Semantik = Auszeichnung der Inhalte ihrem Sinn entsprechend.
I²chen,
Man zeichnet in HTML nicht den Sinn des Inhaltes aus.
Beispiel:
<p><q>Ach, Bär!</q> sagte Christopher Robin. <q>Wie sehr ich dich liebe!</q></p>
<p><q>Ich dich auch</q>, sagte Pu.</p>
Man zeichnet in HTML die Funktion der betreffenden Passagen aus. In dem Beispiel sind das zwei Textabsätze, die neben einfachem Text auch wörtliche Reden enthalten.
Der Sinn des Inhaltes wird von HTML nicht erfasst: Christopher Robin und Pu hätten sich sagen können, sie würden sich hassen – das Mark-up bliebe das gleiche.
Eine semantische Auszeichnung des Inhalts aus dem Beispiel könnte so aussehen (angeleht ans FOAF-Vokabular):
<Person nodeID="ChristopherRobin">
<name>Christopher Robin</name>
<loves>
<Person nodeID="Pu">
</loves>
</Person>
<Person nodeID="Pu">
<name>Pu</name>
<type>Bär</type>
<loves>
<Person nodeID="ChristopherRobin">
</loves>
</Person>
Wobei noch die Bedeutung dieser Elemente zu erklären wäre.
HTML-Elemente haben ihre Bedeutung (Semantik) zur Auszeichnung der Struktur eines Dokuments: p steht fur Textabsatz, q für wörtliche Rede.
Um dem aus dem Weg zu gehen, dass sich die Semantik von HTML nur auf die Dokumentstruktur, keinesfalls aber auf den Dokumentinhalt bezieht, vermeide ich tunlichst die Bezeichnung „semantisches Mark-up“ im Zusammenhang mit HTML.
„Strukturelles Mark-up“ trifft es IMHO viel besser. Ich denke, das ist, was Gernot mit „Was die, die da von "Semantik" schwafeln meinen, ist eigentlich "Struktur"“ ausdrücken wollte, und da kann ich seinem „Doch“ nur zustimmen.
Live long and prosper,
Gunnar
„Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)