Christoph Schnauß: 2 Betriebsysteme gleichzeitig ?

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hallo Ashura,

Und was wenn ich nun im Gast-System direkt Änderungen auf der physikalischen Festplatte durchführen möchte, welche auch vom Host-System nachvollziehbar sind?

Ich weiß nicht, was du unter "direkte Änderungen" verstehen möchtest. Du kanst von einem Gastsystem aus natürlich keine Partitionen des Host-Rechners verändern - löschen oder neu anlegen oder formatieren. Aber Dateien löschen oder neu anlegen kannst du - genauso, wie du es in einem beliebigen physischen Netzwerk machen kannst, wenn es entsprechend konfiguriert ist. Ausprobiert habe ich beispielsweise auch bei einer FreeBSD-Kiste als Host einen SSH-Zugriff vom Gast aus.

Meine bisherigen Erfahrungen diesbezüglich beschränken sich auf FTP-Verbindungen mit einem Gast-MacOS X zum Hoch- und Herunterladen von Daten.

Ups. Da sind zwei "dicke Dinger". Erstens sehe ich nicht, warum du unbedingt per FTP auf einen Gast zugreifen willst (es sei denn, du willst es testen, um es später im Internet einzusetzen), und zweitens: es dürfte dir kaum gelungen sein, ein MacOS in VMWare zu realisieren.

Starte ich also in VMWare mein bereits existentes WinXP-System

Um Gottes Willen!
Ich habe zwar bereits gesagt, daß das tatsächlich geht, aber es ist ein geradezu selbstmörderischer Akt, der auch keinerlei Sinn macht.

muss ich zuallererst einmal diverse Treiberinstallationen und einige Konfigurationsschritte über mich ergehen lassen, da dieses System ja die unbekannte Hardware einzubinden versucht. Schlimmstenfalls muss ich sogar das System erneut aktivieren, da „zuviel Hardware verändert wurde“.

Nein. Ich verstehe auch nicht, was du hier nur immer mit "Treiberinstallation" machen willst. Du brauchst keine zusätzlichen "Treiber". Du brauchst nur die, die VMWare mitbringt. Deine Hardware ist nahezu vollkommen uninteressant.

Deine Multi-System-Eindrücke sind mir nicht unbekannt, nur sähe ich persönlich hierin keinen Nutzen, bis auf die Freude am Experimentieren.

Och, erstmal danke für die Blumen. Es ist allerdings keineswegs nur die Freude am Experimentieren (die gibts natürlich auch). Der Nutzen besteht darin, daß ich ohne reboot und ohne Umschalten auf einen anderen physischen Netzwerkrechner mal eben mit einem einzigen Mausklick das Betriebssystem wechseln kann - von WindowsXP nach Debian, von FreeBSD nach Windows98SE. Und gerade für Webseitenentwicklung ist das nicht ganz unwichtig, da ich mir eine Menge sehr unterschiedlicher Browser in unterschiedlichen Versionen auf unterschiedlichen Systemen aufrufen und ihnen die jeweils identische Webseite zum Darstellen übergeben kann.

Außerdem ist es eine nahezu ideale Variante, mal schnell durchzuspielen, was man von Netzwerkanbindungen verstanden hat.

eine virtuell 20 GB große Platte belegt real auch etwa 2 GB physischen Plattenplatz.
Also werden die Daten des Gastsystemes komprimiert?

Nein, nicht wirklich. Aber auf einer physischen Maschine wirst du ja auch niemals eine 40-GB-Platte wirklich mit 40 GB vollschreiben - sondern du hörst bei vielleicht 30 GB auf, damit du für die Auslagerungsdatei, für die Fragmentierung deiner Daten und für die "Geschwindigkeit" deines Systems (oh bitte, _das_ mag ich jetzt nicht ausführlicher debattieren) noch etwas Raum lassen kannst. Ich habe zum Beispiel nur eine einzige (physische) Platte, die zu mehr als 50 Prozent gefüllt ist - da liegen die paar Filme drauf, die ich doch gelegentlich anschaue, und etliche große ISOs für DVDs.

VMware komprimiert nichts. Aber es berechnet ganz einfach den angeforderten Plattenplatz nur nach den Volumina, die es tatsächlich gibt. Als "default" wird dir zum Beispiel von VMWare 5 immer eine Plattengröße von 4 GB vorgeschlagen. Windows kommt damit prima zurecht, aber FreeBSD und Gentoo können damit Probleme bekommen, wenn du wichtige Systembausteine selber kompilieren willst - wenn du beispielsweise die KDE-Sourcen aus dem Netz holst und sie kompilieren läßt, brauchst du locker mal acht bis zwölf GB nur zum Kompilieren. Den Platz räumst du natürlich mit "make clean" nach getaner Arbeit wieder frei, aber für den Kompilierlauf brauchst du ihn erstmal. Ist das System fertig gebaut, reichen auch dafür 4 GB völlig aus.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

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