Stefan Muenz: Gestern vor 10 Jahren

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Gestern vor 10 Jahren

Stefan Muenz
  • meinung
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    Marc Reichelt
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      Christoph Schnauß
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        Marc Reichelt
  2. -1
    KarliHeinzi
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    Josef K.
  4. 2
    Christoph Schnauß
  5. 2
    Mathias Bigge
  6. 2

    Pubertätsprobleme

    Christoph Schnauß
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      Swen Wacker
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        Bio
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          Swen Wacker
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            Bio
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    Ingo Turski
  8. 2
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    fastix®
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    Daniel
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      Schuer
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      Christoph Schnauß
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          Maik W. aus E.
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          SELFTREFF: Videokamera?

          Marc Reichelt
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              Marc Reichelt
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              Marc Reichelt
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    romy
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    Arx
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    Meg Palffy

Liebe Forumer,

in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen. Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben, und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt, und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

viele Gruesse
  Stefan Muenz

  1. Hallo Stefan,

    in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen. Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben, und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt, und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Ich weiß nicht genau, was im Juni 2005 so alles war - das ist einfach schon etwas länger her. Ich hatte damals gerade meinen ersten PC (ein Aptiva von IBM, mit Windows drauf), und wusste noch gar nicht was das Internet war. Irgendwann kam dann mal mein Vater zu mir, und hat mir eine selbst erstellte HTML-Seite gezeigt - mit drei Links, und irgendeinem Text. Das hat mich nicht sonderlich interessiert, denn was sollte ich mit einer Seite, auf der sich nur ein paar unterstrichene und nicht unterstrichene Texte befinden, noch dazu in schrillenden Farben? ;-)
    Im gleichen Zug hat mein Vater mir damals SELFHTML erwähnt, und ich habe es mir nur ganz kurz angesehen - fand es aber viel zu trocken.

    Damals habe ich die Tragweite dessen einfach nicht begriffen, weil ich noch keine fertigen Resultate gesehen hatte.
    Ein paar Monate später dann begann ich, das Web zu erkunden. Boahh, was es da nicht alles zu sehen gab! Und wenn man sich die Seiten ansah, konnte man überall das gleiche Prinzip entdecken - alles war mit HTML geschrieben.

    Ich ging damals noch mit einem 56k-Modem als AOL-User ins Netz, but who cares! ;-)
    Dementsprechend habe ich auch erst mal angefangen, mit einem speziellen von AOL ausgelieferten HTML-Editor ein paar Seiten zu schreiben. Auch die auf der AOL-Webseite veröffentlichen Texte über HTML haben mir weitergeholfen. Irgendwann waren mir die Erklärungen zu schlecht, und vor allem waren es zu wenige Erklärungen.
    Ich wollte ALLES wissen - also besuchte ich des öfteren SELFHTML.

    Der Editor von AOL hat mir bald auch zu viel in meinem Quelltext geändert - also bin ich auf Notepad umgestiegen.
    Frontpage ist nie mein Freund geworden (Gott sei Dank!).

    Über mehrere "Seitensprünge" wie Macromedia Flash, Dreamweaver, etliche Windows-Versionen, <font>-Tags und bereits mehr als 5 Homepage-Versionen bin ich nun am heutigen Punkt angelangt - und es wird garantiert noch mehr Homepages von mir geben, nicht zuletzt dank SELFHTML!

    Gute Nacht

    Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

    --
    Linux is like a wigwam - no windows, no gates and an Apache inside!
    Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
    http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
    1. hallo Marc,

      Ich weiß nicht genau, was im Juni 2005 so alles war - das ist einfach schon etwas länger her.

      Also, da leben wir wohl in unterschiedlichen Zeitzonen. Für mich ist der Juni 2005 grade Gegenwart ...

      Grüße aus Berlin

      Christoph S.

      1. Hallo Christoph,

        Ich weiß nicht genau, was im Juni 2005 so alles war - das ist einfach schon etwas länger her.

        Also, da leben wir wohl in unterschiedlichen Zeitzonen. Für mich ist der Juni 2005 grade Gegenwart ...

        Du hast natürlich vollkommen Recht, ich meinte natürlich 1995. *g*

        Gute Nacht

        Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

        --
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        Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
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  2. Hallo,

    gestern vor 10 Jahren war ich 15,
    und wusste zu dieser Zeit noch nicht mal das es sowas wie Web überhaupt gibt...
    ansonsten "Web rulez"!!!

    Gruß
    KarliHeinzi

  3. Naja, ich wills mal nicht zu ausführlich machen. Angefangen hats vor ziemlich genau zehn Jahren mit CompuServe, hohen Preisen, dem Bertelsmann-Lexikon und einem Chat. Ja ja, diese zwei völlig entgegengesetzten Anwendungen sind mir im Gedächtnis geblieben. Die eine auf Information und Wissen ausgerichtet, die andere eher auf Entertainment (wobei vor allem die internationale Komponente beeindruckte). Diese grundsätzliche Zweiteilung kann ich auch heute noch im Netz entdecken, wobei meine Wenigkeit eindeutig der Information den Vorzug gegeben hat...ganz den Ursprüngen des WWW entsprechend.

    Irgendwann habe ich dann alle Vorzüge des Hypertextes ignoriert und mir SelfHTML sklavisch von vorne bis hinten zu Gemüte geführt, was mühsam und anregend zugleich war. Ich kann mich sogar noch entsinnen, wie sehr ich die lineare Gliederung eines Printerzeugnisses vermisst habe. Dieses grundsätzliche Unverständnis legte sich Gott sei Dank recht bald. Meine Begeisterung für das Medium war jedenfalls geboren und hat bis heute nicht nachgelassen. Ich freu mich auf die nächsten zehn Jahre...

    Merci vielmals Stefan

  4. hallo Stefan,

    in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen.

    Ich habe ihn zwar mit Sympathie, aber auch zu spät erst bemerkt und gelesen und keinen Punkt mehr gefunden, an dem ich mich hätte "einmischen" können. Andrerseits finde ich die Idee von Henryk schon "lustig mit ernsthaftem Hintergrund".

    Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben, und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt

    Hm. Anfang 1995 habe ich klopfenden Herzens eine ISDN-Leitung bestellt und bekommen. Dann brauchte ich unbedingt noch ein Modem oder so ein Dings, von dem ich auch nicht recht wußte, wozu es gut sein könnte. Das "Dings" war dann erstmal ein an den parallelen port meines 486er Rechners anzuschließender grauer kleiner Kasten. Ich hab ihn konkret im Februar 1995, zu meinem 43. Geburtstag, angestöpselt  -  und bekam prompt gar nichts zu sehen. Das fand ich ziemlich doof, verbuchte das Ganze unter "Fehlinvestition" und ließ es bleiben.

    Aber das Zauberwort "Internet" begegnete mir immer häufiger. Und im Herbst 1995 gab es dann auch bei den Händlern etwas, was "Windows95" hieß, und in meiner damaligen Dienststelle beim Bezirksamt Mitte galt ich bereits als Computerexperte, also mußte eben ganz schnell auch dieses ominöse Windows95 her. Das Problem war nur, daß es das auf solchen neuartigen Scheiben gab, die "CD" hießen, und mit denen konnte mein Rechner nix anfangen. Also mußte, für sehr viel Geld, auch noch ein CDROM her. Das geschah aber erst zu Weihnachten 1995 (alle guten Dinge wollen ja zum rechten Zeitpunkt erworben werden), und kaum hatte ich das, wollte dieses doofe "Windows95" sich auch schon ins Internet einwählen. Ich erinnerte mich an den grauen Kasten, den ich an den Parallelport anstöpseln sollte, stöpselte ihn wieder an  -  und es passierte trotzdem nix, windows95 sagte mir immer bloß, daß es irgendwelche Verbindungsdaten haben wollte.
    "Verbindungsdaten"??? Huch  -  ich habe tatsächlich bis zum Februar 1996 gebraucht, um mitzukriegen, daß damit gemeint war, ich müsse mir einen Provider besorgen, der mir sowas zur Verfügung stellt. Ich bin halt ein intellektueller Spätmerker. Aber nach diverser Lektüre hatte ich das auch begriffen und meldete mich bei t-online an. Die schickten mir schon wieder so eine doofe Silberscheibe, obwohl ich eigentlich beschlossen hatte, derlei kurzlebige Fehlentwicklung nicht weiter zu beachten, und vor allem funktionierte diese Scheibe mit meinem CDROM nicht. Sie hatten mir aber auch einen Brief geschrieben, in dem die nötigen "Zugangsdaten" nochmal schwarz auf weiß nachzulesen waren, also dachte ich mir, es müsse doch klappen, wenn ich diese "Daten" dann eingebe, wenn ich danach gefragt werde. Ich wurde auch danach gefragt, tippte alle ein - und: es war kaum zu glauben: da ging in einem Ding, das "Internet Explorer" hieß (und von dem ich sonst nichts weiter wußte), tatsächlich eine Seite auf, die ich garantiert nicht auf meinem Rechner haben konnte. Ich fands klasse. Bloß: als ich vor Aufregung und völlig ohne Absicht auf eine Maustaste drückte, war diese Seite wieder weg, und es kam eine neue Seite, die mich bat, mich beim MSN-Chat anzumelden. Das fand ich nun aufregend, und meldete mich an, und danach wurde mein Bildschirm blau.

    Tja ... soll ich noch weitererzählen?

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Ich schrieb eben schon, daß ich wohl in dieser Hinsicht ein "Spätmerker" gewesen sei, und vielleicht sogar geblieben bin. Mich interessierte, als ich denn endlich online gehen konnte, überhaupt nicht, ob es da irgendwelche "Ur-Gedanken" geben würde oder könnte. Mich interessierte, ob ich etwas auf meinem Bildschirm würde angezeigt bekommen, wovon ich sicher war, daß es auf meinem Rechner bestimmt nicht existierte. Und da ich zuerst in einem MSN-Chat gelandet war, interessierten mich dann auch eine Weile die Leute, die ich dort getroffen hatte (ein paar davon sind mir gute Freunde geworden, obwohl sie nie verstanden haben, warum ich anfing, mich von MSN zu "entfernen").

    Ich habe erst wesentlich später und auch erst, nachdem ich deine Darstellungen zu "Hypertext" mehrfach gelesen hatte, kapiert, daß dieses "Internet" eben auch sowas wie einen Ur-Gedanken gehabt haben müsse. Mir fehlt der Vergleich. Was ich heute dazu weiß (oder zu wissen meine) ist "angelesen", und du hast einen erheblichen Anteil daran. Ich wage es auch nicht, irgendwelche "Tendenzen" im Web danach zu untersuchen, wie weit sie einem "Urgedanken" noch entsprechen. Das "WWW", und auch das "Web", ist mehr, enthält mehr, kann mehr und tut mehr als ich erfassen kann. Ich freue mich darüber, daß es mir nahezu unbegrenzte Kommunikation mit Leuten in Japan oder Korea oder Australien ermöglicht (ich habe in diesen Regionen auch Kommunikationspartner gefunden), aber ich weiß inzwischen auch, daß ich immer nur einen winzigen Teil kennengelernt habe. Es ist immer wieder wie beim Tauchen im Pazifik: ich bin plötzlich umgeben von Milliarden gleichförmiger "Teilchen" (im Pazifik sinds Wassermoleküle, im "Web" sinds Quadrillionen bits und bytes), von denen ich grade mal die paar Millionen sehe, die sich unmittelbar vor meiner Brille aufhalten. Es ist insgesamt "terra incognita", und das wird es wohl in vielen Bereichen auch bleiben.

    Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Wärs nicht auch interessant, herauszufinden, wie der Weg zu SELFHTML ausgesehen hat? Ich erzähls mal aus meiner Sicht: ich hatte ursprünglich auf meinem ersten Rechner eine enorm große Festplatte von 200 MB. Beim Kauf (1993) war mir versprochen worden, diese Platte würde auch zur kommenden Jahrtausendwende noch allen Anforderungen gewachsen sein. Hm. War sie nicht, sie wurde mir bereits Ende 1995 zu klein, und ich ersetzte sie durch eine unglaublich riesige (und teure) Platte mit einem ganzen Gigabyte Speicherkapazität, wow. Eine Kollegin im "Amt" wollte ihren Rechnr zuhause ebenfalls aufrüsten und fragte, ob sie nicht meine alte Platte bekommen könnte. Klar, konnte sie, ich wollte auch gar nix dafür haben  -  und aus lauter Dankbarkeit gab mir ein paar Tage später der Sohn dieser Kollegin eine Kiste mit genau 100 Disketten voller Software. Toll. Aber er sagte nichts dazu, und ich wußte mit diesem Schatz auch erst nichts anzufangen, weil gleich die erste Diskette mir irgendwas von "isolinux ...." sagte und dann nichts weiter kam. Ich brauchte Wochen, um herauszufinden, daß ich eine vollständige Slackware-Distribution erhalten hatte. Es gab aber kein Handbuch, nicht Schriftliches, und als ich das neue "System" endlich fertig installiert hatte (nervig war, daß ich plötzlich alles in eglischer Sprache lesen können mußte), landete ich bei einer Anzeige
      login:
    Hm. Was das bedeuten sollte, wußte ich nicht. Alles, was ich eintippte, führte bloß zu einer erneuten Meldung "login incorrect". Bis ich mich erinnerte, irgendwann mal was von "root" gelesen zu haben, und siehe da, da geschah etwas  -  ich wurde nach einem Paßwort gefragt. Na klasse. Ich wußte keins.

    Rund zwei Jahre später fand ich dann bei einem Händler einen Pappkarton, auf dem "Linux" draufstand, und noch sowas wie "SUSE". Ich nahm das mit, um meine unguten Erinnerungen an die 100-Disketten-Sammlung psychologisch therapieren zu können. Gute Idee, das ging plötzlich, ich bekam sogar erklärt, wann warum und wie ich ein Paßwort definieren sollte. Großartig. Es gab sogar eine grafische Anzeige, die "FVWM2" hieß, und auf der CD, die ich inzwischen zähneknirschend als Medium akzeptiert hatte, gab es auch ein Paket mit dem Namen "SELFHTML". Das, was darin lag (ich weiß leider nicht mehr genau, welche Version das gewesen ist), habe ich wieder und wieder und wieder gelesen. Da gabs auch ein Formular für "Feedback". Da habe ich dann eines Tages im Herbst 1998 meinen ganzen Mut zusammengenommen und dir ein "Feedback" geschickt. Zwei Tage später hast du geantwortet und mir freundlich mitgeteilt, daß es ein "SELFHTML-Forum" gebe.

    Der Rest ist im Forums-Archiv nachlesbar.

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

  5. Hi Stefan,

    1995 - 2005, das ist schon ein Anlass, Geschichten zu erzählen, und sich und seine Computerwelt neu zu erfinden.

    Um mich mal zu orientieren, habe ich zunächst mal geguckt, was 1995 sonst noch so passiert ist:

    http://www.dhm.de/lemo/html/1995/

    Ein paar Stichworte:

    Bosnien- und Tschetschenienkrisen, EU-Erweiterung, Schengen, Euro-Beschluss, Bombenanschlag in Oklahoma, Steffi Graf gewinnt zum 6. Mal Wimbledon, ihr Vater wird verhaftet, Bombenanschläge algerischer Fundamentalisten in Paris, damals war ich dort und habe die Panik und die Polizeiaktionen miterlebt, Gerhard Schröder wird das Amt des wirtschaftspolitischen Sprechers von seinem Chef Scharping wegen seiner wirtschaftspolitischen Vorstellungen entzogen, Oskar Lafontaine wird Parteivorsitzender, französische Atomtests, Mord an Rabin, Beschluss der Rechtschreibreform, wenig erfreuliches also. Mein Gott, kommt einem das weit entfernt vor. Wie mag das erst den jüngeren Mitstreitern gehen...

    Vielleicht ist das auch etwas, das wir vergessen: Dass jetzt hier eine Generation unterwegs ist, die mit all den neuen Technologien viel selbstverständlicher aufgewachsen ist und anders damit umgeht als wir. Und das heute Beschlüsse gefasst werden, die die Welt von morgen verändern, ob uns das gefällt oder nicht, und dass unser Einfluss auf die Entwicklung nach wie vor gering ist.

    Was Internet und Computertechnik angeht, saß ich um die Zeit an der Quelle mit einem Arbeitsplatz an der Uni Bochum, wenige Meter vom Rechenzentrum entfernt. Viele der damals neuen Technologien waren für uns also selbstverständlich, den wahnsinnigen Internetboom habe ich damals aber nicht vorausgesehen. In den 90ern habe ich mich eher mit elektronischer Publikation beschäftigt und mit Netzwerken, mit Datenbanken und Statistik.

    Meine erste Internetanbindung zu Hause war ein lahmes Modem, immer wieder gefolgt von schnelleren Teilen, mein Gott, war das lahm, wenn man es mit heute vergleicht. Irgendsoein schröggeliges ELSA-Teil dient mir heute noch als Faxgerät, erstaunlich, wieviele Jahre das zuverlässig funktioniert.

    Schön, dass Du diesen Raum eröffnet und die Entwicklung angestoßen hast, die so viele interessante Freundschaften, Liebesbeziehungen und Lernprozesse auf den Weg gebracht hat. Heute regieren technisch die jungen Wilden [TM] den Selfraum und ich finde toll, was sie auf die Beine stellen. Nur der redaktionelle Bereich könnte etwas lebendiger sein und schneller auf aktuelle Trends reagieren.

    Ich habe hier viel gelernt, nette Leute kennengelernt, und freue mich, dass es mit engagierten neuen Leuten immer noch jeden Tag auf zu neuen Flames, Debatten, Chats, Texten und Erfahrungen geht.

    Viele Grüße
    Mathias Bigge

  6. hallo Stefan,

    ich bin mir wahrhaftig nicht ganz sicher, aber: dieses Forum gibts inzwischen auch schon seit rund sieben Jahren. Beginnen in diesem Alter nicht die Flegeljahre?

    Ich weiß es nicht genau, Chräcker könnte da vielleicht exaktere Angaben machen. Nur eines weiß ich aus meiner eigenen Pubertätszeit (ok, das war allerdings etwas später als mit 7 Jahren): man wird einfach nur deshalb "flegelhaft", weil sich "Papa" zu selten meldet und was sagt.

    Du warst 1998/1999 laut Statistik derjenige, der die meisten Forusbeiträge schrieb. Gut, daß sich das "relativieren" und du selber ein bißchen in den Hintergrund rücken würdest, war nach der "Forums-Idee" absehbar. In dieser etwas wirren und anarchischen Forums-Demokratie, die man bei gutem Willen immer noch erkennen kann, ist es auch nicht nötig, daß du dich jeden Tag zu Wort meldest, und schließlich wollen auch pubertierende Kinder irgendwann mal erwachsen werden.

    Aber gelegentlich wärs schon schön, wenn mal hie und da ein posting mit dem Absendernamen "Stefan Muenz" zu lesen wäre. Du hast dich meines Erachtens etwas zu früh auf das wohlverdiente Altenteil zurückgezogen und läßt "uns" nun hier herumhampeln ;-)

    Macht ja nix. Es wäre ja beispielsweise denkbar, daß es eine neue, nur von dir bedienbare Rubrik "Stefan sagt" gibt, in der du dann alle vier Wochen mal was postest, und die außer dir keiner benutzen kann ...

    Grüße aus Berlin

    Christoph S.

    1. Moin,

      Macht ja nix. Es wäre ja beispielsweise denkbar, daß es eine neue, nur von dir bedienbare Rubrik "Stefan sagt" gibt, in der du dann alle vier Wochen mal was postest, und die außer dir keiner benutzen kann ...

      Du meinst ein blog? :-)

      Viele Grüße

      Swen Wacker

      1. Sup!

        Du meinst ein blog? :-)

        Vielleicht ist die Erfindung des Blogs der Beweis dafür, dass es gelingen kann, eine rückschrittliche bzw. irgendwo abwegige Technologie als ganz ganz tolle Sache zu verkaufen. Genau wie die einigermaßen überkomplizierten und von der Erfindungshöhe lächerlichen Webservices oder Irgendwas-Feeds. Ich bin ziemlich froh, dass ich keine Feeds habe, sonst wäre die Informationsüberflutung ja noch schlimmer...

        Gruesse,

        Bio

        --
        Never give up, never surrender!!!
        1. Moin,

          Genau wie die einigermaßen überkomplizierten ... Irgendwas-Feeds.

          Na da bin ich ja froh, dass ich nicht allein bin. Nachdem ich neulich mal versucht habe, meinem Firebird beizubringen, einen solchen Feed anzuschauen und nach einer Stunden schon verzweifeln und mich als Oberblödmann/Hinterweltler mit einer entsprechende Frage hier im Forum outen wollte - habe ich es dann aus Angst um meine eh spärliche Reputation hier sein gelassen und diese Feeds als neumodischen, sicher wieder bald verschwindenden Krams abgetan, der nichts für alte Männer wie mich ist :-)

          Viele Grüße

          Swen Wacker

          1. Sup!

            (...) habe ich es dann aus Angst um meine eh spärliche Reputation hier sein gelassen (...)

            Angst ist immer ein schlechter Grund, etwas zu tun oder nicht zu tun...

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
  7. Hi,

    also vor 10 Jahren hatte ich dem Internet noch keine große Bedeutung beigemessen und auch wenig Chancen hierfür gesehen. Vielleicht lag das auch daran, daß ich lange vorher in der Mailboxszene war, angefangen mit meinem C64 und einem 300 Baud-Koppler und dann, als die 1200er und 2400er Modems kamen, sogar meine eigene Mailbox auf meinem nagelneuen Turbo-XT (Turbo stand für 10 MHz!) programmiert und ein kleines Netzwerk mit befreundeten Mailboxbetreibern aufgebaut hatte. Nicht zu vergleichen mit heutigen Netzwerken - nächtliche Einwahlversuche, um eine gute Chance zu haben, die einzig mögliche Vewrbindung zu bekommen und die Datenpakete für die Netz-"Bretter" austauschen zu können. ;-)
    Aber diese Szene bröckelte Stück für Stück ab und BTX war auch nur ein ein schwacher Ersatz.

