Robert Bienert: Perspektive Deutschland - eine Umfrage

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Moin!

ich weiß nicht, wie es euch geht: Für mich ist es immer noch irritierend, dass der Sozialabbau jetzt "Reformen" heißt […]

Geht mir genauso, eine Reform soll ja laut Duden eine Verbesserung sein, aber was die Verbesserungen der sogenannten „notwendigen Reformen“ sein sollen, ist mir bislang immer noch schleierhaft, äh, das wurde den Menschen nicht hinreichend vermittelt.

[…] und dass die Koalition aus den Befürwortern der Entwicklung immer noch größer wird.

Zumal das Ergebnis der Bundestagswahl meiner Meinung den Schluss zulässt, dass die Mehrheit kein neoliberales „weiter so“ möchte.

Dabei amüsieren natürlich Details, etwa dass Clement, Steinbrück und andere Sozialdemokraten als neoliberale Hardliner auftreten, von links gebremst durch Reste sozialen Engagements bei Seehofer und Stoiber.

Nun ja, in der CSU, als Volkspartei in Bayern (!), erinnert man sich gelegentlich daran, wofür das „S“ steht.

Vielleicht sollte sich die SPD in Neue Liberale umbenennen und sich gleich eine passende Klientel dazu suchen ("Initiative 18%"), die CSU das Soziale in ihrem Namen noch größer schreiben und Lafontaine einen Ministerposten anbieten, Angela Merkel aber mit ihrem Lieblingsfinanzprofessor um Aufnahme bei der FDP bitten.

Das mit dem Projekt 18 hätte ich der SPD vor der Wahl zugetraut, auf dem absteigenden Ast wie die seinerzeit waren. Jenachdem, wie die Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU laufen, kann die SPD im für sie schlimmsten Fall das Projekt 18 übernehmen – als Wunschvorstellung.

Nun habe ich gerade an einer Umfrage teilgenommen, die McKinsey, stern, ZDF und WEB.DE gemeinsam durchführen, die "Perspektive Deutschland" heißt. Nun würde ich euch gern nach eurer Meinung fragen, ob ihr auch das Gefühl hat, dass diese Umfrage mehr Meinungsmache als Meinungserhebung ist, oder ob ich da etwas falsch sehe.

Ich habe schon mehrfach an dieser tollen Umfrage teilgenommen, nachdem seinerzeit GMX meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt hatte. Auf Grund der Tatsache, dass das ZDF einer der Mitinitiatoren der „Perspektive“ ist und das ganze unter der Schirmherrschaft von Richard von Weizsäcker steht, hätte ich ja erwartet, dass die Fragen halbwegs neutral sind, aber was schon molily ankreidet, kann ich nur bestätigen: Viele Fragen sind so gestellt, dass man als Mensch mit einem „gesunden sozialen und gesellschaftlichen Wissen“ praktisch nur die Entscheidung zwischen sozial=Rückschritt bzw. Aufschwung=liberale Egogesellschaft hat. Aber anscheindend haben sich McKinsey (eine Unternehmensberatung) und der stern die beiden genannten nur als Deko mit ins Boot geholt, damit es seriös aussieht.

Nichts desto trotz, nehme ich immer noch jedesmal daran teil, um dieser illustren „unheiligen Allianz“ zu zeigen, dass es noch Leute in Deutschland gibt, die unter Reform doch eher das verstehen, was im Duden steht.

http://perspektive.tns-global.com/wix/p0471712.aspx?ccd=191301

Ich kenne nur http://www.perspektive-deutschland.de/.

Viele Grüße,
Robert