr dankbar.

mfg
Paige

PS: Wer mir sagt, ich solle in der manpage der Befehle Nachschauen, bekommt einen auf den Deckel. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich da schon drin war, und ich habe immer noch nicht die richtigen Parameter gefunden, damit der Befehl tar ein tar.gz/tar.bz2 entpackt.

  1. Hallo paige,

    *.tar ist ein Archiv-Format, d.h. in solchen Dateien werden mehrere Verzeichnisse/Dateien zusammengefasst. *.gz und *.bz2 sind dann Komprimierungsformate (gzip/bzip2). Meistens koprimiert man eine tar-Datei, aber es ist durchaus auch üblich, einzelne Dateien zu kompromieren.

    *.rpm ist ein Paketformat von Readhead, das aber auch viele andere Distributionen verwenden. Solche Dateien enthaten Software mit entsprechenden Installationsscripten und Metadaten (Autor, Name, Abhängigkeiten, ...)
    Vermutlich handelt es sich dabei einfach um eine komprimierte tar-Datei mit einer vorgegebenen Struktur.

    Was an der tar-Manpage so kompliziert ist, verstehe ich nicht ganz:
    Unter "Aktionen" steht:
    -x, --extract, --get
                  Dateien aus Archiv holen

    Unter "Auswahl des Archiv-Formats"
    -j, --bzip2
                  Archiv mit bzip2(1) (de)komprimieren

    -z, --gzip, --ungzip
                  Archiv mit gzip(1) (de)komprimieren

    Unter "Geräteauswahl und -einstellungen" (ok das ist etwas evtl. irreführen)
    -f, --file=ARCHIV
                  Gerät oder Datei ARCHIV benutzen

    Daraus kann man sich dann zusammenbasteln, was man will:
    tar -xzf bla.tar.gz
    tar -xjf bla.tar.bz2

    Grüße

    Daniel

    1. Hallo

      Daraus kann man sich dann zusammenbasteln, was man will:
      tar -xzf bla.tar.gz
      tar -xjf bla.tar.bz2

      Wichtig wäre aber nur, dass bei bz2 der Parameter (ist das überhaupt einer?) j verwendet werden muss,
      und bei gz der Parameter (?) z.
      Der Parameter v (den Fabian mir gegeben hat) zeigt die Liste der Dateien, die gerade extrahiert werden bzw. wurden.

      Also doch nicht so schwer zu kapieren. Habe es mir jetzt auf einen PostIt geschrieben und mir an meine Pinnwand gepinnt, da kann ich es nicht übersehen.

      Danke dir
      Paige

      PS: Könntest du mir sagen, wie ich nach dem Extrahieren des Archivs (in einen Ordner) vorgehen muss?

      1. Hi,

        PS: Könntest du mir sagen, wie ich nach dem Extrahieren des Archivs (in einen Ordner) vorgehen muss?

        ich nehme an, du hast nun die Quellen entpackt. Weiter geht es mit:

        make
        make test
        make install und ggf.
        make clean
        in deinem entpackten Ordner.

        Wenn keine Paketabhängigkeiten aufgelöst werden müssen, sollte der mplayer auch anstandslos funktionieren. Ansonsten könnte es ein etwas längeres Prozedere werden. Für einige Distributionen gibt es schon fertige Pakete, welche verwendest du denn?

        Mfg, Stefan

        1. Hi

          make
          make test
          make install und ggf.
          make clean
          in deinem entpackten Ordner.

          Ha! Ich wusste doch, dass "make" noch irgendetwas damit zu tun hat.