    Lange Zeit hatte ich dann mit DFÜ nichts mehr am Hut, bis ich dann - irgendwann nach 1995 - doch mal ins Internet reinschnupperte. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis ich versuchte, eigene Seiten zu erstellen. Anfangs nur mit dem Netscape Composer, wobei ich dann auch anfing, die merkwürdigen Sachen zu entschlüsseln, die der Editor da in die Dateien schrieb.

    Irgendwann wollte ich dann auch den Quelltext selbst schreiben und fand irgendwo im Sonderangebot den "Fuji Homepage Designer", ein HTML-Editor mit Syntax-Highlighing und - dreimal dürft ihr raten - SELFHTML.
    Nun mußte ich nicht mehr raten oder ausprobieren, was die ganzen Tags bewirken, sondern konnte das nachlesen. Wirklich sehr praktisch!
    Ich muß gestehen, daß ich zunächst nur die HTML-Kapitel für mich genutzt hatte und leider auch die Frames hierüber entdeckt hatte, bis ich mich dann schließlich an CSS herangewagt hatte...

    freundliche Grüße
    Ingo

  8. Sup!

    in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen. Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,

    1995 war ich 18! Tja... was habe ich da gemacht? Ich war in der 11/12 Klasse... ich habe Perry Rhodan gelesen (eigentlich viel zu spät). Tja und sonst... was man als Oberstufenschüler so macht, wenn man gerade 18 ist. Minderjährigen Freunden illegal Alkohol abgeben und so.

    und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt,

    Ich kann mich erinnern, dass mir ein Bekannter, dessen Vater Chemieprofessor war, ganz in den Anfängen des Webs mal erzählt hat, er habe eine Homepage im WWW (damals wusste quasi niemand, was das überhaupt ist, und er war als Professoren-Sohn privilegiert, Zugang zum Web zu haben) und dass man "Links" dort ablegen könnte und zu total interessanten Seiten über Luft- und Raumfahrt gelangen.
    Ich glaube, ich habe das damals überhaupt nicht verstanden und empfand es auch irgendwie als überflüssiges Spielzeug für grenzwertig technikvernarrte Mathe- und Technik-Nerds.

    welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt,

    Als wir ca. 1997 zuhause T-Online mit Web über ISDN bekommen haben, wollten wir vor allem chatten und eMailen. Netscape 2.0 war neu, und auf der T-Online-CD waren ganz viele tolle Tools drauf (wuftp wahrscheinlich, und irgendwelche mehr oder weniger merkwürdigen HTML-Editoren. Selfhtml wohl auch - ich hatte aber auch eine der aus dem Boden spriessenden Zeitschriften, erschien als Beilage der Happy Computer oder der Computer live, da war eine Taschenkarte aller HTML2.0-Tags drin - sehr hilfreich!)
    Eine eigene Homepage (mit schrecklichem, bunten Hintergrund, selbstgemacht, nahtlos aneinander kachelbar, sehr 1337!) hatte ich auch designt, nur gab es damals noch nichtmal so ohne weiteres kostenlosen Webspace, wenn ich mich recht erinne, so dass diese nie online ging - oder nur ganz kurz auf tripod. Die Seite hatte MIDI-Sound und ein Monthy-Phyton-Sample, animierte GIFs und so. Schlimm!

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Universitäts-Seiten mit Tutorials, Wikis, Chats und wahrscheinlich Porno-Seiten sind irgendwie am ursprünglichsten, würde ich sagen, weil es die schon immer gab.
    Am wenigsten ursprünglich sind IMHO die ganzen eCommerce-Sachen und die Versuche, das Web zum familienfreundlichen Einkaufsmarkt umzubauen. Nicht dass ich was gegen Einkaufen oder gegen Kinder hätte, aber die Kinder sollen gefälligst Verstecken spielen oder Staudämme bauen und nicht planlos vor der Kiste sitzen, und wer Einkaufen geht, der weiss auch, dass manchmal vor dem Kaufhaus Penner rumlungern und an der Peripherie der Einkaufsstrassen andere Läden stehen.

    Gruesse,

    Bio

    --
    Never give up, never surrender!!!
    1. 1995 habe ich gerade meine Gesellenprüfung
      (es gibt auch Leute ohne Abitur)
      erfolgreich abgeschlossen, und mich aufs Geldverdienen gefreut.
      Internet und Computer war für mich zu der Zeit total uninteressant.
      Wusste damals noch nicht was man damit so alles anstellen konnte.
      Hab mich lieber auf Partys rumgetrieben, und dem weibl. Geschlecht gewidmet.

      Hatte früher (87-88??)einen C-16 und dann auch nen C-16+ mit Datasette gehabt, aber nur zum zocken.
      Das war mir aber auf Dauer zu langweilig und wenig effektiv, hab das Ding dann verschenkt.

      Lange Jahre später, so Anfang 2003 rief mich ein Kollege an und fragte ob ich ein Notebook haben wollte. (Guter Preis und Top-Ausstattung)

      Da ich keine Ahnung hatte und Lust auf was neues, stand das Ding einen Tag später bei mir zu Hause.
      Internet entdeckt, und zwei Wochen später hatte ich eine T-online HP, aus dem Baukasten.
      Bin dann durch Zufall an NetObjectFusion 4.0 geraten,und hab dann meine Site gestaltet und viel dabei gelernt.
      Danach auf Version 7 und dann 8 umgestiegen.

      Im dazugehörigen Forum, las ich das erste mal was von "HTML konform" und "barrierefrei".
      Las auch von Selfhtml und wurde gewarnt: Achtung 2000 Seiten sollte man lesen um HTML zu beherrschen.

      Habs mir selfHTML vor 4 Wochen runtergeladen, und schreibe meine Seite nun von Hand neu, für den Anfang mit HTML und etwas CSS.

      Bin so hier gelandet, lese viel und frage manchmal.

      Ahoi.

    2. Sup!

      Korrektur: Ich war noch nicht ganz 18 vor 10 Jahren.

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. hi,

        Korrektur: Ich war noch nicht ganz 18 vor 10 Jahren.

        welche teile von dir denn nicht?

        gruß,
        wahsaga

        --
        /voodoo.css:
        #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
        1. Sup!

          welche teile von dir denn nicht?

          Die Zehen?

          Gruesse,

          Bio

          --
          Never give up, never surrender!!!
          1. Hi Bio,

            welche teile von dir denn nicht?

            Die Zehen?

            wenn du die auch immer in Watte ... äh Zehensocken packst, wundert mich das nicht. ;-)

            Viele Grüße
            Benjamin

          2. Hallo,

            welche teile denn nicht?
            Die Zehen?

            Heisst das, du warst 8?

            (zum Foerdern dieses Wortwitzes habe ich wahsaga falsch zitiert -- ich hoffe, mir wird vergeben)

            Gruesse,
            Gero

  9. Tag Stefan.

    Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben

    Juni 1995? Da hatte ich gerade eine tiefe Depression, weil meine damalige Freundin mich wegen eines Animateurs verlassen hatte, den sie in einem Urlaub auf Kuba kennengelernt hatte. Tja, und das Internet kannte ich damals nur aus Erzählungen Dritter, die sich hinter vorgehaltener Hand über finstere Gestalten unterhielten, die sich nächtelang mit Hilfe seltsamer Softwareprogramme Dinge angesehen haben, die ein Normalsterblicher eh nie zu sehen bekäme (sog. Freaks). Computertechnisch habe ich mich damals mit (Borland-/Turbo-)Pascal- und ein bisschen C-Programmierung befasst.

    und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt

    Nun, als ich mir anno 1997 meinen ersten richtigen[tm] PC gekauft habe, waren da auch diverse Zugangssoftware von T-Online und ein Modem dabei. Die Anmelderei lief damals noch ganz furchtbar geheimnisvoll, mit PostIdent-Verfahren und konspirativen Briefen. Und anfänglich war es eigentlich nur dazu gedacht, sich die Bankwege zu ersparen (schließlich wohnte ich damals noch auf dem Land und war selten vor Ende der Banköffnungszeiten zu Hause).

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Hm, was ist denn der Urgedanke des Web? Ich bin da vielleicht weniger der idealistische denn der pragmatische Typ. Das Web soll jedermann kostenfreien Zugang zu Informationen bieten, ich würde aber nie soweit gehen, Bezahlangebote als nicht dem Urgedanken entsprechend zu bezeichnen. Im Übrigen habe ich da neulich was gelesen von sog. "Schwarm-Intelligenz", das fand ich einen interessanten neuen Aspekt des modernen WWWs.

    Siechfred

  10. Moinsen,

    Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    das entspricht ziemlich genau meinem Zustand vor zehn Jahren ;) mit Computern wollte ich nie was zu tun haben, das Leben stampfte ekstatisch im Berliner Techno-Underground. Immer von Dienstagabend bis Montagmittag. Olé!

    --
    cu,
    Maz
  11. Hallo Stefan,

    was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben...

    hehe, das müsste etwa gewesen sein, als ich mit 30 nachts aus einer Disco nach Hause trapmte. An diesem Abend in der Disco hatte ich bemerkt, wie alt ich geworden war - ich war nach über 5 Jahren mal wieder dort... Und das Auto fuhr ein Typ, der erzählte, daß er das OS (meine ehemalige Schule) mit i-Net Rechnern ausstattet. Ich fragte ihn, was es denn im i-Net so gibt: "Alles..." - Aha!

    wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt

    Geld sparen. Es war so 1999, da konnte ich mir mein Grafik-Studium nicht mehr leisten und just zu dieser Zeit bot ein neuer Dozent dort HTML an. Es war die einzige Möglichkeit für mich, noch irgendwie viesuell tätig zu sein, ohne immer Material zu kaufen (Papier, Farben, Fotomaterial...). Ich hatte die vermeintliche Ehre in der FH auf einem NS4 zu lernen und dachte eine Weile, daß ich das mit CSS und so nie verstehe - bis ich erkannte, daß er mich nicht versteht. Es war das erste Mal, daß ich mich mit einer Computersprache beschäftigte und ich war beeindruckt, von der Logik.

    welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen...

    hmm..., was sind die Urgedanken? Vielleicht die Tendenz, daß irgendwelche geheimnisvollen Gremien sich Spezifikationen ausdenken, die kein normaler Mensch versteht und sie so versuchen den gemeinen Proll vom Seitenentwickeln fernzuhalten. Ohne SELFHTML udgl., die ja im Grunde "nur" übersetzen und Sortieren, wäre das Ganze wohl immer noch eine Geheimwissenschaft - und schnöde Seitenbastler in Kürze steinreich.

