seth: Typographie - klammernsetzung bei integralen

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gudn tach!

dann haette das integral-S praktisch keine sinnvolle bedeutung

Doch; die des Summenzeichens.

beim summenzeichen muss man nicht dx oder was aehnliches dazu schreiben.
dort ist das symbol somit nicht redundant (bei der einsteinschen summenkonvention muss kontextuell klar gemacht werden, dass es sich um eine summe handelt).

[erklaerung aus der schule, was ein integral ist]

ja, in der summe hat das integral-s seine herkunft.
aber ein integral ist eben mittlerweile nicht mehr bloss eine summe lauter kleiner deltas wie vor ueber hundert jahren, sondern etwas abstrakteres. die funktionalanalysis samt masstheorie zeigen dies.

und koennte einfach weggelassen werden.

Nö.

doch.
aber wenn du nicht einsiehen _willst_, dass es mehrere konventionen gibt und darunter auch eine sehr gaengige, die eben keine klammern dort verlangt, mit der begruendung, dass alles zwischen den beiden symbolen mit absicht zwischen den symbolen steht, dann sollten wir die diskussion wohl abbrechen.

f(x) ⋅ dx ist schon eine Multiplikation

ich sagte bereits, dass das _eine_ denkweise ist, aber nicht die einzig richtige. wenn ein anfaenger-mathematiker auf einem uebungsblatt mit "dx" _multipliziert_ haette, haette man ihm bei uns _dafuer_ punktabzug gegeben. ;-)
wir hatten auch ein paar physiker bei uns in den ersten semestern. wenn die was gesagt haben, von wegen "da muss man dann mit dx multiplizieren", ist der prof. an die decke gegangen und hat - ein wenig im spass - auf "die physiker" und ihre "schwarzen messen" geschimpft.
als ich dann bei den maschinenbauern gesehen habe, dass sowas (also "schwarze messen", nicht auf-physiker-schimpfen) staendig machen, habe ich gemerkt, dass die verdammt viel "glueck" haben, nur in diesem kleinen bereich der mathematik zu hantieren. sonst wuerden sie naemlich nur noch bull-shit herausbekommen, ohne einen rechenfehler zu entdecken.
aber das ist ja gerade der witz. das ist nicht "glueck" sondern pragmatik und somit duerfen die das. dennoch waere es toericht, deren denk- bzw. daraus resultierende schreibweise als die einzig wahre anzuerkennen.

ich fuer meinen teil habe in dieser diskussion wenigstens gelernt, dass das dx=variable-symptom _noch_ groessere ausmasse angekommen hat, als ich bisher dachte, und dass ich insofern bei der schreibweise evtl. darauf achten muss, wenn ich was schreibe, was auch nicht-mathematiker lesen. schlimmstenfalls setze ich halt klammern. ist mir auch egal. hauptsache es wird verstanden.

prost
seth