Moin,
Und wie heisst es richtig?
Das kommt auf die gewollte Aussage an. Die jeweils hervorzuhebende Eigenschaft sollte zielführend sein. Dann kann Afrikaner, Afroamerikaner, Schwarzer, dunkelhäutig ... zutreffend sein.
Wie nenne ich einem Menschen mit schwarzer Hautfarbe, wenn mein kleiner Neffe quer durch die Strassenbahn brüllt "Gugg ma Tante der Junge ist ganz schwarz"?
Ich finde diese Aussage angemessen für ein Kind, dass noch keinen Menschen mit schwarzer Hautfarbe gesehen hat. Wahrscheinlich wird es auch bei dem ersten adipösen Menschen, den es sieht, ähnlich erstaunt reagieren: "Boa ey, ist die aber fett!" :-) Kinder sind neugierig, reagieren auf Äußerlichkeiten und das ist gut so. Wichtiger ist wahrscheinlich die Reaktion der Begleitung. Dem Kind dann die Unterschiede zwischen Aussehen und Sein näher zu bringen; ihm zu helfen, nach der (selbstverständlichen) Beobachtung nicht zu schnell vermeintliche Schlüsse zu ziehen, das ist der eigentliche Kick.
Wie ist das in einer deutschen Kleinstadt, deren Wappenzeichen der "Mohr" ist?
Hier ist keine allgemeine Regel formulierbar, da das Wappen in den allermeisten eine bildliche, vielleicht sogar abstrakte Darstellung sein wird und nicht die Buchstaben "Mohr" eingemeißelt haben wird. Das müsste man sich mal sehen und dann aufgrund der Darstellung beurteilen, wie das auf den unvoreingenommenen Betrachter wirkt.
Darf ich noch "Eskimo" sagen? (Ein Thema das mich immer noch beschäftigt und bestürzt)
Dachte ich auch, aber so genau weiß ich das nicht. Anscheinend ist das nicht wirklich ausdiskutiert: http://en.wikipedia.org/wiki/Eskimo. Dieses Beispiel zeigt aber gut, dass man nicht im vorauseilenden Gehorsam jeden als "böse" deklarierten Begriff sofort meiden muss sondern dass eine kritische Selbsthinterfragung und eigener Recherche sinnvoll sein kann. Zu schnell wird aus dem Anti"irgendwas"mus ein überbordender Philo"irgendwas"mus.
Viele Grüße
Swen Wacker