    Gruß, Andreas

    --
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  12. Hallo Stefan, hallo Forum,

    vor 10 Jahren, genauer gesagt erst im Dezember vor 10 Jahren, bekam ich meinen ersten PC. Davor hatte ich schon drei Jahre als hauptnutzer den PC meines Bruders okkupiert. Ein sagenhaft schneller 486 SX-25 von Vobis. Mit 40 MB Festplatte und 4 MB RAM. Gigantisch!

    Dann war wie gesagt 1995 und ich bekam einen eigenen PC. Mit Windows 95 drauf statt 3.1 und ich dachte: "Was ne Spielerei, dieses klicki-bunti-Gefummel - 3.1 war viel besser."
    Ich entdeckte zwar so ein Icon auf meinem Desktop, das Internet Explorer hieß aber ich wusste nicht wirklich, was das war.

    Erst 1996 oder sogar 1997 erzählte mir ein Freund, er habe jetzt eine E-Mail-Adresse und das Internet sei was ganz tolles. Mein Freund war Rechtsanwalts-Sohn und hatte ein Apple-Notebook und war ein echter Snob. Entsprechend verband ich mit dem Internet Assoziationen von überflüssig über Hype bis Spielerei. Denn obwohl ich wie gesagt seit 1992 Zugriff auf einen PC hatte, benutze ich ihn ausschließlich für Textverarbeitung und zarte Layout-Anfänge mit AmiPro oder gar Word 5.0 für DOS. Keine Spiele oder derlei überflüssigen Kram.

    Dann kam das Abi, das wir unverständlicherweise auf einem angeblich mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium erlangen konnten ohne auch nur einmal vor einem Computer gesessen zu haben (abgesehen von drei Stunden, in denen wir mit TurboPascal ein sinnloses rechnenprogramm schreiben "durften").

    Und es war 1997 und ich war immer noch nicht ein einziges mal im Internet gewesen oder hatte eine E-Mail geschrieben.
    Meine Freundin verbrachte fünf Monate in Neuseeland und wir schrieben uns Briefe per Post oder telefonierten alle zwei Wochen miteinander.

    Und es war Frühjahr 1998 und ich war immer noch "drin" gewesen.
    Dann war ich ein halbes Jahr mit dem vaterländischen Reiseveranstalter Y-Tours unterwegs und wir schrieben uns Briefe und telefonierten und dachten nichtmal im Traum daran, was es da für Möglichkeiten gibt.

    Und es war Sylvester 1998/1999 und ich war immer noch nicht drin gewesen.
    Dann ging es sehr schnell: Erstes mal im Internet gewesen. E-Mail-Adresse geholt. Rumgesurft. Alles noch in Internet-Cafés oder auf dem dienstlichen Rechner. Den Namen Google zum ersten Mal gehört. Fleißig E-Mails geschrieben von Puerto Rico bis Canada.

    Im Herbst 1999 dann mit dem Studium angefangen. erste www-Adresse bei Puretec bestellt. NetObjectsFusion dazubekommen. Gebastelt. Mit Frames und Grafik-Navi-Buttons von exorbitanter Größe. Online gestellt. Fragen gehabt, die NOF nicht beantworten konnte. Im Internet gesucht. Selfhtml gefunden. Angefangen zu lesen. Zu lernen. Umzusetzen. Zweite www-Adresse bestellt. Zweite Website aufgesetzt. Ohne NOF, dafür im Editor nach dem learning-by-doing-Prinzip.

    Im Sommer 2000 ein Praktikum gemacht. Eine Firma wollte gerade online gehen. Verbesserungsvorschläge gemacht. Gebeten worden, die Seiten nach meinem Praktikum weiter zu betreuen. Gewerbe angemeldet, angefangen zu basteln.

    Das war dann zum Jahreswechsel 2000/2001. Da war es gerade mal zwei Jahre her, dass ich öffentlich und im Brustton der Überzeugung gesagt hatte, dass Internet ein unnötiger Hype sei, den kein Mensch brauchen würde.

    Und heute ist dieser unnütze Hype mein Lebensunterhalt. Weil ich irgendwann auf Selfhtml gestoßen bin und das alles irgendwie faszinierend fand.

    Unnötig hingegen finde ich nach wie vor alles was mit Games zu tun hat. Ich nutze - abgesehen vom Beruflichen - das www nach wie vor zur Informationsbeschaffung und zum Lernen. Und auf meinem Rechner befindet sich nach wie vor kein einizges Spiel (Mama, du kannst stolz auf mich sein!)

    Auf die nächsten 10 Jahre Selfhtml.
    Viele Grüße -
    Sebastian

  13. Hallo Stefan,

    wann und wie _ihr_ zum Web kamt,

    hm, ich bin ja in vielem eine Spätzünderin... 1995 war ich noch tief in den Print-Designwelten mit QuarkXPress und Photoshop unterwegs, außerdem verschob ich mit Freunden alte Gebrauchtwagen nach Osteuropa und hatte eigentlich kein großes Interesse (mehr) an dem "IT-Kram". Wozu auch, ich hatte einen Mac ;-)

    Erst 1996  kam ich in ein Unternehmen, das immerhin einen zentralen Rechner mit E-Mail-Anschluss hatte - von dem nur niemand etwas wußte, ich fand dann irgendwann mal die eingegangenen E-Mails eines halben Jahres vor. In diesem Jahr hatte eine Freundin dann auch schon einen Internetanschluss und konnte damit Adressen recherchieren, wow, für unser 10jähriges Abijubiläum. Einige Zeit später war ich dann auch im Besitz eines AOL-Anschlusses, nur diese Deppen im Chat nervten schon bald ;-)

    welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft

    Irgendwann, verbunden mit einer allgemeinen Sinnkrise, so um 1999/2000 rum, hatte ich das Gefühl, etwas wesentliches in dem Bereich zu verpassen, und daß sämtliche 17jährigen gerade an mir vorbeizogen. Also besorgte ich mir einen Testbericht über Editoren und entschied mich ausgerechnet für GoLive... Als ich dort an Grenzen und Probleme stieß, suchte ich im Web nach Lösungen. Möglich, daß ich da erstmals auf SelfHTML gestoßen bin, ich weiß es leider nicht mehr <schäm>. Was ich damals absolut nicht verstand war, was die bloß immer mit ihren Tabellen hatten? Ich wollte doch keine Tabellen bauen?

    Schließlich - die Überwindung meiner Sinnkrise - gab ich das Selberlernen auf und stieg in eine der wunderbaren arbeitsamtgeförderten Weiterbildungen zur "IT-Fachkraft mit Schwerpunkt Design/Animation" ein, die mir endlich die Zusammenhänge klarmachten (und erklärten, was ich mit den Tabellen sollte ;-)) - und plötzlich wurde alles wieder rund für mich, ich konnte meine alten C64-Basic-Erinnerungen für Javascript oder PHP gebrauchen, endlich! konnte man mit CSS wie bei QuarkXPress oder Ventura-Publisher (geniales Programm!) zentrale Stilvorlagen definieren und mußte nicht alles "hart" in jede <td> schreiben. Jetzt mußte ich nur noch mein Din-A-4-Denken überwinden, und das war wirklich das schwierigste  von allem, vermutlich bremst es mich heute noch manchmal aus...

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Wie Bio denke ich, daß die Wiki-Entwicklung sehr stark in diese Richtung geht ("Jeder kann sofort alles publizieren") - mit allen verbundenen Vor- und Nachteilen, im Prinzip ein Abbild der gesamten Gesellschaft[1], nicht nur derer, die Selfhtml lesen und verstehen können (letztlich doch eine privilegierte Teilmenge). Wenn Du an einem ganz normalen Morgen mal die letzten Änderungen bei Wikipedia beobachtest, weißt Du, was ich meine ;-)

    Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    was ich hiermit gerne getan habe.

    Gruß aus Köln-Ehrenfeld,

    Elya

    [1] ja, natürlich nur derer mit Netzzugang

  14. Hallo Stefan,

    in den Thread "heute vor 10 Jahren" weiter unten moechte ich mich nicht einmischen. Lieber mache ich diesen neuen auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,

    Tja, ich kam um diese Zeit in die Dritte Klasse. Und nein, es gab nichts weiter wichtiges, an das ich mich erinnern würde. Zumindest nichts, was ihr interessant finden würdet ;-)

    und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt,

    Ich war ungefähr elf, als mein Vater unseren ersten Computer kaufte: Einen Kyrix K5 133MHz, auf dem Windows 95 war, mit 16MB RAM. Dabei war auch ein ziemlich hässliches, großes und lautes Modem. Das konnte 33600 Baud, was damals wohl viel war. Naja, weil er bei der Telekom arbeitet bekamen wir da also den T-Online-Onlinedienst (hieß das da schon so?), das hatte mit Internet zunächst aber nur sehr wenig zu tun, war aber dafür günstiger als die spärliche Konkurrenz. Zunächst vom BTX abgeschreckt beschränkte ich mich darauf, auf genanntem Computer zu bleiben um die Legendären Civilization und Warcraft II zu erleben. Irgendwann erzählte er mir dann, dass T-Online ihm gesagt hätte man käme jetzt auch in's Internet. Aha. Um 1997/98 war im Web freilich noch nicht sooo viel für einen 11-Jährigen zu entdecken, also beschränkte ich mich darauf, mit Freunden zu chatten und ab und an Wallpapers herunterzuladen. Das änderte sich schlagartig, als ein guter Kumpel mir freudestrahlend mitteilte, dass er mit Frontpage 2.0 eine Homepage erstellt hätte. Toll, dachte ich, mal anschauen. Das ganze sah zwar... gruselig aus, war aber selbstredent extrem *kewl*, schließlich war er für uns so etwas wie ein Magier ;-)
    Gegen Mitte '99 nahm ich an einem "Internet-Design-Einführungs-Seminar" der Jungen presse Niedersachsen teil, wo man jungen Menschen also zeigen wollte, wie das mit dem Webdesign geht. Zu meiner Überraschung kannte man da neben Dreamveaver 2.5 (oder so ;-)) auch SelfHTML, von dem ich noch nie gehört hatte, bald aber mein bester Begleiter auf dem langen und beschwerlichen Web zum "Webmaster" werden sollte. Nach diesem Seminar begann ich alsbald meine eigenen Designversuche, Flash, Marquee, BGSound. Tja, so war das. Mein erstes "richtiges" Projekt folgte Mitte 2000 mit der Starfleet Library, die heute mangels Zeit eigentlich nur noch eine Webleiche ist. 2001 habe ich dann in den Osterferien PHP gelernt. (Das klingt so, wie es war - witzig.) Das Ergebnis war ein Gästebuch, das nur im View-Mode schon mehr Sicherheitslöcher hatte als der damalige Linux-Kernel, und ein Flatfile-Forum, das nichts konnte ausser interessierte Hacker in meinen Server reinzulassen ;-)

