hallo Ashura,
Allerdings macht es keinen Sinn, aus der virtuellen Maschine unmittelbaren schreibzugriff auf eine gemountete physische Partition erlangen zu wollen - da gibts einen "Lock"-Mechanismus.
Also ist VMWare hier unbrauchbar.
Das ist zu kurzschlüssig gedacht.
Mir ist kein Betriebssystem bekannt, was zum Booten und während des Betriebes keinen Schreibzugriff auf die Festplatte benötigt.
Richtig. Aber in VMWare sind es eben _virtuelle_ Festplatten. Es ist generell möglich, so vorzugehen: Man hat eine erste Partition, auf der WindowsXP läuft, und eine zweite, die für Linux formatiert ist. Dann startet das Betriebssystem von der ersten Partition und fungiert als "Host" - die zweite kann es (ohne zusätzliche Tools) ja eh nicht erkennen und hat keinen Zugriff darauf. Das könnte dann aber problemlos eine virtuelle Maschine machen, die in so einem Fall diese zweite Partition auch problemlos als physischen Speicher in seine virtuelle Konfiguration laden dürfte.
Wenn man so etwas will, muß man mit Samba arbeiten und über das virtuelle Netzwerk gehen.
Aber direkt aus dem im Fenster laufenden System heraus ist dies also nicht möglich.
Doch, durchaus. Wenn Samba entsprechend konfiguriert wird ... du mußt dir folgends Prinzip klarmachen: in VMWare hast du zuerst deinen "Host" mit seinem Betriebssystem. Das funktioniert so, wie du es seit vielen Jahren kennst. Wenn du jetzt VMWare startest, erhältst du die Möglichkeit, eine (oder auch mehrere) virtuelle Maschinen dazuzuschalten, die allesamt über ein virtuelles Netzwerk ansprechbar sind. Du mußt also _nicht_ die virtuelle Maschine für einen Zugriff auf die physischen Komponenten deines Rechners trimmen, sondern du mußt dir dein virtuelles Netzwerk so einrichten, daß die darin eingebundenen Maschinen als logische Netzwerkmaschinen behandelt werden können. Dann kanst du über dieses virtuelle Netzwerk auch gleicheitig mehrere virtuelle und physische Platten/Partitionen mounten, auch mit Schreibzugriff.
Ich rede von der physikalisch in meinem Rechner verbauten Hardware, also zum Beispiel meine ATI Radeon 9600. Diese müsste vom im Fenster laufenden System auch als solche erkannt und unverändert angesprochen werden.
Wird sie nicht, kann sie nicht und braucht sie nicht. Das macht aber nichts, du gehst da von nicht zutreffenden Voraussetzungen aus. VMWare bringt, was den X-Server und die Grafikkarte betrifft, inzwischen sehr ausgereifte und in jeder Hinsicht funktionierende virtuelle Grafikkarten und Speichermedien mit. Dafür enthält es die sogenannten VMWare-Tools, die machen das.
Ich benutze VMWare seit langer Zeit ziemlich regelmäßig (es gibt da auch ein oder zwei umfangreiche und aussagekräftige Threads im Archiv). Das Ergebnis ist, daß ich zum Beispiel jetzt, im Moment, zwar von einem Opera aus WindowsXP heraus schreibe, gleichzeitig aber sowohl eine SuSE 10 und ein FreeBSD 7 sowie ein erst zur Hälfte aufgesetztes Gentoo und ein Windows98SE laufen habe. Ich kann mit einem Mausklick zwischen den Systemen wechseln, und ich kann beispielsweise von FreeBSD 7 aus über Samba durchaus auch etwas auf die WinXP-Partition schreiben, während mir Gentoo grade noch KDE 3.5 kompiliert. Es geht auch andersherum: ich habe ein paar komplexere Konsolenbefehle auf einer physischen FAT32-Partition in einfachen Textdateien abgelegt. Die kann ich auch von der SuSE aus aufrufen, auslesen, und in ein Terminal kopieren, wo ich sie anwenden will, ohne mich um eventuelle Tippfehler kümmern zu müssen. Das alles geht gleichzeitig. Vorausgesetzt, ich kann meinen virtuellen Maschinen einigermaßen ausreichend Speicher(RAM) und CPU-Durchsatz zuweisen, das müssen sie sich tatsächlich von der physischen Maschine, also von meiner realen Hardware, holen. Außer CPU-Lesitung und RAM benötigen die virtuellen Maschinen sonst nichts von meiner real vorhandenen Hardware - naja, eine virtuell 20 GB große Platte belegt real auch etwa 2 GB physischen Plattenplatz.
Grüße aus Berlin
Christoph S.