Moin!
üblicherweise würde ich ein CMS für die Webdarstellung in HTTP benutzen. Ich ahbe mir auch schon viele (weitere) angesehen. Aber die meisten haben keinen guten Workflow. Es sollen später ca. 60 Redakteuere in verteilten Standorten Nachrichten einspeisen können, Leserbriefe verarbeitet werden etc.
Ich schätze, gute Redaktionssysteme kosten unter Umständen dann eben doch Geld.
Es gibt ja grundsätzlich alles mögliche - aber im Freewarebereich überwiegen eben die mal eben schnell auf die Beine gestellten PHP-Lösungen, die für eine recht einfache Aufgabe eine recht einfache Lösung bereitstellen, was dem Problem absolut angepaßt ist.
Aufwendigere Dinge wie Rollenverwaltung, Workflow, Zugriffsrechte etc. findet man nicht wirklich häufig. Ich würde empfehlen, mal die Marktübersicht bei http://www.contentmanager.de zu studieren.
Vielleicht muss auch PDF generiert werden, um spezielle Artikel, Terminankündigen etc. auf Papier verbreiten zu können.
Das klingt irgendwie ziemlich nach Sonderfunktion - und andererseits glaube ich spontan erst einmal nicht, dass sowas vollkommen ohne manuellen Eingriff generiert, gedruckt und dann verbreitet wird. Drucklayout ausschließlich automatisch generieren zu lassen ist nicht unbedingt die beste Idee. Wenn aber sowieso ein Printgrafiker dran arbeiten muß, reicht dem im Prinzip ja der einfache Text in elektronischer Form.
Da suche ich eben ein fertiges System. Das darf auch was kosten, wenn man denn den Stil bestimmen kann und die Bedienung nicht zu kompliziert wird. Außerdem sollte es nicht vollgestopft mit JavaScript sein.
Was heißt hier "Stil bestimmen"? Mit allen vernünftigen Content-Management-Systemen bzw. Redaktionssystemen besteht immer volle Designfreiheit, indem man die passenden Templates programmiert bzw. schreibt, welche den Redakteuren dann zum Füllen ihrer Artikel zur Verfügung gestellt werden.
Na und dann bleibt immer noch die Frage nach guten Online-Zeitungen. Wie baut man die auf, damit sie leicht lesbar sind und die Leser zum Wiederkommen animiert? Wenn ich mir so die typischen Sachen, wie spiegel-online, focus, bams usw. ansehe, die sind alle zu vollgestopft und man merkt, dass die Leute eben aus der papierwelt kommen.
Der ultimative Unterschied zwischen einer Papier-Zeitung und einer Online-Zeitung dürfte sein, dass erstere in regelmäßigen Ausgaben erscheint, während letztere durchaus im Sekundentakt neue News aufnehmen und wiedergeben kann, ohne dass man erst wieder bis zur nächsten Ausgabe warten muß. Ebenso lassen sich einmal geschriebene Artikel auch jederzeit korrigieren.
Das bedeutet, dass es eine "Zeitung" im eigentlichen Sinn online eigentlich gar nicht geben kann. Alle Ableger von Printmedien sind eigentlich eher Newsportale - mit Teasern und Kurzinhaltsangaben auf der Startseite, Sektionen und vielen Newsartikeln auf einzelnen oder zusammenhängenden Seiten.
Das "zeitungsartige" ist bei den mir bekannten Onlineangeboten absolut nicht mehr enthalten. Im Gegenteil: Die später erscheinende Printausgabe enthält eigentlich nur noch die Wiederholungen von der Website - eventuell etwas ausführlicher. Tatsächlich existiert ja nur diese eine Welt, und wenn irgendwo etwas passiert, dann berichten eben alle Medien, egal ob Online- oder Print-, darüber. Und weil für alle das Gleiche passiert ist, berichten sie eben das Gleiche.
Das einzige, was bei den bekannten kommerziellen Angeboten noch an "Zeitung" erinnert, ist eben das Layout. Die Financial Times hat ihren vom Papier bekannten rosaorangen Hintergrund, die Bild hat große Buchstaben - und ansonsten war es das auch. Der Bildschirm ist eben ein ganz anderes Ausgabemedium, da kann man scrollen, man kann keine "Übersicht" über eine komplette Zeitungsseite kriegen, weil man dann nichts mehr erkennen würde, und die Werbung funktioniert natürlich auch ganz anders.
Insofern würde ich schon vom Grundsatz her nicht an eine "Online-Zeitung" herangehen, weil das Konzept "Zeitung" online bislang nicht funktioniert hat.
Und sofern du es doch versuchen willst, solltest du tatsächlich zuerst sehr viel Zeit in das Konzept stecken, und dich absolut noch nicht um die technische Umsetzung kümmern. Denn was alles im Hintergrund abläuft, damit ein Leser deine Zeitung auf den Bildschirm kriegt, das interessiert ihn nicht. Aus allen technischen Systemen kommt am Ende sowieso nur HTML heraus - aber was da drin steht, wie es gruppiert, angeordnet und verlinkt ist, das ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes.
- Sven Rautenberg
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