gudn tach melanie!
[Politisches Problembewusstsein] wird anscheinend immer mehr auf Stoiber- und Merkelwitze reduziert.
und auf schroeder-, gysi-, lafontaine-, ... witze.
die jeweiligen parteien spielen nur untergeordnete rollen.
Ich finde das traurig - und langweilig.
ich trauere zwar nicht, aber finde die witzchen auch meist langweilig. *ueberleg* hmm, ok, beim urban priol kann ich schon ab und zu lachen.
ich bin der meinung, dass man ueber alles lachen darf, wenn man den noetigen respekt mitbringt und nicht zu sehr verliert.
aber gerade den respektsverlust gegenueber den politikern, der bei so vielen (auch "gebildeten") leuten stattfindet, kann ich durchaus nachvollziehen, wenn ich wieder riesengrosse plakate sehe, auf denen bloss ein stinke-bloeder, nichtssagender spruch steht wie "wir muessen die karre aus dem dreck ziehen" oder "wir muessen die schrauben anziehen" (keine slogans, die ich exakt so schon gesehen habe, sondern beispielhaft dem film "der experte" von dieter hallervorden entnommen habe).
dass es einem schwerfallen kann, so jemanden ernst zu nehmen, sehe ich sofort ein.
Es kommt mir manchmal vor als wäre die breite Masse einfach nur gegen die CDU / CSU
...und gegen die anderen parteien genauso. vor allem gegen politiker an sich.
und hätte mehr Detaiwissen über [...] Frisur und Kosenamen-Gewohnheiten [...] als über die tatsächliche politische Lage.
ich denke, das kommt dir nicht nur so vor. wie viele leute lesen parteiprogramme? und wie viele konsumieren boulevard-shit?
Ich persönlich kann mir gar nicht mehr vorstellen wie das noch einer witzig finden kann.
da kann man entgegnen: ist halt nicht jedermanns humor. ich koennte mir badesalz auch 24/7 anhoeren und anderen wird nach der ersten minute schon schlecht. (und beide verstehen den jeweils anderen nicht.)
Wie sieht die zukunft aus? Müssen wir uns nicht auch anders verhalten, uns viel mehr und tiefer informieren, ein anderes Problembewusstsein entwickeln?
nein. (doppelte verneinung)
klar, kritikfaehigkeit sollte den leuten beigebracht werden. bloss wie? meine naive idee, in den schulen religion durch philosophie mit schwerpunkt ethik komplett zu ersetzen, habe ich noch nicht aufgegeben, halte sie aber dennoch fuer nicht durchfuehrbar.
Gedanken die mich manchmal beschäftigen. Vielleich Euch auch.
worauf du einen lassen kannst, obgleich ich eigentlich niemanden dazu ermuntern moechte (zu blaehen).
problematisch finde ich auch den teufelskreis, dass politiker, medien und buerger der meinung sind, kaum eine andere wahl zu haben, als so zu reagieren wie sie reagieren.
wir, die waehler, wollen nun mal mehrheitlich eher was ueber frisuren, gebissstellungen, verprecher und darauf aufbauender polemik wissen, als ueber politik.
die (quantitativ) grossen medien-institutionen wollen gross bleiben und ihre konsumenten befriedigen.
und die politiker wollen sich's nicht mit den medien verscheissen und spielen deswegen das spiel mit, indem sie mit dem finger auf die anderen zeigen und pseudoempoert rumschreien.
naja, *mit_den_achseln_zuck* es koennte schlimmer sein.
prost
seth