    Nach und nach habe ich dann in diesem Forum, in das ich mich zuerst nicht so recht hineintraute, weil ich ja schließlich mehr Fragen als Antworten hatte. Ich habe dann aber doch Fuß gefasst und die Professionalität und den SelfHTML-"Way of Life" entdeckt ;-)

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Es gibt viele Beispiele, wo CSS tatsächlich so verwendet wird, wie's gedacht ist, und wo tatsächlich auch ein sauber sinniertes (x)HTML dahintersteht. Das freut mich, wenn ich soetwas sehe. Was ich persönlich klasse finde sind die sogenannten Massive Multiplayer Online Games, wo tausende Spieler in virtuellen Szenarien ebenso virtuelle Flotten aufeinanderhetzen. Das hat mit dem Grundgedanken der Information nicht so viel zu tun, sondern mit Unterhaltung. Der entscheidene Gedanke dabei ist jedoch, dass ganz viele ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen und Spaß haben. ganz ähnlich wie bei den unzähligen Myriaden von OpenSource-Projekten, denen es meist ganz egal ist, wie die Seiten aussehen, solange die CVS-Logins draufstehen und die Download-Adressen :)

    Grüße aus Barsinghausen,
    Fabian

    --
    "It's easier not to be wise" - < http://www.fabian-transchel.de/kultur/philosophie/ialone/>
  15. Hallo,

    Lieber mache ich diesen neuen [Thread] auf, um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,

    1995 hatte ich schon seit einigen Jahren ein E-Mail-Account, das ich zu "allen heiligen Zeiten" angeschaut habe, weil es mir zu langweilig war auf die Warteliste für einen Rechner in den PC-Räumen der Uni zu stehen.
    Einen Rechner hatte ich zwar selbst, aber keinen Internet. Und so war ich damit beschäftigt meine Festplatte alle paar Monate neu zu formatieren und mit faszinierden Sachen wie DOS und QEMM herumzuexperiementieren (man konnte tatsächlich 713KB statt den üblichen 640 aus DOS rauspressen) und wunderbare Tabellen mit Lotus zu erstellen.

    »»und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt,

    Das war '96 als ich nach einem Umzug beschloss mir einen Modem zuzulegen. Vom Internet interessierte mich eigentlich kaum etwas, denn der eigentliche Grund war ein Spiel, dass ich online spielen wollte. Im ersten  Monat (als Student zahlte ich über die Uni nur die Onlinezeiten, aber keine Providerkosten) mit ca. 30 €, zahlte ich im darauffolgenden Monat etwa 300 € (man kann in der Tat nächte damit verbringen online herumzuhängen) schreitete ich zur Tat und legte mir "Internet via TV-Kabel" mit einem Flatrate zu. Und da ab dem es nun egal war, wann ich online bin, habe ich auch das "Internet" genauer das WWW entdeckt.
    Irgendwann kam es dazu, dass ich genug gesurft und gelesen habe und auch mal ein eigenes "Homepage" heben/machen wollte. Wie einge andere hier, machte ich meine erste Schritte dabei mit dem Netscape Composer. Aber es sagte mir nicht wirklich zu, denn ich wollte schon selbst sehen und wissen was da genau passiert ist und suchte nach Anleitungen. Erst fand ich eine Vorversion von <http://www.boku.ac.at/htmleinf/hein.html@titleHuber Partls HTML-Einführung> - was mir damals nicht ausführlich genug war - und dann SELFHTML bis ich schließlich auch das W3C entdeckte. Tja ... der Rest ist zu einem Teil im Archiv dokumentiert. ;-)

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Das schon erwähnte Wiki geht m.m.N. in die Richtung wie z.b. schon Memex oder Xanadu  die Dinge vorsachen (jeder kann publizieren und jede Information kann mit anderen Informationen verknüpft verden). Aber über das restliche WWW hat men heute das Gefüh, dass "The Web isn't hypertext, it's DECORATED DIRECTORIES!"

    Grüße
    Thomas

    --
    Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
    http://www.clowntheater-pipolino.net/
    1. Hello,

      Einen Rechner hatte ich zwar selbst, aber keinen Internet. Und so war ich damit beschäftigt meine Festplatte alle paar Monate neu zu formatieren und mit faszinierden Sachen wie DOS und QEMM herumzuexperiementieren (man konnte tatsächlich 713KB statt den üblichen 640 aus DOS rauspressen) und wunderbare Tabellen mit Lotus zu erstellen.

      Mit Pascal-Programmen konnte ich schon 1993 16MByte aus DOS "rausquetschen". Leider hatte keiner meiner Rechner soviel Hauptspeicher, mit Ausnahme des NOVELL-Servers. Der hatte 32MB. Mehr gingen aufs Board nicht drauf. Und für Novell gab es Groupwise und Groupwise Remote. Das war sozusagen unser "Extranet". Es gab eine Menge Server, die über das Remote-Tool vernetzt waren. Spammer gab es da natürlich nicht, denn ohne Auth ging ja nix...

      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
  16. Moin,

    was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,

    Oh Gott, ich habe mich schon immer geärgert, dass ich kein Tagebuch führe. Jetzt muss ich erstmal recherchieren, was ich wohl gemacht haben könnte. Zum Glück gibt es ja das Internet :-) Also: Mein Tochter war ein halbes Jahr alt und wir hatten einen Kleingarten in Holtenau, in dem wir jede freie Minute verbrachten. Da das Wetter im Juni 1995 nicht so toll war, waren wir sicher viel in unserer damaligen Wohnung in der Wik. Beruflich, - damit verbrachte ich damals viel Zeit - kümmerte ich mich mit darum, die Notwendigkeit eines Nachtragshaushaltes und den Verkauf der Provinzial abzuschließen. Ich glaube, mir ging es damals gut. Nach einem halben Jahr Papa sein hatte ich mich an die neue Art des Schlafens gewöhnt. Zu der Zeit bedeutete mir Arbeit noch sehr sehr viel, sicherlich zuviel. Ein halbes Jahr später, meine Tochter nannte mich immer noch hartnäckig "Mama", bin ich dann erstmals auf Teilzeit gegangen. Vom www hate ich noch wenig Ahnung. Ein damaliger Freud war seit einiger Zeit irgendwie bei einem damals in Kiel sehr beliebten Internet-Verein aktiv und hatte mir mehrmals die Vorzüge des Usenets näher bringen wollen, aber irgendwie war das nicht mein Ding. Hätte ich gewusst was im WWW los war, wäre ich vielleicht anders davor gewesen.

    und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt, und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Erst ein paar Jahre später interessierte ich mich (aus dienstlichem Interesse heraus) für Hypertext (und stolperte über einen Artikel eines gewissen Stefan Münz. Wieder etwas später wollte ich was über HTML wissen und stolperte wieder über den Typen. Gut dachte ich, wenn da einer ist, der immer ein paar Jahre vor dir die Themen beackert, die dich dann auch mal interessieren, dann muss der echt nett sein. Was sich dann auch als richtig heraus stellte :-)

    Das Web ist für mich immer ein altruistisches Wissensuniversum gewesen - genauso unendlich und unerforscht. Nicht so einengend strukturiert wie ein Lexikon, nicht so thematisch eingeschränkt wie ein Fachbuch. Das WWW ist die Einladung zum freien Assoziieren. Das Geniale ist der Link; er ist der interstellare Antrieb, der in Überlichtgeschwindigkeit von Wissensstern zu Wissenstern springt. Das Notwendige ist eine kritische Menge an Mitmachern. Das WWW ist unausweichliches kollaboratives Arbeiten. Wobei ich diesen Begriff nicht so strukturiert sehen möchte, wie man ihn wohl zumeist benutzt. Man muss sich nicht (vielleicht sollte man es sogar bewusst nicht) zusammenschließen, um etwas zu schaffen. Jeder kann (muss aber nicht) für sich schaffen - und die Gesamte ergibt (vielleicht gerade deshalb) für jeden und in jeder Hinsicht mehr als die Summe der Teile.

    Suchmaschine ersetzen das, was dem HTML-Link fehlt. Ihre Kommerzialisierung ändert jedoch mittelbar die Struktur des Netzes. Man findet nicht, man möchte gefunden werden. Aus Gründen der Eitelkeit ist das okay; überwiegen die kommerziellen Interessen, dann stellt sich der Kommerz über die altruistische Wissenbereitstellung. Es gibt viele Gründe, warum Suchmaschinen dennoch toll sind und kommerziell sein müssen und nur so "alles besser funktioniert". Ich habe manchmal nur das Gefühl, dass das perfekte Netz nicht mehr so spannend sein wird. Das freie Assoziieren wird gefangen genommen in einer Metastruktur eines Meta-Nachschlagewerkes. Dort stirbt es dann, denn die Struktur ist der Todfeind der freien Assoziation. Übrig bleiben irgendwelche formal richtigen Verweise, die so spannend wie Telefonbücher sind. Schönes Bild überhaupt, das mit dem Telefonbuch: Solange die Adressen nicht hübsch geordnet sind, zwingt mich ihre Nichtstruktur zum Kennenlernen der Teilnehmer. Ist alles hübsch geordnet, ist es keine Kontaktbörse mehr, sondern nur noch eine Naschschlagewerk.

    Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Beides, Stefan, beides ist möglich :-)

    Viele Grüße

    Swen Wacker

  17. Hallo Stefan,

    so ganu 100% genau weiß ichs nicht mehr - außer dass ich Anfang Juni 1995 damit beschäftigt war zu überlegen, ob ich so gegen Monatsende ne Lebenskrise kriegen soll oder nicht :-)

    Vom Internet hatte ich nur vage etwas gehört - aber genug, um mal einen Freund zu bitten, mir "das Internet" zu zeigen - genauer gesagt war das eigentlich eher Compuserve mit deren Internet-Gateway. Was ich sah gefiel mir, und das wollte ich auch haben. Und dann erfuhr ich, dass man auch ohne großes Budget eine eigene Homepage haben konnte - und das wollte ich auch haben, für meine Band. In einer einzelnen Nachtschicht hat selbiger Freund die Seite dann mit mir zusammen gemacht - per WYSIWYG-Editor, HoTMetaL hieß das Teil.

    Wenig später wollte auch mein damaliger Arbeitgeber eine "Homepage" haben, und ich kenne mich doch damit aus, hieß es. Der Arbeitgeber war ein Jugendkulturzentrum, und die "Homepage" sollte gemeinsam mit BesucherInnen in einem Projekt entstehen - ich musste also schleunigst etwas mehr lernen als bei HoTMetaL auf ein paar Knöpfe zu drücken. Ich war auf der Suche nach einem geeignete Lehrwerk (zunächst für mich) und wusste nicht wo suchen - ich kam auf die Idee, einen (anderen) Freund anzurufen und erfuhr, dass er gerade ein Buch über HTML geschrieben hatte. Das war hochpraktisch, denn wenn ich was im Buch nicht verstand, rief ich ihn einfach an :-) Und irgendwann in diesem Zusammenhang fiel der Begriff SelfHTML - das muss um 1997 gewesen sein sein, als ich erstmals drauf stieß. Damals wirkte es bereits so, als sei SelfHTML schon immer da gewesen :-)

    Und dabei habe ich im Juni 1995 noch geglaubt, E-Mail sei vollkommen witzlos für mich, weil man E-Mails bestimmt nur empfangen könne, wenn Sender und Empfänger gleichzeitig online seien :-)

    Grüße,
    Utz

    --
    Mitglied im Ring Deutscher Mäkler
    1. hi,

      Und dabei habe ich im Juni 1995 noch geglaubt, E-Mail sei vollkommen witzlos für mich, weil man E-Mails bestimmt nur empfangen könne, wenn Sender und Empfänger gleichzeitig online seien :-)

      ach, du warst das also, mit dem at sich damals schon mails schreiben wollte ...

      gruß,
      wahsaga

      --
      /voodoo.css:
      #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
      1. Hallo,

        ach, du warst das also, mit dem at sich damals schon mails schreiben wollte ...

