Nicole: USBstick Schreibzyklen Lebensdauer

Hallo erst mal ;-)

Es gibt immer mehr Progamme die selbständig von einem
eternen Datenspeicher aus arbeiten. Sogar Browser,
Bildbearbeitung, Server und vieles mehr...

Da bietet es sich ja an alles auf einen USB Stick zu
verlagern und damit an jedem PC zuarbeiten.

Schöner Gedanke wenn man oft den PC wechselt, aber..
Die Lebensdauer eines Sticks ist begrenzt im Schnitt
auf nur 100.000 Schreibzyklen.

1. Frage
Warum ist das so, bzw. worin unterscheidet sich die Flashrom
von dem Arbeitsspeicher im PC, die halten ja ewig (relativ) ?
* Ja mir ist klar das diese Speicherchips eine
permanente Stromversorgung brauchen. Das kann aber doch nicht der Grund sein, denn das könnte sich doch
mit einer Batterie im USB stick lösen lassen, oder ?

2. Frage
Hat eine/r von Euch Langzeiterfahrungen mit
Programmanwendungen auf USBstick.

3.Frage
Hat eine/r von Euch Langzeiterfahrungen mit
Programmanwendungen auf "Mini Festplatten ohne externe Stromversorgung" zb. WD PASSPORT, Trancend, LG. Iomega usw.
im Hinblick auf Geschwindigkeit (USB 2.0) Störungen, etc. ?
Speziell im direkten Vergleich zu eingebauten Festplatten.

Gruss
Nikki

  1. Hallo Nikki,

    Da bietet es sich ja an alles auf einen USB Stick zu
    verlagern und damit an jedem PC zuarbeiten.

    Ja, wenn man an vielen verschiedenen Rechnern mit deutlich unterschiedlicher Software-Ausstattung arbeitet, ist das bestimmt eine feine Sache. Ich selbst benutze den Stick nur als Transfermedium für meine Daten.

    Die Lebensdauer eines Sticks ist begrenzt im Schnitt
    auf nur 100.000 Schreibzyklen.

    Die Angabe variiert je nach Hersteller, aber im Prinzip ist das richtig.

    Warum ist das so, bzw. worin unterscheidet sich die Flashrom
    von dem Arbeitsspeicher im PC, die halten ja ewig (relativ) ?

    Es ist eine ganz andere Speichertechnologie.
    Die RAM-Bausteine im PC sind alle dynamische Speicher. Sie speichern jedes Bit als Ladung in einem winzigen Kondensator auf dem Chip. Weil der seine Ladung relativ schnell durch Leckströme wieder verliert, brauchen diese Speicher alle paar Millisekunden ein "Refresh". Damit wird die Ladung in jeder Zelle wieder aufgefrischt, solange der Inhalt noch erkennbar ist.
    Bei Flash-Speichern wird dagegen jeder Schreibvorgang in einer Zelle durch einen Überspannungsimpuls ausgelöst, der das Halbleitermaterial altern lässt.

    * Ja mir ist klar das diese Speicherchips eine permanente Stromversorgung brauchen. Das kann aber doch nicht der Grund sein, denn das könnte sich doch mit einer Batterie im USB stick lösen lassen, oder ?

    Stimmt. Es gibt auch Speicherbausteine (sogenannte statische RAMs), die ohne Refresh auskommen, dafür aber eine dauernde Spannungsversorgung brauchen. Der Stromverbrauch ist dabei sehr gering, in der Regel nur einige Mikroampere, so dass sogar eine Knopfzelle zum Erhalt des Speicherinhalts genügt. Das CMOS-RAM der PC-Mainboards ist ein Beispiel dafür.

    Hat eine/r von Euch Langzeiterfahrungen mit Programmanwendungen auf USBstick.

    Leider nein. :-(

    Hat eine/r von Euch Langzeiterfahrungen mit» Programmanwendungen auf "Mini Festplatten ohne externe Stromversorgung" zb. WD PASSPORT, Trancend, LG. Iomega usw. im Hinblick auf Geschwindigkeit (USB 2.0) Störungen, etc. ?

