Der Martin: Bitte nicht Powerline!

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Hallihallo!

Und was ist eher zu empfehlen: Kabel oder WLAN? Der eine PC bei uns steht aufm Speicher, der andere im Keller! Und der günstigste Kabelkanal ist voll!

Wenn die PCs in verschiedenen Räumen, sogar auf verschiedenen Etagen stehen, vergiss WLAN. Durch gemauerte Wände geht's meistens noch so leidlich, aber durch Stahlbetondecken hast du keine Chance mehr. Da such dir besser noch eine Möglichkeit, ein CAT5e-Kabel zu verlegen. Schlimmstenfalls durch die Sockelleisten und in den Zimmerecken senkrecht in der Mauerfuge hoch.

Willst du im Haus keine Kabel verlegen, dann nimm Powerline (Ethernet über die Stromverkabelung).

Neiiiiiin! Kreisch!
*keuch*
So, nachdem der erste Anfall vorbei ist, mal wieder ernsthaft.
Erstens sind die Powerline-Modems immer noch schweineteuer (und du brauchst ja mindestens zwei davon). Zweitens blasen sie Hochfrequenzsignale mit relativ großer Leistung in ungeschirmte Leitungsnetze. Die ganze 230V-Elektroinstallation in deinem Haus wird damit zu einer gigantischen Kurzwellenantenne, die breitbandig jeden Funk- und Radiobetrieb im Kurzwellenbereich stört. Zwar hört heutzutage kaum noch jemand Radio auf Kurzwelle, aber es gibt mehr Funkamateure als du vielleicht glauben würdest! Und sämtliche Funker im Umkreis von einigen hundert Metern, die gern auf Kurzwelle arbeiten würden, sind in den Hintern getreten.
Übrigens ruft der DARC, der Deutsche Amateurfunkverein, deshalb zum Boykott der Powerline-Modems auf.

WLAN eignet sich für große Räume und den Garten, aber nicht für stationäre Computer, bei denen man sich einfach nur das Verlegen von Netzwerkkabeln sparen will, dazu reagiert die Leistung viel zu sensibel auf Mauerwerk und Fußboden.

Richtig. Bei stationären Rechnern ist es "Eulen nach Athen tragen".

WLAN funktioniert am ehesten in zugigen Altbauten, es gibt aber auch Gebäude, in denen der WLAN-Empfang nach fünf Metern hinter einer Ecke zusammenbricht. Eine akzeptable Verbindung über mindestens drei Stockwerke vom Keller unters Dach kann möglich sein, ...

...aber wie weiter oben schon angedeutet: Nicht in Gebäuden mit Stahlbetondecken. Und das ist heutzutage eigentlich die Regel.

Und wie schaut's bei WLAN mit der Strahlung aus?

Ein schnurloses Telefon strahlt stärker.

Das stimmt. WLAN arbeitet im gleichen Frequenzbereich wie Microwellenherde (etwa 2.4GHz), aber während eine Microwelle 600..800W Strahlungsleistung hat, sind WLAN-Accesspoints auf 10mW (Milliwatt!) begrenzt. Da ist die Strahlung, die durch die Türdichtung der Microwelle doch noch nach außen dringt, erheblich höher.

Hast du ein Mobiltelefon, brauchst du dir über irgendwelche weiteren Strahlungsquellen im Haus sowieso keine Gedanken zu machen.

Moment: Mobiltelefone (also GSM-Handys) verursachen eine wesentlich geringere Strahlungsbelastung als DECT-Schnurlostelefone. GSM fährt zwar höhere Sendeleistungen (bis etwa 1W), sendet aber nur pulsweise. Die mittlere Leistung über die Zeit ist daher sehr gering. Das ist auch der Grund, warum der Handy-Akku so lange reicht.

So long,

Martin