        Mist, hier bleibt aber auch nichts verborgen :-)

        Grüße,
        Utz

        --
        Mitglied im Ring Deutscher Mäkler
    2. Sup!

      per WYSIWYG-Editor, HoTMetaL hieß das Teil.

      Das hatte ich auch... seeeehr cool! Allerdings nicht wirklich nützlich, irgendwie.

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hallo,

        per WYSIWYG-Editor, HoTMetaL hieß das Teil.
        Das hatte ich auch... seeeehr cool! Allerdings nicht wirklich nützlich, irgendwie.

        Keine Ahnung mehr, ich erinnere mich quasi gar nicht daran - tatsächlich wars eher so: als ich das Teil etwa das zweite Mal benutzen wollte fand ichs einfacher, HTML-Handkodierung zu lernen als mich nochmal ins Teil reinzufuchsen :-)

        Grüße,
        Utz

        --
        Mitglied im Ring Deutscher Mäkler
    3. Hi Utz,

      Und dabei habe ich im Juni 1995 noch geglaubt, E-Mail sei vollkommen witzlos für mich, weil man E-Mails bestimmt nur empfangen könne, wenn Sender und Empfänger gleichzeitig online seien :-)

      kann ich gut nachvollziehen, ich dachte am Anfang, dass wenn man Dateien auf einer Webseite zur Verfügung stellen will muss man seinen eigenen Rechner anlassen, wie sollen die sonst runtergeladen werden können. Das Wort "Server" erschloss sich mir erst viel später.

      ciao
      romy

      --
      DIE ROMY AUS L. AN DER P. SAGT DANKE UND AUF WIEDERSEHEN
      sh:( fo:) rl:( br:> ch:~ n4:& ie:% mo:) va:| de:< zu:| fl:( ss:) ls:[
  18. Hello,

    ich kann mich noch gut daran erinnern dass unser erster "Provider" stolz darauf war, eine ISDN-Verbindung als Backbone zu besitzen, die mit 64MBit arbeitete und bei Bedarf, wenn eben mehr als ca. 10 Leute über ihn zu glechen Zeit surfen wollten, den zweiten Kanal dazunehmen konnte.

    Ich selber habe mit einem 14er Modem gesurft, was damals schon "ganz gut" war.

    Die Seiten lagen auf einem User-Account in der TU, was zumindest eine gute Verfügbarkeit gewährleistet, aber eigentlich nicht gerne gesehen wurde ;-))

    Wenn ich bedenke, dass mir heute das DSL schon oft zu langsam ist.

    Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

    Tom

    --
    Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
    Nur selber lernen macht schlau
    1. Hi Tom

      eine ISDN-Verbindung als Backbone zu besitzen, die mit 64MBit arbeitete

      KBit

      Gruss Daniela

      1. Sup!»

        KBit

        Ach was. Früher war alles besser! Da gingen auch noch MBit durch ISDN-Leitungen, denn da war das Kupfer noch viel reiner und die Drähte waren dicker, das Wasser klarer, die Luft frischer, die Wäsche weisser, das Netz schöner, die Männer potenter, das Bier hopfiger, der Wald gesünder, die Friedensbewegung aktiver, der Glaube stärker... und und und!

        Gruesse,

        Bio

        --
        Never give up, never surrender!!!
  19. Moin!

    Ich habe das nicht im Kalender, das könnte aber in etwa genau die Zeit gewesen sein...

    Ich werde immer wieder gefragt, wie ich dazu kam mich mit dem Computern, Netzwerken, dem Internet zu beschäftigen. Die Antwort ist einfach. Ich besaß eine Bohrmaschine. Ich weiss, das löst immer wieder Verwunderung aus, weil eine Bohrmaschine vordergründig nichts mit alldem zu tun hat. Aber es ist genau so. Ich, frisch geschieden, wohnte im Internat der TU-Chemnitz. Ein paar echte Freaks haben das CSN gegründet und wollten nichts weniger als das Internat vernetzen. Das klang interessant. Internet fürs Mitmachen, 50 Mark "Hardwareanteil" und 5 Euro Flatrate (pro Semester)- ich rede von 1995, als die Minute Internet bei der Telekom noch mit ca. 25 Pfennig zu Buche stand. Soweit. So gut. Jetzt kommt die Bohrmaschine zum Einsatz. Es brauchte also Löcher für die Kabel und die Kabelkanäle. Ich hatte eine Bohrmaschien, ich war ja schon 31, geschieden und ehemaliger Bewohner einer richtigen Wohnung mit Betonwänden. Also zog ich durch die Zimmer der Mitbewohner in der "V66" und bohrte die Löcher. Als es an das Verlegen der Kabel ging war ich wieder dran: Ich wusst ja, wo die Löcher sind. Freundlicherweise hat mir jemand geholfen- Olli(?) mit der Crimpzange, es war eine BNC-Verkabelung. Da mich jetzt alle kannten hatte ich danach tagelang damit zu tun die Netzwerkkarten in die Rechner einzubauen, die Kabel an die T-Stücke und die T-Stücke an die Netzwerkkarten, die ich einbaute, anzuschließen deren MAC-Adresse auszulesen und in Anmeldeformulare einzutragen und die Sache mit dem "Terminator" dem oder der letzten an jeder Gangseite zu erklären. Runde 2 kam nach der Freischaltung: Netzwerk einrichten. Ich schätze, danach konnte ich das... und ich habe eine Menge Leute kennengelernt, obwohl auf dem Gang sowieso zumindest im Sommer die meisten Türen ständig offen standen.

    Meinem Rechner nannte ich damals übrigens "fastix" oder vollständig: "fastix.csn.tu-chemnitz.de" (Wir sollten uns einen Namen ausdenken und die ganzen Gallier waren schon weg). Das ich den Namen von meinem Rechner geerbt habe hing damit zusammen, dass ich über den Rechnername gut zu erreichen war: Winchat hies das Programm welches im Internat das "Telefon" ersetzte. Es hat nicht lange gedauert, bis mich praktisch alle so nannten.

    Das mit dem Web, Webseite bauen und zum ersten Mal SelfHTML lesen kam dann später.

    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

    fastix®

    --
    Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
  20. Hi,
    vor 10 jahren war ich 10 da hat ich nix mit dem web zu tun, das kam erst mit 14 oder 15. da hab ich dann mit MS FrontPage hässliche html seiten gebastelt die kamen glücklicherweise nie ins web. damals hat ich 56k Modem und vor 1 1/2 jahren kam dann der sprung auf DSL man war/ist das ein unterschied.

    MfG

    PS: Heute vor 20 Jahren kam ich auf die Welt

    1. Sup!

      PS: Heute vor 20 Jahren kam ich auf die Welt

      Herzlichen Glückwunsch! Iss nicht zuviel Torte!

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
      1. Hi,

        Herzlichen Glückwunsch! Iss nicht zuviel Torte!

        schaden würds nicht, bin untergewichtig ohne was dafür zu können.

        MfG

        1. Hallo Daniel!

          schaden würds nicht, bin untergewichtig ohne was dafür zu können.

          Mensch, du bist ja zum Feiern aufgelegt. Herzlichen Glückwunsch
          trotzdem auch von mir ;-)!

          ℆, ℒacℎgas

          --
          Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
          des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
          apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht assi-
          milierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
          1. Hi,

            Mensch, du bist ja zum Feiern aufgelegt.

            gefeiert wird am freitag

            Herzlichen Glückwunsch trotzdem auch von mir ;-)!

            danke

            MfG

    2. Moin,

      PS: Heute vor 20 Jahren kam ich auf die Welt

      Doppelt so alt als wie SELFHTML :-) Das passiert Dir nicht wieder :-)

      Herzlichen Glückwunsch!

      Swen Wacker

      1. Hi,

        Doppelt so alt als wie SELFHTML :-) Das passiert Dir nicht wieder :-)

        Nein, das ist rechnerisch nichtmehr möglich

        Herzlichen Glückwunsch!

        danke

        MfG

    3. PS: Heute vor 20 Jahren kam ich auf die Welt

      YYYYY     YYYYY
         YY|||YY   =======
         |||||YY   YY   YY
         |||YYY|   YY   YY
         |YYY|||   YY   YY
        YYY|||||   YY   YY
      YYYYYYYYY   |YYYYY|

      Die Gläser mussten leider etwas fixiert werden; aber wenn man sie beleuchtet, kann man die Zahl gut erkennen.

      Herzlichen Glückwunsch, na dann schenk' mal ein! :-)

      Viele Grüße!
      _Dirk
      DECAF°

  21. Tach auch Stefan,

    um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu

    erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,
    Im Juni 1995 war ich in Griechenland, als Austauschstudent, noch bis Juli. An Internet war noch kein Gedanke verschwendet, wobei es extrem praktisch gewesen wäre, Kontakt mit der Freundin zu halten. Auf der anderen Seite bin ich immer noch im Besitz riesiger Stapel dieser altmodischen Papierbriefe. Damals war ich der festen Überzeugung, mit einem Schreibbüro, das damals aus meinem 486er _DX_ bestand, zumindest in Griechenland richtig viel Geld zu verdienen.

    wann und wie _ihr_ zum Web kamt,

    Direkt nach diesem Griechenland-Aufenthalt wagte ich erste Kontakte,  denn mein bester Freund studierte in Ilmenau. Damals war Naturwissenschaft studieren im Osten echt spektakulär, denn alles war neu und total luxuriös. Unter anderem auch das Rechenzentrum, das Tag und Nacht geöffnet hatte und bestimmt 50 Arbeitsplätze hatte. Ich bin also auch zur Uni gelaufen, habe eine Zugangskennung beantragt,in den kurzen Öffnungszeiten um einen der 10 Arbeitsplätze gerangelt, vor einer unverständlichen UNIX-Oberfläche gesessen und versucht, aus dieser mysteriösen Maschine emails auszudrucken, die ein Stockwerk tiefer aus dem Drucker kamen. Aber es hat sich immer gelohnt, der Freund hatte stets treu etwas in mein Postfach gelegt. Unter anderemauch Links zu Webseiten und wo ich schon mal da war konnte ich die auch ansehen und ausdrucken (ein Stockwerk tiefer...)