          Auf jeden Fall funktioniert es nicht.
          root@kubuntu:~/downloads/multimedia/MPlayer/MPlayer-1.0pre7# make
          Makefile:7: config.mak: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
          make: *** Keine Regel, um »config.mak« zu erstellen.  Schluss.
          root@kubuntu:~/downloads/multimedia/MPlayer/MPlayer-1.0pre7# make test
          Makefile:7: config.mak: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
          make: *** Keine Regel, um »config.mak« zu erstellen.  Schluss.
          root@kubuntu:~/downloads/multimedia/MPlayer/MPlayer-1.0pre7# make install
          Makefile:7: config.mak: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
          make: *** Keine Regel, um »config.mak« zu erstellen.  Schluss.
          root@kubuntu:~/downloads/multimedia/MPlayer/MPlayer-1.0pre7#
          root@kubuntu:~/downloads/multimedia/MPlayer/MPlayer-1.0pre7# make clean
          Makefile:7: config.mak: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
          make: *** Keine Regel, um »config.mak« zu erstellen.  Schluss.

          Damit wäre auch deine Frage nach meiner Distribution geklärt :)

          Mussten eigentlich die make-Befehle hintereinander ausgeführt werden, oder muss _einer_ asugeführt werden?

          Eine config.mak existiert wirklich nicht, und in MAKEFILE soll als erstes config.mak included werden...

          Danke, dass du mir hierbei hilfst.
          Paige

          1. Hallo Freunde des gehobenen Forumsgenusses,

            Hi

            make
            make test
            make install und ggf.
            make clean
            in deinem entpackten Ordner.

            Auf jeden Fall funktioniert es nicht.
            [Fehler]

            Du musst die Software, bevor du sie mit make kompilieren kannst, für ein System konfigurieren.
            Das geht mit ./configure im Verzeichnis der Software.
            Wenn das glatt durchläuft kannst du
            make; make test; make install ausführen (das kannst du mit Semikolons in eine Zeile schreiben).

            Andernfalls schaust du dir die Fehlermeldungen an, die das configure-Script produziert
            und löst ggf. vorhandene Abhängigkeiten auf (d.h. du installierst benötigte Bibliotheken).

            Außerdem kannst du dir die Ausgabe von ./configure --help anschauen und ev. nicht benötigte
            Funktionalitäten, an denen die Konfiguration scheitert abschalten.

            Gruß
            Alexander Brock

            --
            SelfCode: ie:{ fl:( br:> va:) ls:[ fo:) rl:( n4:? ss:| de:> js:( ch:| sh:( mo:} zu:}
            http://againsttcpa.com
            1. Hi Alexander

              Man kann es sich auch einfacher machen, so ziemlich jedes Paket mit Sourcen bringt eine INSTALL oder eine README Datei mit. Da steht genau drin, wie man das zu compilieren und installieren hat. Manchmal kommen ja auch noch Scripte dazu die man laufen lassen soll oder, wie bei MPlayer, Codec-Pakete die vorher installiert sein sollten.

              Achja Paige, make install (nur den install-Step) wirst du als Root durchführen müssen.

              Gruss Daniela

    2. Hallo Daniel,

      *.rpm ist ein Paketformat von Readhead,

      Ich dachte, die Firma hieß RedHat. ;-)

      Vermutlich handelt es sich dabei einfach um eine komprimierte tar-Datei mit einer vorgegebenen Struktur.

      Nicht ganz. Es ist ein Binärformet, in dem irgendwo innen drin ein CPIO-Archiv steckt. Es gibt auch ein Tool rpm2cpio (oder so ähnlich) mit dem man das CPIO-Archiv (dann natürlich ohne Metadaten) extrahieren kann.

      Und da wir gerade dabei sind: Eine .deb-Datei (Debian-Paket) ist ein .a-Archiv (im Paket »binutils« gibt's das Programm »ar«, das diese Dateien liest und schreibt; normalerweise wird das verwendet, um Objektdateien zu statischen Libs zu bündeln), das selbst wiederum 2 .tar.gz-Dateien entählt - eines für die Metadaten und eines ist das eigentliche Archiv.

      Viele Grüße,
      Christian

  2. Hi!

    Die Linux-Kompressionsformate verwirren mich. Und vor allem, wie man sie entpackt. Ich kenne momentan drei Kompressionsformate:

    * tar.gz

    Hierbei handelt es sich um ein einfaches tar-Archiv, das mit dem gzip-Algorithmus komprimiert wurde. Zu entpacken ist dieses mittels

    ~# tar -xvzf <paketname>

    * tar.bz2

    Siehe oben, mit dem Unterschied, dass hier der bzip2-Algorithmus zum Zuge kommt, der zwar stärker komprimiert, aber mehr Ressourcen beim Entpacken braucht.

