Hallo,
Ja und nein. Wenn Du Windows 95 herunterfährst und das automatische Abschalten, [...] dann ist DOS immer noch im Speicher irgendwo vorhanden.
Ja, irgendwo in der hintersten Ecke des Arbeitsspeichers ist noch ein initialisiertes DOS, das stimmt. Aber es liegt brach und tut absolut _nichts_ mehr. Es wird von Windows nur noch als Vorlage verwendet, um daraus eine "frische" DOS-Emulation zu klonen - deshalb steht in der DOS-Box von Windows (fast) alles zur Verfügung, was beim DOS-Start geladen wurde.
Und DOS hat sogar teilweise noch die Kontrolle über das System, während Windows läuft:
Nein. Dein Beispiel mit dem SUBST wird oft hergenommen (auch wenn du die Parameter in der falschen Reihenfolge hast *g*). Aber die Funktionalität von SUBST, die unter reinem DOS übrigens nichts weiter ist als ein Eintrag in der System Path Table, wird von Windows übernommen und repliziert. Du kannst ein SUBST-Kommando auch in der DOS-Box eines laufenden Windows (übrigens auch XP/2k) eingeben und es gilt sofort systemweit.
Insofern: Windows 9x ist _kein_ eigenständiges Betriebsystem
Ich würde sagen, ihm fehlt nur die Fähigkeit, selbständig zu booten. Nur dafür braucht es den DOS-Untersatz.
schaltet den Prozessor in den Protected Mode
... der dann auch nur halbherzig genutzt wird. Dann teilen sich nämlich _alle_ laufenden Windows-Applikationen einschließlich der Shell(!) _einen_ gemeinsamen Adressraum. Das ist auch der Grund, warum ein Programm, das Amok läuft, alle anderen mitreißen kann. :~|
Linux kann man über ein Programm namens Loadlin auch von DOS aus starten - mit dem Unterschied, dass bei diesem Vorgang DOS _vollständig_ aus dem Speicher entfernt wird
Das erinnert mich an das Prinzip von Novell Netware. Die machen das genauso - oder haben es zumindest früher (Netware 3.x) so gemacht. Und beim Herunterfahren des Servers wurde DOS frisch gebootet.
Bye,
Martin