Hallo Kermit,
40 € pro Gerät sind nicht schweineteuer, erst recht nicht, wenn es darum geht, aufwändige Verkabelung einzusparen. Muss aber jeder für sich entscheiden.
Für 40EUR bekommst du gerade mal die billigen Fernost-Geräte, die einen schlechten Ruf haben. Ob zu Recht, kann ich nicht beurteilen.
Aber 40EUR (und das mal zwei) halte ich schon für sehr teuer im Vergleich zu, sagen wir, 50m CAT5-Kabel, zwei RJ45-Steckern und vielleicht zwei Stunden Arbeit beim Verlegen und "Verstecken".
Powerline-Geräte sind zugelassen, womit grundsätzlich nichts gegen ihren Betrieb spricht.
Vom rechtlichen Standpunkt ist das völlig korrekt.
Die Dinger sind zugelassen, weil die vorgeschriebenen Prüfverfahren völlig ungeeignet sind. Prüfverfahren, die vor fast zwanzig Jahren ausgearbeitet wurden - in einer Zeit, als niemand ahnen konnte, dass die Leute mal das Niederspannungsnetz zur Datenübertragung nutzen würden.
Es gibt halt etliceh Bereiche, in denen die geltenden Vorschriften hinter der Realität zurückgeblieben sind. Wie ist es denn z.B. mit dem Kabelfernsehen? Das stört nicht nur die Funkamateure im 2m-Band, sondern in einigen Gegenden sogar den Flugfunk, weil die Erdkabel unzureichend geschirmt sind und einen Teil der Energie abstrahlen. Das halte ich dann schon für bedenklich!
Außerdem verspüren ihre Benutzer keinen Drang, an ihnen rumzuschrauben, ganz im Gegensatz zu Funkamateuren.
Das brauchen sie auch gar nicht. Powerline-Geräte _haben_ nun mal ein garstiges Emissionsspektrum.
Wenn zur Abwechslung also mal ein Funkamateur nicht den Radio- und Fernsehempfang der ganzen Nachbarschaft stört, sondern er selbst Opfer von Störungen wird, nenne ich das nach 80 Jahren endlich ausgleichende Gerechtigkeit ;->
He, das klingt gemein!
Aber ich kann es ja bis zu einem gewissen Grad sogar verstehen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wir Funkamateure einen schlechten Ruf haben. Das liegt aber -wie so oft- nur an ein paar wenigen schwarzen Schafen, die sich nicht an die Spielregeln halten. Die meisten sind sehr verantwortungsbewusst und wissen, was sie tun. Schließlich haben sie damals nicht nur zum Spaß gebüffelt, um den Stoff für die Prüfung halbwegs "drin" zu haben. Sicher kennt man nach einigen Jahren nicht mehr alle Frequenztabellen auswendig, auch nicht den Wortlaut sämtlicher Verordnungen, die man mal gelernt hat. Aber die wesentlichen Grundlagen bleiben doch irgendwie hängen.
[...] vorhandene Telefonkabel für den Ethernetbetrieb zu probieren, es müssen nur zwei freie verdrillte Adernpaare vorhanden sein.
Naja, ich weiß nicht... für 10Mbps könnte es tatsächlich hinhauen, ist aber auch nicht sicher. Ein Freund von mir hat vor kurzem versucht, ein vorkonfektioniertes ISDN-Anschlusskabel, nur 5m lang, als Ersatz für ein richtiges Netzwerkkabel zu verwenden. Er hat auf diesem Segment _gar keine_ stabile Verbindung hinbekommen, auch nicht mit 10Mbps. Scheint also ein bisschen Glückssache zu sein.
Schönen Abend noch,
Martin