Mathias Bigge: Das Fest der Liebe!

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Hi Swen,

Du sagst es selber: Es geht weit darüber hinaus, weil man bei jedem Einkauf für Religion etwas zahlen soll und das will ich nicht.
Dann musst Du auswandern. Im deutschen Steuersystem gibt es im Grunde kein Konnexität zwischen Steuereinnahme und Ausgaben des Staates.

Auch nicht bei der Kirchensteuer?

Wer Kultur will, der muss auch wollen, dass der Staat Geld für die Kirchen kassiert.
Das Junktim sehe ich nicht.

Du hast die Koppelung von zwei Finanzierungsbereichen vorgeschlagen, der Erhebung der Kirchensteuer und für die Nichtkirchenmitglieder einer Kultursteuer. Insofern verknüpfst Du m.E. diese beiden Bereiche.

Bei der Höhe der kommunalen Förderung sollte man berücksichtigen, dass es sich zum größten Teil um Gelder handelt, die die Länder an die Kommunen verteilen.

Bund, Länder und Gemeinden haben 2003 knapp 8,2 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Nach dem Kulturfinanzbericht für das Jahr 2001 gaben die öffentlichen Haushalte damals 8,35 Milliarden Euro (0,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes) für Kultur aus. Den größten Anteil mit 3,72 Milliarden Euro trugen die Gemeinden. Die Kulturausgaben der Länder lagen bei 3,59 Milliarden Euro. Der Bund stellte 1,04 Milliarden Euro zur Verfügung. Dabei geht der größte Teil der Kulturausgaben für Theater und klassische Musik über den Tisch. Ich habe es noch einmal nachgesehen, weil der Anteil der Kommunen früher höher war.

Zudem (und deshalb) sind viele der kulturellen Förderungen der Kommunen Pflichtaufgaben, die den Kommunen übertragen wurden.

Das ist falsch. Der Löwenanteil geht an repräsentative Einrichtungen, vor allem an Theater und Mussen.

Ich glaube auch nicht, dass man heute noch behaupten sollte, dass Sportvereine hauptsächlich(!) auf der Basis von Ehrenamt betrieben werden.

Ich lass das mal stehen, obwohl ich als Vorstandmitglied eines der größten deutschen Vereine andere Erfahrungen gemacht habe.

Du unterscheidest selbst zwischen Kultus und Kultur, der Kultusminister ist für die Schulen zuständig, nicht für die Kultur.
Nein. Ich unterscheide übrigens nicht zwischen den beiden Begriffen, ich benutze sie fast deckungsgleich. Kultusminister sind nicht allein für Schulen zuständig. Schau einfach mal auf den Seiten der KMK nach. Mein "Kultus"begriff ist geprägt von diesem Zuständigkeitsbereich.

Habe ich. Ich will das jetzt nicht konkret diskutieren, finde aber die Tendenz zur Zentralisierung der Kulturausgaben fatal. Kulturpolitik sollte vor allem Kommunalpolitik sein, finde ich.

Eine weitere Erhöhung der Staatsquote halte ich in keinem Fall für wünschenswert.
Wer die Staatsquote senken will

nicht erhöhen != senken
Ich wäre aber dennoch für eine Senkung, will meine Finanzierungsvorstellungen aber hier nicht ausbreiten, da wir sonst völlig vom Thmea abkommen.

Ich bin der Meinung, das wir in großen Teilen ein Einnahmenproblem haben, kein Ausgabenproblem.

Da bin ich wirklich anderer ANsicht.

Nö :-) Die Steuer ist nicht neu, nur der Prozentsatz steigt :-)
Was meinst Du mit "nur"?
Eine Umsatzsteuer gibt es schon jetzt. Die wird auch ab und an erhöht ("Merkelsteuer"). "Nur" ergib sich aus diesem Kontext, den die Erhöhung einer vorhandenen Steuer ist "weniger" als die Einfürung einer neuen Steuer(art).

Mir wäre "weniger Steuern" lieber als "weniger Steuerarten".

Sie kriegen in der Tat weiterhin ihr Geld durch den Staat eingetrieben (und zahlen dafür eine Gebühr). Nur halt auf andere Weise.

Ja, genau da sind wir wieder beim Thema. Ich bin dagegen, dass der Staat die Krichensteuern eintreibt, egal wie. Du nennst da eine Gebühr, meines Wissens zahlen die Kirchen keinen Pfennig für das Eintreiben. Liege ich da falsch?

Wohl wahr, aber reden wir hier über die Unterstützung von Kinderbesitzern oder über die Finanzierung der Kirchen?
Nicht "oder" sondern "und".

Ich würde das gern trennen, weil die Nennung anderer "guter Zwecke" nur verschleiert, worum es geht. Die Sicherung der Kirchenfianzen nämlich.

Die Kirchen sollen selbst bestimmen, wieviele Mitglieder sie haben und danach werden ihnen Steurn zugeteilt?
Bei der einzigen Möglichkeit, wo die Kirche direkt schummeln könnte, habe ich externe Kontrolle der Verzeichnisse gefordert.

Seien wir ehrlich: Wenn der Staat kassiert, muss die Mitgliedschaft der Glaubensgemeinschaften staatlich geprüft werden, wie auch immer. Auch das möchte ich nicht.

Bei den drei letztgenannten Möglichkeiten werden Menschen mehr oder weniger anonym befragt. Ich sehe nicht, dass da zu befürchten wäre, dass sich eine signifikante Menge als Mitglied einer Religionsgemeinschaft outert, ohne es zu sein. Das ist eher im jetzigen System mit der Lohnsteuerkarte zu befürchten.

Warum? Das ist gesetzlich genau geregelt und das Mitgliederverzeichnis wird auf Staatskosten vom Finanzamt und den Amtsgerichten geführt.

Wir haben uns wirklich in Kleinigkeiten festgehakt, worum es mir geht, ist aber einfach und klar. Aufgrund des sinkenden Interesses an den Kirchen wird sich irgendwann die Frage stellen, warum diese in unserer Gesellschaft eine derartige Macht haben und warum der Staat ihre Finanzierung sichert. Ich rechne nicht damit, dass das schnell geschieht, aber eine klarere Trennung von Kirche und Staat fände ich wünschenswert. Dazu gehört für mich auch, dass die Kirchen ihre Finanzierung selber organisieren und sichern.

Viele Grüße
Mathias Bigge

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Arme Kreaturen...

Stefano Albrecht
  • menschelei
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    Jeena Paradies
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        Stefano Albrecht
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    Was für eine Festzeit?

    Struppi
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      Das Fest der Liebe!

      Stefano Albrecht
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          Ashura
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