    Mein eigener Anschluß an die Welt kam ca. im Sommer 97 mit dem neuen Rechner und WIN 95, das 28k Modem empfahl mir der Verkäufer mit der Begründung "hat ein Metallgehäuse, kannste auf mal drauftreten, wenn die Strippen quer durch den Raum gezogen sind..." und- er hat Recht behalten.... immer um kurz vor neun (damals wurde das Ortsgespräch ab 9:00 Uhr abends biller) zog ich meine Strippe, um mich über die Uni einzuwählen. In einer Nacht-und Nebel-Aktion (mit besetztem Telefon) lud ich mir Netspape Navigator 4 herunter und experimentierte mit dem Composer herum. Das erste Opfer war die Webseite unserer Theatergruppe (bis heute noch im Giftschrank), ein erster Kontakt mit dem SELFHTMLForum ergab sich im Rahmen dieser Arbeit; der Eindruck "Arrogant, aber kompetent" erfüllte seinen Zweck, ich las selber nach und mußte (bis heute) nie wieder Fragen stellen 8>)...

    Ein Studentenjob als Intranet-Webmaster ergab sich und so kam eins zum anderen.

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Na, diese Forum hier! Es kommen Leute zusammen, die sonst nie zusammenkommen würden, man hilft sich bringt das Ding an sich weiter und- man hat Spaß... Nein, ich habe auch Wikipedia zu schätzen gelernt und all die Seiten auf denen man die Informationen findet, die man schon immer gesucht hat.

    http://www.gruss-aus-esen.de

    Maik

    1. hallo Maik,

      Damals war Naturwissenschaft studieren im Osten echt spektakulär, denn alles war neu und total luxuriös.

      Das stimmt nicht ganz. Die technische Universität Ilmenau wat auch zu DDR-Zeiten schon richtig gut  - sowohl in den Ausbildungsthemen und in der technischen Ausstattung wie auch in der Zahl der Studenten, die von Ilmenau aus in den Westen "abgehauen" sind. Ich habe die TU Ilmenau ein bißchen gekannt ... (auch wenn ich nie dort Student war)

      und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.
      Na, diese Forum hier! Es kommen Leute zusammen, die sonst nie zusammenkommen würden

      Wow! Du kommst einen rauf. Diesen Hinweis hat trotz zahlreicher Beteiligung am gesamten Thread bisher noch keiner gebracht, aber er ist sicher sehr wichtig und eine gute Antwort auf Stefans Frage.

      Grüße aus Berlin

      Christoph S.

      1. Sup!

        Aber ist es nicht irgendwie Eigenlob zu behaupten, dass WIR (Ich zum Beispiel! Und Du vielleicht.) den Urgedanken des Web in besonders vorbildlicher Weise implementieren, hochhalten, bewahren etc.?

        Hat natürlich was:

        (Einstellung: Weit, Vogelperspektive; Hubschrauberflug über eine gerenderte Landschaft voller verspiegelter bzw. mit Leuchtreklamen zugepflasterter Hochhäuser - das Fluggerät taucht in einer der abgrundtiefen Häuserschluchten ein, auf einen alten Backsteinspeicher mit geöffneten Türen zu)

        Märchenerzählerstimme aus dem Off (sehr langsam und getragen):

        "Während das Web im Kommerz versinkt, leisten die Ritter des Ordens von Selfhtml in ihrem Forum einsam Widerstand gegen den Zeitgeist - die Ideale des frühen Webs tapfer verteidigend, unter dem Banner des Netzes... "

        (Pompöse Marschmusik mit vielen Trommeln und Trompeten)

        (Die Kamera fliegt durch dunkle Gänge bis in eine mit Fackeln beleuchtete Tafelrundenhalle)

        (...)

        Gruesse,

        Bio

        --
        Never give up, never surrender!!!
        1. Tach auch Bio,

          Aber ist es nicht irgendwie Eigenlob zu behaupten, dass WIR (Ich zum Beispiel! Und Du vielleicht.) den Urgedanken des Web in besonders vorbildlicher Weise implementieren, hochhalten, bewahren etc.?

          Hat natürlich was:

          <Dramatisches Drehbuch gesnippt>

          Ja nicht? Genau so hatte ich es mir immer vorgestellt!

          http://www.gruss-aus-essen.de

          Maik

        2. Hallo Bio,

          (Einstellung: Weit, Vogelperspektive; Hubschrauberflug über eine gerenderte Landschaft voller verspiegelter bzw. mit Leuchtreklamen zugepflasterter Hochhäuser - das Fluggerät taucht in einer der abgrundtiefen Häuserschluchten ein, auf einen alten Backsteinspeicher mit geöffneten Türen zu)

          Märchenerzählerstimme aus dem Off (sehr langsam und getragen):

          "Während das Web im Kommerz versinkt, leisten die Ritter des Ordens von Selfhtml in ihrem Forum einsam Widerstand gegen den Zeitgeist - die Ideale des frühen Webs tapfer verteidigend, unter dem Banner des Netzes... "

          (Pompöse Marschmusik mit vielen Trommeln und Trompeten)

          (Die Kamera fliegt durch dunkle Gänge bis in eine mit Fackeln beleuchtete Tafelrundenhalle)

          (...)

          Mal eine ganz blöde Frage, die mir gerade einfällt wenn ich den Text von Bio hier so lese:
          Soll ich vielleicht die digitale Videokamera zum SELFTREFF 2005 in Bochum mitnehmen, sodass wir ein paar ulkige Szenen aufnehmen können? Eventuell wäre das additiv zu den Fotos auch noch ein schönes Erinnerungsstück... *rotfl*

          Grüße

          Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

          --
          Linux is like a wigwam - no windows, no gates and an Apache inside!
          Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
          http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
          1. Hallo,

            Soll ich vielleicht die digitale Videokamera zum SELFTREFF 2005 in Bochum mitnehmen, sodass wir ein paar ulkige Szenen aufnehmen können?

            Klar.
            Nur ich weiss nicht wie du deine Kamera mit zusammengebunden Händen und Beinen (die übringes im schnelltrocknenden Beton stehen) vom Grunde des kleinen Sees im Stadparkt aus bedienen willst. ;-þ

            Grüße
            Thomas

            --
            Surftip: kennen Sie schon Pipolino's Clowntheater?
            http://www.clowntheater-pipolino.net/
            1. Hallo Thomas,

              Klar.
              Nur ich weiss nicht wie du deine Kamera mit zusammengebunden Händen und Beinen (die übringes im schnelltrocknenden Beton stehen) vom Grunde des kleinen Sees im Stadparkt aus bedienen willst. ;-þ

              Hey, in einer ähnlichen Situation war ich schon - nur war das damals im kalten Wasser vor Lloret de Mar (Spanien). Lloret ist wohl _der_ Ort, an dem sich deutsche Abiturienten zum Feiern (und vor allem Saufen) treffen. Ich habe damals auch mit der Videokamera aufgenommen, habe also ergo auch schon ein wenig Erfahrung an lebenden Objekten in "prikären Situationen" gemacht.
              Und im Nachhinein betrachtet war das nicht mal so schlecht. Vor allem aber war es unsere Rettung, da es bei uns mangels Verpeilung einiger Leute aus unserem Jahrgang kein Abibuch mehr gab.

              Naja - vielleicht nehme ich doch keine Videokamera mit.
              Fotos regen sowieso viel mehr die Phantasie an. ;-)

              Möge der Saft mit euch sein.

              Marc *SCNR* Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

              --
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              Selfcode: ie:{ fl:| br:> va:} ls:< fo:} rl:( n4:( ss:) de:> js:| ch:? sh:| mo:) zu:)
              http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
          2. Sup!

            Soll ich vielleicht die digitale Videokamera zum SELFTREFF 2005 in Bochum mitnehmen, sodass wir ein paar ulkige Szenen aufnehmen können?

            Wenn Du die ganze Zeit mit der Kamera rumnervst, haue ich Dich - falls ich komme und Du nicht gleichzeitig größer bist als ich und schneller laufen kannst.

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
            1. Hallo Bio,

              Wenn Du die ganze Zeit mit der Kamera rumnervst, haue ich Dich - falls ich komme und Du nicht gleichzeitig größer bist als ich und schneller laufen kannst.

              Hab ja schon geschrieben dass ich die Kamera wohl doch zu Hause lassen werde, schließlich sind Photos wesentlich besser für die Phantasie.

              Und mit der Kamera in der Hand wäre ich garantiert nicht schneller als du, also von daher - obwohl, das gäbe ganz bestimmt eine witzige Verfolgungsjagd für's Archiv! ;-)

              Gute Nacht

              Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

              --
              Linux is like a wigwam - no windows, no gates and an Apache inside!
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              http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
        3. Hallo,

          (Pompöse Marschmusik mit vielen Trommeln und Trompeten)

          (Die Kamera fliegt durch dunkle Gänge bis in eine mit Fackeln beleuchtete Tafelrundenhalle)

          Bio! Wenn du nicht gestern aus dem Circle rausgeflogen sein willst, dann siehst du jetzt zu, dass dein Posting verschwindet, und zwar subito, wie ist mir egal.

          Also sowas!

          Grüße aus Barsinghausen,
          Fabian

          --
          "It's easier not to be wise" - < http://www.fabian-transchel.de/kultur/philosophie/ialone/>
          1. Sup!

            Bio! Wenn du nicht gestern aus dem Circle rausgeflogen sein willst, dann siehst du jetzt zu, dass dein Posting verschwindet, und zwar subito, wie ist mir egal.

            Waaah... leider habe ich das Gefühl, ich darf das Posting nicht löschen, auch wenn ich es natürlich locker könnte... ich hab' schließlich einen Pro-Account!

            http://forum.de.selfhtml.org/cgi-bin/innercircle/proforum/professionals/apply.pl?id=69

            Natürlich hätte ich das mit der Tafelrunde nicht verraten dürfen, ist klar, ich werde 10 Jahre als Eremit in der Wüste Beeren essen, sobald ich Zeit habe.

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
      2. Tach auch Christoph,

        Das stimmt nicht ganz. Die technische Universität Ilmenau wat auch zu DDR-Zeiten schon richtig gut  - sowohl in den Ausbildungsthemen und in der technischen Ausstattung wie auch in der Zahl der Studenten, die von Ilmenau aus in den Westen "abgehauen" sind. Ich habe die TU Ilmenau ein bißchen gekannt ... (auch wenn ich nie dort Student war)

        Es war mein ganz persönlicher Eindruck als Student einer Massenuni. Mit 500 Kollegen in der Erstsemesterveranstaltung, Stunden auf dem Gang mit Warten auf die Prof-Sprechstunde verbringend, alten Ausgaben schlechter Bücher nachjagend, die doch wieder einer aus der Bib geklaut hat, kam es mir schon luxuriös vor, daß die Geräte nagelneu (kein Wunder, die Apple IIe Generation wurde übersprungen) waren und die Bib gutgefüllt war mit neuen Büchern.
        Die Anekdote, daß der Prof jenen Freund auf dem Campus angesprochen hat: "Sagen Sie mal Herr X, wo waren Sie eigetlich gestern in meinem Seminar?", ist persönlich verbürgt, ich war dabei.

