Karl-Heinz Osmer: UMTS-Verbindung - Erste Erfahrung und Fragen

Hallöle,

war äußerst überrascht, als ich hier im Forum nach "UMTS" suchte und keinen Eintrag fand.

Auf einem Breitband-Kongress in Mainz bekam ich am Vodafone-Stand ein besonderes Angebot: Zwei Monate UMTS testen ohne Kosten. Vor Ablauf der zwei Monate kann mit 14-tägiger Frist gekündigt werden, sonst läuft's 24 Monate. Konnte ich erst gar nicht glauben. Ist aber zum "Anfüttern" von Interessenten gedacht. Wirklich clever !

Es war auch ein T-Mobile Stand da. Aber der Typ konnte nicht mal Auskunft geben über die Kosten, hat mir lustlos einen Prospekt "Business-Angebote Juni-Juli 2005" ausgehändigt. Wahrscheinlich konnte DER gar nicht glauben, dass sich jemand dafür interessiert.

Gut, habe also bei Vodafone SOFORT die Karte (dies kleine Ding, was auch im Handy steckt) mitbekommen und drei Tage später war die UMTS-Karte (Einschub in den Steckplatz) da. Geil.

Heute (eine Woche später) bin ich dazu gekommen, die "Vodafone Mobile Connect Card UMTS" zu installieren. Ging vollkommen reibungslos, obwohl ich keinen Internet Explorer 5.5 oder höher habe (Installationsprogramm empfielt deshalb, die Installation abzubrechen). Kam als Administrator ohne Probleme mit Firefox ins Internet.

Nun surfe ich aus Sicherheitsgründen nicht als Admin. Also Admin abgemeldet und als "normaler" User wieder angemeldet. Die Verbindung klappte zunächst NICHT. Es wurde ein Hardwarefehler angezeigt.

Ich rief die Vodafone Hotline an, die sehr freundlich war (und sich im Laufe des Gespräches mehrfach für mein Warten bedankte - das habe ich noch nie erlebt) - aber auch etwas ratlos.

Doch dann kam ich selber drauf: Man kann in der Systemsteuerung bei "Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen" nicht einfach auf den Eintrag "UMTS bevorzugt Connection" klicken, so wie bei anderen Modems, LAN oder WLAN, sondern muss das Programm "VMConnect.exe" aufrufen, das sich auch in die zahlreichen Icons auf dem Desktop eingeordnet hat.

So, nun aber noch zwei Fragen:

1. Wie bedenklich sind die UMTS-Funkstrahlen, denen ich mich ja nun den ganzen Tag aussetze ? Im Installationshandbuch steht der Hinweis, dass Karte und Körper einen Mindestabstand von 2,5 cm (kein Witz: 25 mm) haben sollen. Hmmm ... Das Ding sitzt direkt unter der Laptop- Tastatur, meine Finger sind also schon mal näher dran.

2. Wer hat schon Erfahrungen gemacht ?

LG, Kalle

  1. Hallöle,

    seit 8 Stundenn keine Antwort, kein Kommentar. Das ist wirklich ungewöhnlich.

    LG Kalle

    1. Moin.

      seit 8 Stundenn keine Antwort, kein Kommentar. Das ist wirklich ungewöhnlich.

      Stimmt. Und wirklich Erfahrung haben sicher die wenigsten - schon wegen der Tarife. Ich bin seit 2 1/2 Jahre in der UMTS-Entwicklung - so intensiv habe ich mich aber mit den Belastungen nicht auseinander gesetzt. Ich kann aber mal grob die Unterschiede zu GSM beschreiben.

      Die Unterschiede zw. GSM und UMTS liegen u.a. in dem Übertragungsverfahren. Während GSM ein Zeitmuliplex-Verfahren (TDMA - Time Division Multiple Access -->Wikipedia) einsetzt, nutzt UMTS das W-CDMA-Übertragungsverfahren, also Code-Multiplex. Beim Zeitmuliplex-Verfahren werden die Infomationen (Sprach oder Daten) pro Kanal innerhalb eines Zeitschlitzes übertragen. Sind die Kanäle unterschiedlich belegt, und das ist ja der Regelfall, entsteht ein niederfrequent gepulstes Signal. Dies ist nach jetztigen Erkenntnissen nicht ganz ungefährlich, weshalb auch immernoch der alte Ubertragungsstandard CT1 als die strahlentechnisch bessere Wahl gegenüber DECT bei Schnurlostelefonen ist (der Vergleich hinkt, da CT1 außerdem ein analoges Verfahren ist - aber eben ungepulst).

