Für mich hat es den Anschein, als wenn die Ablehnung dogmatisiert ist.
Oft tritt die Abneigung gegenüber Frames sicherlich dogmatisiert auf, aber grundsätzlich hat sie ihre Basis in einer Vielzahl von Nachteilen, die durch den Einsatz von Framesets entstehen. Ganz schlicht also.
Gut, das Thema "Barrierefreiheit" ist sicher sehr ernst zu nehmen.
Natürlich, aber gerade dieser Punkt ist einer derjenigen, der bei den Nachteilen von Frames weit nach hinten tritt. Framesets bilden technisch keine besonderen Barrieren, wenn sie richtig eingesetzt werden.
Doch niemand würde allen Ernstes behaupten wollen, es sollte i.e. für Blinde die Barriere zum Autofahren demontiert werden, zumindest jetzt noch nicht, da entsprechender technischer Ersatz für die menschliche Sehfähigkeit noch nicht in ausreichender Qualität zur Verfügung steht.
Der Vergleich hinkt, denn dabei wird das Thema Barrierefreiheit leider von der falschen Seite angegangen. Eigentlich ist es ganz einfach: eine Webseite ist erstmal grundsätzlich barrierefrei, solange man sie als Webautor/-entwickler nicht aktiv (meist unbewusst und/oder aus technischem Unverständnis heraus) einschränkt, indem man z.B. eine unverständliche Navigation verwendet, ungünstige Farben ohne ausreichenden Kontrast verwendet, Bilder ohne Alternativinhalte einfügt oder die Schriftgröße festzementiert.
Dementsprechend ist Barrierefreiheit also kein besonderes Merkmal, sondern ganz einfach die Grundvoraussetzung einer jeden Website. Kritik an nicht barrierefreien Seiten beruht darauf, dass dort Barrieren bewusst eingesetzt werden, obwohl man sie doch recht einfach entfernen könnte bzw gar nicht erst hätte einsetzen müssen.
Man wird sich Gedanken machen müssen, wie man Minderheiten besser versorgt
Das ist ganz einfach, siehe oben. Die Frage - und damit die Kritik - ist nur: warum macht man es nicht, wo es doch so einfach ist?
Viele Grüße!
_Dirk
DECAF°