Hi there,
Du drückst dich um deine Verantwortung.
Nein. Abgesehen davon, daß es hier um Webseiten geht und nicht um Herzoperationen und auch abgesehen davon, daß das Erstellen von Webseiten nur ein sehr kleiner Teil meines Geschäftes ist, den ich zudem meist nicht selbst erledige, erkläre dem Kunden sehr wohl, was technisch möglich ist oder wäre und was Accessibility bedeutet und daß (lt. Heise) ca. 0.4 Prozent aller Anwender noch mit NN 4.xx unterwegs sind etc. etc. Und weißt Du was? Die Hälfte meiner Kunden interessiert das nicht und die andere Hälfte winkt einfach ab, nachdem sie hören, was das mehr kostet. Achja, das ganze muß natürlich in spätestens 2 bis 3 Wochen am Netz hängen.
Ich bin nicht die Mutter Theresa der Webseiten- oder Webapplikationerstellung. Und ich kann gut damit leben und schlafe nicht unruhig, nur weil vielleicht irgendjemand auf einen von mir zu verantwortenden Shop nicht zugreifen kann.
Nicht der Kunde ist der Fachmann, sondern der Webdesigner sollte es sein. Und der steht in der Pflicht, nicht einfach nur das zu tun, was der Kunde sagt, sondern den Kunden auf unsinnige Vorstellungen hinzuweisen und bessere Gegenvorschläge zu machen.
Hinweisen ja. Gegenvorschläge unter Umständen. Das wars dann. Den Rest erledigt der Markt. Meine Kunden sind mit mir zufrieden. Das ist mir wichtig, schließlich bezahlen die mich. Ich leite kein Institut zur Verbesserung der Internet-Accessibility...
Wenn der Kunde wüsste, wie man Webseiten gestaltet – und das schließt Usability selbstverständlich mit ein –, bräuchte er ja keinen Webdesigner. Und wenn der Webdesigner dies auch nicht weiß oder es ihm egal ist, braucht der Kunde einen anderen.
Das kann er sich in jedem Fall aussuchen. Ich produziere seit über 20 Jahren Software und habe noch keinen Kunden verloren, weil der sich von mir schlecht beraten gefühlt hätte oder infolge meiner schlechten Beratung einen wirtschaftlichen Nachteil hatte...