    ~# tar -xvjf <paketname>

    Auch wenn du es nicht hören willst, diese Parameter stehen alle in der Manpage!

    * rpm

    rpm ist kein Kompressionsformat, sondern vielmehr ein Paketmanager für Software, auf den sich zahlreiche Distributionen (z.B. SuSE) stützen.

    Und ich kenne tar.gz bisher zwei Anwendungsmethoden: mit dem make- oder tar-Befehl.

    Ich wüsste jetzt nicht was der »make«-Befehl direkt mit einem tar-Archiv zu tun hat ...

    Ich bin schon so durcheinander, dass ich es für unmöglich halte, da durchzublicken und nehme die Methode, die mir in der Installationsanleitung nahegelegt wird.
    Jetzt habe ich mir gerade MPlayer heruntergeladen (tar.bz2) und finde keine Installationsanleitung. Die Links zur Dokumentation sind kaputt. Das war für mich der Ansporn, mich endlich mal mit diesen Formaten auseinanderzuseten.

    Zumindest im Google Cache ist die Dokumentation noch vorhanden.

    Deshalb meine Frage: Kennt jemand eine Seite, auf der die verschiedenen Kompressionsformate aufgelistet sind und auch dessen Umgang erklärt wird? Wäre sehr dankbar.

    Nein, ich kenne keine, aber obige Ausführungen dürften deine Frage beantworten.

    Grüße,
    Fabian St.

    1. Hi

      Danke für deine hilfreiche Ausführung. Hat mir sehr geholfen.

      Jetzt bin ich gerade dabei, MPlayer zu installieren.

      ~# tar -xvjf <paketname>

      Mit diesem Befehl wird der Inhalt in einen Ordner extrahiert. Doch wie geht es jetzt weiter? Wie kann ich MPlayer installieren?
      Und sollte ich zuerst den Codec-Pack (der auf der MPlayer-Homepage angeboten wird) installieren und dann den MPlayer, oder ist das egal?

      Danke
      Paige

  3. Hi,

    Ich bin schon so durcheinander, dass ich es für unmöglich halte, da durchzublicken und nehme die Methode, die mir in der Installationsanleitung nahegelegt wird.

    Ja, das ist stets empfehlenswert.

    Jetzt habe ich mir gerade MPlayer heruntergeladen (tar.bz2) und finde keine Installationsanleitung. Die Links zur Dokumentation sind kaputt. Das war für mich der Ansporn, mich endlich mal mit diesen Formaten auseinanderzuseten.

    Das sind höchstwahrscheinlich die Quellen. Ich weiß nicht, ob das ein Anfänger bauen kann.

    Deshalb meine Frage: Kennt jemand eine Seite, auf der die verschiedenen Kompressionsformate aufgelistet sind und auch dessen Umgang erklärt wird? Wäre sehr dankbar.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Datenkompressionsprogramme

    PS: Wer mir sagt, ich solle in der manpage der Befehle Nachschauen, bekommt einen auf den Deckel.

    Hast Du es schon mal mit der Info-Seite versucht?
    Aua, aua, aua, nich' hau'n! ;-)

    so short

    Christoph Zurnieden

  4. Hallo,

    MPlayer heruntergeladen (tar.bz2) und finde keine Installationsanleitung. Die Links zur Dokumentation sind kaputt. Das war für mich der Ansporn, mich endlich mal mit diesen Formaten auseinanderzuseten.

    Klaeren wir erst mal Dein Ziel: willst Du mplayer auf Deiner Kiste haben oder willst Du lernen, wie man sowas selber compiliert?

    Im ersten Fall wuerde ich mittels der Paketverwaltung die multiverse Sachen einbinden. Meines Wissens nach solltest Du mplayer dann als Paket installieren koennen.

    Gruss
    Thomas