susa: Spannungskopfschmerz

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Hallo Stefano,

Hallo Martin,

die Kopfschmerzen, die du beschreibst, hören sich sehr nach Migräne an. Ich habe seit meiner Kindheit Migräne (mit Erbrechen usw.) und mich dementsprechend intensiv damit auseinander gesetzt.

Seit einigen Jahren hat sich mein typisches Kopfschmerzprofil deutlich geändert. Oft bin ich wochen- oder monatelang schmerzfrei, dann habe ich manchmal drei, vier Tage am Stück Ärger.

Typisch für Migräne

In diesen Phasen sind die Kopfschmerzem meistens nur schwach (lästig, aber nicht wirklich schlimm), zwischendurch treten aber manchmal Attacken auf, die sich innerhalb von Minuten zu einem dröhnenden Kopfschmerz aufbauen und maximal ein bis zwei Stunden anhalten.

auch typisch für Migräne

In diesen Phasen kann ich mich aber nur mühsam konzentrieren und bin zu nichts wirklich zu gebrauchen. Wenn ich das Schmerzzentrum lokalisieren sollte, würde ich es im Schläfenbereich einordnen, bis hinauf zu den typischen "Geheimratsecken".

auch typisch für Migräne; Spannungskopfschmerzen lassen sich soweit ich informiert bin, meistens nicht lokalisieren;
Treten die Kopfschmerzen an beiden Schläfen gleichzeitig auf?

Die Intensität und das plötzliche Auftreten hat migräneartigen Charakter; andere Symptome (bzw. deren Fehlen) sprechen aber klar gegen Migräne. Die Schmerzen sind weder einseitig, noch von einer ausgeprägten Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet;

die fehlende Einseitigkeit spricht tatsächlich gegen Migräne;
Licht-, Lärmempfindlichkeit oder Sehstörungen sind nur manchmal vorhanden (bei mir auch nicht).

auch Begleitsymptome wie Übelkeit sind eher untypisch.

Offenbar ist deine Migräne sehr schwach; sie froh!

Was immer es ist, der Arzt hält es weder für Migräne, noch für den klassischen Spannungskopfschmerz.

Sondern?

Sobald sich leichte Symptome ankündigen:
Körperliche Anstrengung wenn möglich vermeiden; viel Wasser trinken, evtl. einen sehr starken Kaffee zwischendurch; leichte, langsame Bewegung, z.B. Spaziergänge an der frischen Luft.

Kaffee hilft nur bei Migräne, bei anderen Kopfschmerzarten nicht.

Entweder im Anfangsstadium, oder prophylaktisch, wenn ich eine Verschärfung der Symptome im Moment absolut nicht gebrauchen kann:
Ein Thomapyrin. Hat sich im Lauf der Jahre als das Mittel erwiesen, was ich am besten vertrage und das am besten wirkt - normalerweise in weniger als einer halben Stunde. Allerdings versuche ich, wenn möglich Medikamente zu vermeiden. Nehme ich aber beim ersten Auftreten der Symptome gleich ein Thoma, hat sich die Sache oft nach zwei Stunden erledigt.

Thomapyrin ist bei Migräne manchmal geradezu ein Wundermittel! (liegt  wohl auch am Koffein). Mir geingt es auch mit T. die Migräne oft komplett weg zukriegen, das schaffen andere bekannte Schmerzmittel nicht. Ich bin auch gegen ständige Medikamenteneinnahme, aber T. ist immerhin ein leichtes Schmerzmittel. Andere Migränebetroffenen nehmen  da ganz andere Sachen.

Für mich beschreibst du klar eine Migräne, lediglich die Einseitigkeit fehlt. Aber Krankheiten lassen sich nicht immer in Schablonen pressen.

Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben, denn ich glaube, man kann besser mit seinen Krankheiten umgehen, wenn das Kind einen Namen hat.

Gruß susa