Mathias Bigge: Das Fest der Liebe!

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Hi Swen,

... ob das System mit der Kirchensteuer und die Rolle der Kirchen in diversen gesellschaftlichen Gremien noch gerechtfertigt ist. Die Frage ist zum Beispiel, wer es wagt, dieses heiße Eisen politisch anzufassen.
Ja, füchterlich, dieser unnötige Verwebung von Staat und Kirche. Dabei gibt es so nette Alternativen, von denen alle was hätten: Umstellung der (direkten, an die Einkommensteuer gebundene) Kirchensteuer auf eine indirekte Steuer.

In den Kirchen wird so eine Art Kultursteuer diskutiert, wobei man dann als Zahlender entscheiden könnte, wem die zu Gute kommt. Ich würde aber gern meinen Zustand aufrechterhalten und keinerlei Steuern für irgeneine Glaubensrichtung entrichten. Wenn eine Kirche über überzeugte Mitglieder verfügt, müssen diese m.E. privat und ohne Staat Wege entwickeln, ihre Finanzierung zu sichern.

Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir zwei Prozentpunkte des Umsatzsteueraufkommens (das sind ca 16 Mrd. Euro und entspricht in etwa dem doppelten Aufkommen an Kirchensteuer) nicht auf den Staat (Bund, Länder, Kommunen) verteilen, sondern beiseite legen. Dieses Geld wird dann nach Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung auf die Kirchen verteilt. Der Anteil für die nicht konfessionell gebundenen Bundesbürger wird den Länder für kulturelle oder vergleichbare Aufgaben zur Verfügung gestellt. Das wäre dann keine neue Steuer.

Da ist er ja, der wertgute Entwurf. Natürlich wäre das eine neue Steuer, wenn Du nicht sagst, welche der jetzigen kommunalen Leistungen dem zum Opfer fallen sollten. Ich habe auch keinerlei Interesse daran, Kulturausgaben irgendwelcher staatlicher Stellen über das jetzige Maß hinaus zu  unterstützen.

Kirche und Staat sind zwar immer noch ein wenig verqickt, was den Einzug der Steuern angeht, aber nur noch minimal.

Wieso? Der Staat würde für sie weiterhin den Kassenwart machen.

Und die "neue" "Kultursteuer" würd auch Geld von denen abschöpfen, die nicht gläubig sind

Eine steuerpolitische Formulierung, wie ich sie nicht mag: Es wird bereits mehr als genug Geld "abgeschöpft" und vielfach sinnloser Verschwendung, unsinnigen Subventionen usw. zugeführt. Außerdem findet sich in disem Vorschlag eine extrem schräge Gleichsetzung von Kultur und Kult, die m.E. jeder Grundlage entbehrt.

...also mir persönlich ist es ziemlich egal, ob ich mit einer Mehrheit in der Bevölkerung oder als Minderheit vor mich hin glaube - solange ich aufgrund des Minderheitenstatus keine Repressalien fürchten muss.

Der Vorschlag, den Du zitierst, spricht eine andere Sprache. Die Verflechtungen von Kirche und Staat sind vielfältig und Dein Vorschlag löst diese Verflechtung in keiner Weise, denn nach wie vor soll ja der Staat den Geldeintreiber machen, d.h. er muss auch Listen über die konfessionelle Zugehörigkeit führen usw. Selbst ein kleiner Schritt zur Auflösung der Verflechtung wäre politisch für mich eine Sensation.

Was nach wie vor gefragt ist, sind christliche Schulen, die oft sehr erfolgreich arbeiten.
Die christliche Schule hier in Kiel macht schlicht und ergreifend eine guten Unterricht mit kompetenten Lehrern in sinnvoller Klassengröße. Das sind ja nun eher weltliche Dinge.

Ja, und in diesem Sinne machen Schulen in privater Trägerschaft Sinn.

Gott stört dieses Getue nicht.
Du scheinst da ja gute Kontakte zu haben *g*
Na ja, ich muss zugeben, dass Gott noch nicht wirklich mit mir geredet hat :-) Ich erwarte das aber auch nicht unbedingt. Ich denke mir das so: Ein Glauben, der an einer real existierenden Form der Kirche scheitert, wäre ziemlich dünn. Das wäre ja so, als ob man die Grundidee des Sozialismus oder des Kommunismus letztendlich und abschließend an seinen real existerenden Ausprägungen des letzten Jahrhunderts messen würde ;-)

Die Messung an real existierenden Ausprägungen macht aber oft mehr sinn als die Orientierung an manchmal recht irrealen Idealen.

Viele Grüße
Mathias Bigge

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Arme Kreaturen...

Stefano Albrecht
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        Stefano Albrecht
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    Was für eine Festzeit?

    Struppi
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      Das Fest der Liebe!

      Stefano Albrecht
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