Hallo Ashura, Rolf,
Es findet sich nahezu immer und jederzeit jemand, der ein bestimmtes Gesuch anbietet.
Nicht wirklich. Der Vorteil von BitTorrent liegt natürlich in den Lastspitzen und in der Trafficverteilung, man gucke sich nur zu Forschungszwecken eine beliebige TV-Serien-Raubkopierseite an. Ist die gesuchte Datei aber nicht mehr aktuell, geht die Anzahl von Peers (der Schwarm) sehr stark nach unten bis eben Null. Es hat also seine Stärke dann, wenn man einen Schwarm von Downloadern erwartet.
Nur stellen sich dann für Rolf zwei Fragen:
• Erwartest Du einen Schwarm von Leechern?
• Was ist, wenn der Großteil des Schwarms befriedigt ist und eigennützig, wie wir Menschen oft sind, auch das Seeden beendet?
Die erste Frage kann nur Rolf beantworten, so wie er bisher klang, ist das eher eine Spezialapplikation für einen eingeschränkten Nutzerkreis.
Die zweite Frage ist schwieriger. Man braucht einen hauptamtlichen Seeder, ein Programm, das auf dem Server läuft und unabhängig vom Schwarm der Leecher die Datei auslagert. Als wir mit SELFHTML 8.1 erstmals die Datei mit BitTorrent auslieferten, hatten wir auch zwei Seeder am laufen, um es ans laufen zu kriegen (Plus ein paar Devs, die schon seedeten[1]). Ich glaube, für 8.1.1 laufen die immer noch. Das heisst, Rolf bräuchte um Download-Sicherheit zu erreichen auch einen ständig erreichbaren Seeder. Was natürlich wieder den Administrationsaufwand erhöht – zusätzlich zu Webserver und BT-Tracker, den man wohl immer noch braucht, auch wenn BT inzwischen auch trackerlos funktionieren kann. Es gibt schon eine nicht offizielle Erweiterung von BT namens WebSeeding, in der ein einfacher HTTP-Download als ursprünglicher Seed existieren kann. Aber eben keine offizielle, ich glaube, die funktioniert nur in BitTornado.
Dazu kommt das Problem der Lastverteilung, für einen beliebigen BT-Client ist es natürlich bequemer und wahrscheinlich schneller von einem offiziellen Seed zu laden. Das ist im Interesse des Clients, aber nicht im Interesse des offiziellen Anbieters. Klar, das BT-Protokoll hat da schon gerechtere Feinheiten, aber im Prinzip kann man mit einem unhöflichen Client so etwas aushebeln. Also noch mehr Administrationsarbeit.
Klar. Spaßiger ist es eine BT-Infrastruktur aus Webserver, Tracker und Seeder aufzubauen, am besten noch wegen Metadaten mit Skripten untereinander verknüpft, und Sperenzchen wie auf RSS basierenden Seedcasts (Gibt es das Wort schon?). Aber es ist auch Arbeit. Je nach Aufgabenstellung ist Rolf dann mit einem einfachen HTTP-Server besser bedient. Muss ja kein Apache sein, es gibt ja auch Alternative, lighthttp, comanche und so.
[1] Man verzeihe mir das gar fürchterbare Denglisch, aber BT lässt sich wohl besser in BT-Termen erklären, anstatt etwaige sinnig passende aber vielleicht doch irreführende Übersetzungen zu nehmen.
Tim