        Auf welcher nichtprivaten Uni kennen einen die Lehrenden mit Namen?

        http://www.gruss-aus-essen.de

        Maik

  22. Hi Stefan,

    [...] sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben, und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt, welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt, und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen. Ich wuerde dabei auch gerne Beitraege von Leuten lesen, die lieber feiern als Schluessel tauschen ;-)

    Anfang Juni 1995 bin ich gerade 14 Jahre alt geworden und hatte Informatikunterricht in der Schule. Irgendetwas mit Turbopascal ...
    Ich zog es vor im DOS-Fenster win <ENTER> einzugeben und dann auf der Win3.11 - Ebene Solitaire zu spielen ;)

    Meine ersten Schritte im Internet fanden erst 1997 statt, als ich bei meinem Gastvater in den Staaten am Rechner sitzen durfte. Das erste, was ich suchte waren doch tatsächlich waves um die Töne des Rechners anzupassen (sehr zur Freude meines Gastvaters ;)). Ich war mit dem IE4.0 unterwegs und nutzte die Suchmachinen Altavista und Excite. Als ich unbedingt auch "so eine Seite" haben wollte, fand ich Tripod, die damals noch kostenfreien Webspace anboten und ein Tutorial dabei hatten, wo man nachlesen konnte, wie man was darstellt. Leider habe ich meine ersten Gehversuche nicht mehr, sie waren durchzogen von häßlichen Hintergrundbildern (dieser Wordhintergrund mit den Blubberblasen in blau gehalten, bähhh), ein paar Trennlinien und viiieeeeel Text (Liedtexte/Kabarettstücke/Märchen etc.).

    Zu SelfHTML kam ich erst durch die Ausbildung 2003 und dann auch schnell ins Forum. Ich war sehr begeistert und lese seitdem täglich mit und finde immer wieder interessante Anregungen und Hilfestellungen. Da ich mit der Webseitenerstellung nichts zu tun habe und HTML nur als Gestaltungsmittel für die Webapplikationsausgaben brauche ist mir SelfHTML schon immer eine große Hilfe gewesen, ich benutze übrigens am Liebsten die Syntaxreferenz.

    Nun, was habe ich erwartet vom Internet, ich glaube ich konnte nicht begreifen, was es ist und habe einfach nur neugierig geguckt, was man so alles machen kann und hauptsächlich gelesen. Mittlerweile ärgert es mich, dass sich Informationen so schwer beschaffen lassen, da viele nicht wahr/richtig/ausgereift sind und man häufig alles Mögliche findet, nur nicht, was man sucht.

    ciao
    romy

    --
    DIE ROMY AUS L. AN DER P. SAGT DANKE UND AUF WIEDERSEHEN
    sh:( fo:) rl:( br:> ch:~ n4:& ie:% mo:) va:| de:< zu:| fl:( ss:) ls:[
  23. Γειά σου, Stefan!

    [...] um diejenigen einzuladen, die einfach nur mal Lust haben, sich zu erinnern, was sie Anfang Juni 1995 gemacht haben,

    Anfang Juni 1995 war ich gerade mal 8 Jahre alt, also Schüler im zu Ende gehenden 2. Schuljahr. Damals wusste ich nicht einmal, dass es so etwas wie das Internet überhaupt gibt. ;-)

    und mal dazu zu ermuntern, dass mal ein paar Geschichten aufgetischt werden, wann und wie _ihr_ zum Web kamt,

    Zum Web bin ich eigentlich relativ spät gekommen... Aber von vorn:
    Es muss irgendwann Anfang der '90er gewesen sein, dass sich meine Eltern einen 386er zulegten, auf dem dann DOS und Windows 3.1 betrieben wurden. Meine Eltern haben damit Bürokrams gemacht, ich hab mit dem Ding gelegentlich einige zahlreiche kleine Spielchen gespielt.
    Kurz, bevor SELFHTML 2 Jahre alt wurde, also im Frühjahr 1997 (IIRC) kam dann PC Nummer 2 ins Haus, finanziert zum größten Teil von mir und auch für mich bestimmt: Der Medion-PC vom Aldi (Pentium, Windows 95B). ;-) Auf diesem Ding fand sich auch ein Internet Exploder 3.0, der mangels Internetzugang ungenutzt verstaubte.
    Irgendwann, IIRC in der 7. Klasse, kam die Aufgabe, ein "Bibelquiz" zu erstellen, das auch online gestellt werden sollte. Vom Internet wusste ich zu dieser Zeit, dass es das gibt und das man da viel findet und das es da irgendeine "Programmiersprache" namens HTML gibt, in der einzelne Seiten "programmiert" sind. Als Arbeitswerkzeug bekam jeder von uns Schülern einen Linux-User-Account an die Hand, unter dem wir mit StarOffice (!) angeblich das Quiz basteln konnten. Nachdem ich und mein Arbeitspartner die erste Seite erstellt hatten (ohne Links u.s.w ;-) ), schauten wir sie uns in einem Browser (IIRC Opera) an. Es sah ungefähr schrecklich aus. ;-)
    Als Perfektionist, der ich gelegentlich bin, konnte ich das natürlich nicht so lassen. Ich entstaubte also meinen Internet Exploder 3.0 und baute mit viel Ausprobieren, exzessiver Verwendung von <FONT>, <B> und <I> und Hintergrundbildern aus mit PowerPoint generierten Farbverläufen das "Bibelquiz". Irgendwie starb das Projekt aber dann und mein Machwerk hat nie das Licht der weiten Online-Welt entdeckt, sondern liegt jetzt fix und fertig auf meiner Festplatte. Besser so... ;-)
    Einige Zeit später sollte ich dann für eine von mir besuchte Arbeitsgemeinschaft in der Schule eine Website erstellen. Ich "programmierte" munter drauf los, stieß aber bald mit meinen bescheidenen Kenntnissen an enge Grenzen. Also kaufte ich mir für 30 DM ein Buch zu HTML, indem ich über so *tolle* Sachen wie Frames und CSS las. Und ich "programmierte" lustig weiter, mal mit Frames, mal ohne, und stieß wieder an die Grenze des Machbaren. Also wieder 30 DM investiert und ein Buch zu JavaScript gekauft. Und weiter "programmiert", diesmal im frisch installierten Internet Exploder 4 und mit _sehr_ vielen Frames und JavaScript.
    Irgendwann fand ich dann, dass meine beiden Bücher irgendwie unbrauchbar waren und ich legte mir die 25€ teure Taschenbuchausgabe eines HTML-Handbuches eines gewissen Stefan Münz zu, von dem ich in diversen Zeitschriftenanzeigen gelesen hatte und dem auch eine CD-ROM beilag, wo das Buch als "SELFHTML 7.0" drauf war. Schlussendlich hab ich meine bisherigen Entwürfe über den Haufen geworfen und eine endgültige Version - es war etwa der 7. (!) Entwurf - erstellt. Selbstverständlich mit aufklappbaren DHTML-Menüs, Ausnutzung des IE4-Datenanbindungskonzepts und radikal auf den Internet Exploder 4 "optimiert", so radikal, dass man im Netscape, den ich in der Schule fand, nur eine große graue Fläche sah, wenn man die Seite aufrufte. Schließlich bekam ich den Quellcode so vergewaltigt, dass man in nicht M$-Browsern wenigstens eine lesbare Fehlermeldung sah. Leider befindet sich dieses Werk noch heute im Web. (Adresse verrate ich nicht ;-) )
    Dann folgte eine Zeit des Nichtstuns, bis ich mir im Herbst 2003 einen neuen PC (Pentium 4, Windows XtremeProblematic) zulegte. Damit kam dann auch der Internetzugang ins Haus und ab gings ins Netz. Zunächst irrte ich da relativ orientierungslos umher, las viel, u.a. in Selfhtml, und wurde schließlich kreativ. (_Zu_ kreativ...) Der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein... ;-)

    welche Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen ihr damit verknuepft habt,

    Äh... eigentlich keine. Ich wusste ja lange Zeit nicht einmal, dass es so etwas wie das Internet gibt. ;-)

    und welche Tendenzen im heutigen Web aus euerer Sicht am ehesten noch den Ur-Gedanken des Web entsprechen.

    Wie bereits weiter unten in diesem Thread erwähnt: Diese Forum. Menschen die sich - freiwillig und ohne eine Gegenleistung zu erwarten - gegenseitig helfen, Informationen bereitstellen, etwas für die Allgemeinheit tun.

    Пока!
    Sven aus Bonn

    --
    Do it yourSELF!
    Selfcode: ie:% fl:( br:> va:} ls:[ fo:) rl:( n4:{ ss:| de:> js:| ch:) mo:} zu:) - Selfcode dekodieren - Selfcode-Info
    Athen rückt in Sichtweite. ;-)
  24. Moin Stefan,

    wie schön, daß Du fragst! ;o)

    Vor zehn Jahren, Menno, das mußte ich grade erst mal in meinem Lebenslauf nachlesen... Für mich hatte vor zehn Jahren grade ein neues Leben angefangen, ich steckte nämlich mitten in der Ausbildung zur Technischen Redakteurin, und meine Güte, sind da plötzlich Türen aufgegangen!

    Mit dem Internet hatte ich damals zuerst noch gar nichts zu tun. Ich kam in der Ausbildung grade mit MS-DOS in Berührung (meine Magisterarbeit in Germanistik hatte ich noch auf einem Atari ohne Festplatte geschrieben). Während der Ausbildung hab ich mir meinen 486er gekauft, den ich dann einige Jahre "gefahren" habe. ;o)

    Doch, so ein bißchen hat sich das Internet damals doch schon bei mir angekündigt. Ich habe nämlich redaktionelles Arbeiten, Drucktechnik, Typographie und Layout gelernt, und das hat mich seitdem nicht wieder losgelassen. Texte nicht nur gut und verständlich zu schreiben, sondern auch ästhetisch und übersichtlich zu layouten, war eine kreative Herausforderung. Weil Farbe im Druck teuer ist, meist in schwarz-weiß und Grautönen. Erst einige Jahre später konnte ich mich dann mit über 200 Farben austoben, als ich HTML und das RGB-Farbschema entdeckt habe und mir mit Hilfe von (damals noch) Tabellen meine ersten Bildschirmseiten zusammengebastelt habe.

    Dann das erste MB freier Webspace, später meine erste eigene Domain, meine Spielwiese im Netz, auf der ich machen konnte, was ich wollte. Nächte und Wochenenden mit dem Auf- und Zumachen spitzer Klammern verbracht... Und die ersten vorsichtigen Postings im Self-Forum... Das waren zehn ereignisreiche Jahre. Danke, daß Du mich dran erinnerst, Babe... ;o)

    Herzliche Grüße aus Hamburg,
    Meg

    :  Denkbrot, Bullshit-Generator, /rutabagaland/
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