at: Perspektive Deutschland - eine Umfrage

Beitrag lesen

Hallo.

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben für mich nur dann eine Existenzberechtigung, wenn sie es leisten, im Hauptprogramm kritisch-niveauvollen Journalismus anzubieten. Das gelingt immer weniger. Die wirklich interessanten Beiträge verrutschen immer mehr in die Sparten, bei uns etwa WDR 5, allgemein diverse Doku-Kanäle, Arte oder der Deutschlandfunk. Eine von den Gebührenzahlern finanzierte Konkurrenz, die den kostenlosen Soaps, Talkshows, Billigshows und Plattitüden-Magazinen weitere hinzufügen, ist mehr als überflüssig...

Im Prinzip stimme ich dir vollkommen zu. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass die Spartensender und Regionalprogramme zusammen schon noch mehr Stunden pro Tag niveauvoll und kritisch füllen als die meisten von uns zeitlich und in Bezug auf ihre geistige Kapazität überhaupt konsumieren können -- von den Überschneidungen einmal ganz abgesehen. Nur muss man eben wissen, was man sucht, und daran hapert es wohl bei den meisten. Ich kenne jedenfalls viele, bei denen von früh bis spät das gleiche Programm zur Berieselung läuft. Und wenn das nicht gerade Phoenix ist, wird man davon tatsächlich eher dümmer als klüger.
Ein vollständiges Werbe- "Sponsoring"-Verbot und die damit verbundene Aufhebung der Quotenfixierung wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung -- wenn man die Quote dort nicht bereits als Selbstzweck verinnerlicht hätte.
Dass es in den Artikeln mehr um hochwertige Musik als um niveauvollen Journalismus geht, liegt vermutlich daran, dass Printmedien den audiovisuellen Sektor zum Teil noch immer hauptsächlich als Unterhaltungsmedium betrachten. Letztlich zeigen sie aber nur eine andere Ausprägung des gleichen Dilemmas auf.
MfG, at