Mathias Bigge: relativ <> absolut

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Hi Schuer,

Bei der Verwendung flexibler Schriftgrößen ist sich der Seitenersteller eher
bewusst, welche Auswirkungen eine Schriftgrößenänderung haben wird.
das ist mal ein richtig gutes Argument

Es ist für mich auch Ansatz für eine versteckte Grundsatzdiskussion: Wenn ich ein Dokument gestalte und nur geringen Einfluss auf die Schriftgrößen nehmen kann, muss ich konsequenterweise auf eine sehr rudimentäre Art von Layout zurückgreifen, denn es skalieren ja nicht alle Elemente mit, vor allem nicht Bilder und Grafiken.

Nun erscheint vielen hier die Bemühung um ein relativ festes Layout geradezu als alberner Ästhetizismus, wobei ihnen das Netz als Textsammlung erscheint, wofür ein solcher Purismus wahrlich angebracht wäre. Nun mache ich aber in meiner Praxis gerade die Erfahrung, dass die meisten Kunden immer wieder darauf drängen, Layouts aus der Welt des Drucks nachzuvollziehen. Dass das keine Einzelerfahrung ist, zeigt sich im Netz etwa an der wachsenden Zahl von PDFs.

Hinter dieser Anforderung steckt aber, anders als viele hier unterstellen, nicht immer nur Ahnungslosigkeit, sondern konkrete Bedürfnisse der Präsentation und Weiterverarbeitung. Es ist eben oft nicht egal, ob ein Text direkt neben einem Bild oder 10 Zentimeter tiefer steht.

Eine gute grafische Gestaltung transportiert auch Informationen, auf verschiedenen Ebenen sogar.

Viele Grüße
Mathias Bigge