Richard Rüfenacht: UMFRAGE: perfekter code - oder funktion

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Hallo Fabian,

Ich habe ihn hier lediglich zitiert, weil mir dieses Zitat in den Sinn kam. Ich muss zugeben, dass ich nicht allzu viel von ihm gelesen habe, und seine Denkansätze auch nicht immer voll teile, aber der o.g. Satz ist mir zweifellos sympathisch ;-)

ich war einfach etwas überrascht, diesen Satz so ohne Einschränkung Grades von dir zu hören. Eine mit FrontPage erstellte site funktioniert im ie auch ;-)

"Das Funktionieren ist ein Beleg für das Funktionieren." - Heinz von Foerster[2]

Mehr aber auch nicht! Es wird lediglich gesagt, dass etwas in einem konkreten Fall unter diesen Bedingungen nach festgelegten Kriterien funktioniert. Daraus kann nicht geschlossen werden, dass es auch in Zukunft oder unter anderen Bedingungen funktionieren wird. Internetseiten so intensiv wie möglich unter verschiedenen Bedingungen auf ihre Funktionsfähigkeit zu testen reicht deshalb nicht, weil niemals alle möglichen Fälle getestet werden können. Es wird also immer auch der verwendete Code kritisch betrachtet werden müssen, was zwar auch keine Garantie ist, aber die Fehlerwahrscheinlichkeit vermindern hilft. Deshalb gibt es den vom OP unterstellte Gegensatz von "funktioniert" und "perfektem Code" gar nicht.

[2] Dazu ist zu sagen, dass von Foerster diesen Satz nicht im Zusammenhang von (Internet-)Programmierung gesagt hat, sondern in einem Interview zur philosophischen Wahrheitsverifikation.

Er gilt aber generell, auch für das Erstellen von Internetseiten, gerade wenn Heinz von Foerster es sagt.

und was hältst du vom Halteproblem bei einer Turing Maschine? Da ist das Funktionieren kein Beweis mehr für das Funktionieren ;-)
Ein Algorithmus (angewandt auf das Halteproblem), der "nicht lösbar" als Ergenismenge liefert kann ja immernoch perfekt sein ;-)

Es ist gar nicht möglich, einen derartigen Algorithmus zu erstellen, deshalb mein Hinweis. Funktionieren bedeutet aus praktischen Gründen, mit einem voraussagbaren Ergebnis funktionieren. Eine Internetseite funktioniert dann, wenn sie ein gewünschtes Ergebnis liefert. Insofern hast du mit dem zitierten Foerster-Satz völlig Recht. Dieses Funktionieren kann aber nur Falsifiziert werden, es gilt nur, bis der erste Fall eintritt, bei dem es nicht mehr funktioniert. In der Praxis muss ich mich ganz einfach damit abfinden, dass nichts perfekt ist und schon froh sein, wenn es ausreichend funktioniert. Aber was funktioniert, könnte wahrscheinlich auch noch besser funktionieren, danach strebe ich. Und du auch, dessen bin ich mir sicher.

Beste Grüsse
Richard