      Beim CDMA wird die Information (Bitfolge) durch Multiplikation mit einem bestimmten Code (Speizcode) kodiert. Der Empfänger muß "nur" das empfangene Signal phasenrichtig mit genau diesem Spreizcode multiplizieren - schon hat der die ursprüngliche Bitfolge. Jeder Kanal hat einen anderen Spreizcode, alle Sender (Teilnehmer) senden bei UMTS gleichzeitig im gleichen Frequenzband. Das Signal, daß also letztlich gesendet wird, ist ein kontinuierliches "Rauschen", ohne das oben beschriebene pulsen (abgesehen von Leistungs-Regelmechanismen mit Frequenzen zw 5 und 20Hz bei bewegten Mobilteilen, uninteressant bei der PCMCIA-Card).

      Nimmt man an, daß nur das niederfrequente Pulsen eines Signals biologisch schädlich ist, hat UMTS deutliche Vorteile gegenüber GSM. Ob allerdings das kontinuierliche Rauschen im 2GHz-Bereich (GSM sendet bei uns bei 900MHz (D-Netz) und 1,8GHz (E-Netz)) weniger schädlich ist, kann (oder will) wahrscheinlich noch keiner sagen.

      Es gibt noch einen weiteren strahlentechnisch interessanten Aspekt: GSM-Telefone beginnen eine Verbindung immer mit voller Leistung und regeln dann abhängig von der Verbindungqualität ab. UMTS-Geräte beginnen grundsätzlich mit der geringsten Leistung. Der Grund dafür ist, das an der Basisstation alle Mobilteile einer Funk-Zelle "gleich laut zu hören" sein müssen, also mit der gleichen Feldstärke empfangen werden müssen (deshalb auch der Regelmechanismus bei bewegten Geräten). Während des Gesprächs sind allerdings die Send-Feldstärken bei UMTS und GSM in etwa gleich.

      Gruß Frank

      P.S. eine Frage noch: wie heißt denn das Angebot, das Du Dir da geholt hast, interessiert mich auch. Im nächsten Vodafon-Shop konnte mir keiner weiterhelfen.

  2. Hallo Kalle,

    spät kommt sie, meine Antwort, aber sie kommt. ;)

    1. Wie bedenklich sind die UMTS-Funkstrahlen, denen ich mich ja nun den ganzen Tag aussetze ? Im Installationshandbuch steht der Hinweis, dass Karte und Körper einen Mindestabstand von 2,5 cm (kein Witz: 25 mm) haben sollen. Hmmm ... Das Ding sitzt direkt unter der Laptop- Tastatur, meine Finger sind also schon mal näher dran.

    UMTS arbeitet im Frequenzbereich um 1900MHz, also ungefähr im gleichen Frequenzband wie die DECT-Schnurlostelefone. Ähnlich wie die DECT-Telefone gehen die UMTS-Geräte mit maximal 1/4 Watt Sendeleistung "on air".

    Wer also bisher schon ein DECT-Schnurlostelefon in der Nähe hat, der setzt sich ohnehin schon der gleichen Belastung aus, die ein UMTS-Gerät verursachen würde. Allerdings gibt es AFAIK einen wichtigen Unterschied: Die DECT-Geräte senden immer nur pulsweise; über die Zeit gemittelt liegt die Sendeleistung damit nur knapp über 10mW. Bei UMTS wird die zulässige Sendeleistung von 0.25W dagegen quasi kontinuierlich abgestrahlt.
    Ich will damit keine Panik verbreiten: 1/4W ist immer noch eine sehr geringe Sendeleistung, und ich halte das nicht für gefährlich. Aber wenn man schon auf Elektrosmog achtet, ist das wieder ein Beitrag, den man nicht vernachlässigen sollte.

    So long,

    Martin