Hallo.
Die Kroaten versuchen zur Zeit gezielt, ihren Version des Serbokroatischen vom Serbischen abzugrenzen. Auch die baltischen Sprachen erleben eher eine Wiederherstellung ihrer eigenen Bedeutung, wenn Du an die Zeit in der Sowjetunion denkst.
Gerade die baltischen Staaten sind westlichen Einflüssen gegenüber aber wesentlich offener, vielleicht sogar wegen ihrer Vergangenheit als Teil der Sowjetunion. Sie würden ihre eigenen Sprachen vermutlich als erste abschaffen.
Auf dem Balkan sieht das ganz anders aus, da hier Separatismus und Nationalismus das Bild prägen. Da hilft eine eigene Sprache natürlich ungemein als Beweis für die Legitimität eines eigenen Staates. Aber von EU-weiten Regelungen wären diese Länder ja ohnehin nicht betroffen.
Das Aussterben von Sprachen als internationaler Prozess betrifft vor allem Sprachen, die vor allem nur mündlich gebraucht wurden und die in Ländern eingesetzt werden, die schon lange eine Amtssprache verwenden, die nicht den Muttersprachen entspricht.
Das ist völlig richtig. Aber nachdem man eine einheitliche Sprache auf EU-Ebene etabliert haben wird, werden die Mitgliedsstaaten merken, dass man das Problem der Mehrsprachigkeit nun auf sie abgewälzt hat. Da dass zu einer Explosion der Kosten führen wird, muss also schnellstmöglich die Zahl der nationalen Amtssprachen auf eine einzige begrenzt werden. -- Eine einzige, und zwar Englisch, da man sich ja EU-weit dazu verpflichtet hat, deshalb, weil etwa Belgien ansonsten eine Spaltung drohte. Das wird zwar alles noch ein wenig dauern, aber wie sich Dinge verselbständigen, ist ja das, was uns die EU am meisten lehrt.
MfG, at