    Nicht direkt. Aber bezüglich der Langzeitstabilität gibt es wohl keine Probleme wie die der Flash-Speicher. Diese Mini-Festplatten oder Microdrives sind, wenn überhaupt, eher gegen Erschütterungen empfindlich. Immerhin sind es ja tatsächlich winzige Festplatten mit mechanischen bewegten Komponenten.

    Schönen Tag noch,
     Martin

    --
    Niemand ist überflüssig: Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
    1. Hallo Martin,

      Stimmt. Es gibt auch Speicherbausteine (sogenannte statische RAMs), die ohne Refresh auskommen, dafür aber eine dauernde Spannungsversorgung brauchen. Der Stromverbrauch ist dabei sehr gering, in der Regel nur einige Mikroampere, so dass sogar eine Knopfzelle zum Erhalt des Speicherinhalts genügt. Das CMOS-RAM der PC-Mainboards ist ein Beispiel dafür.

      wow, du scheinst dich auszukennen.
      Da frag ich doch mal direkt genauer:

      Könnte man solche Sachen (usbstick mit CMOS RAM) bauen ?
      Falls JA,
      Wären diese der Geschwindigkeit von Festplatten überlegen ?

      Wieso nutzt die Industrie diese Art nicht bei dem Arbeitsspeicher,
      denn dann wäre ja kein Booten mehr nötigen, oder ?
      Rechner starten alles im Originalzustand sofort da.

      Nicht direkt. Aber bezüglich der Langzeitstabilität gibt es wohl keine Probleme wie die der Flash-Speicher. Diese Mini-Festplatten oder Microdrives sind, wenn überhaupt, eher gegen Erschütterungen empfindlich. Immerhin sind es ja tatsächlich winzige Festplatten mit mechanischen bewegten Komponenten.

      Ja schon aber genau zu dem mobilen Transport wurden sie ja
      gebaut. Daher sollten sie Erschütterungen abkönnen. Hoffe ich ;-)

      Gruss und vielen Dank
      Nikki

      1. Hallo Nikki,

        wow, du scheinst dich auszukennen.

        es geht so, danke. ;-)
        Alter Elektronik-Bastler...

        Könnte man solche Sachen (usbstick mit CMOS RAM) bauen ?
        Falls JA,
        Wären diese der Geschwindigkeit von Festplatten überlegen ?

        Ja, man könnte. Und ja, die wären deutlich schneller als Festplatten. Und sie wären keinem Verschleiß unterworfen.
        Das Problem ist nur, dass das niemand bezahlen kann/will. Ich habe eben mal spaßeshalber bei Reichelt (Elektronik-Versandhandel) nachgesehen.
        Der bietet statische RAM-Bausteine bis zu einer Größe von maximal(!) 512kB an - im günstigsten Fall für 4.20EUR/Stück. Da kommen wir also auf 8.40EUR/MB.
        Flash-Speicher in größeren Kapazitäten hat Reichelt leider nicht im Sortiment, aber wenn wir mal annehmen, dass man einen 256MB-Stick mit etwas Glück schon für rund 25EUR bekommt, dann sind wir hier bei 10cent/MB - fast der Faktor 1000 im Vergleich zu den SRAMs!

        Wieso nutzt die Industrie diese Art nicht bei dem Arbeitsspeicher, denn dann wäre ja kein Booten mehr nötigen, oder ?

        Siehe oben. ;-)
        Auch dynamische RAMs sind viel billiger als statische. 1GB gibt's teilweise schon unter 100EUR. Vielleicht auch eine Sache der Nachfrage, aber bei _dem_ Preisunterschied hat auch kein Hersteller Lust, den Anfang zu machen.

        Rechner starten alles im Originalzustand sofort da.

        Der "Ruhezustand" moderner Windows-Versionen simuliert genau das: Ein komplettes Speicherabbild wird auf die Festplatte geschrieben, beim Wiedereinschalten des Rechners wird exakt der Speicherinhalt wieder zurückgelesen, wie er vor dem Abschalten war. Und weiterarbeiten an der Stelle, wo man aufgehört hat.

        Jedenfalls theoretisch.
        In der Praxis scheitert das oft an einzelnen Hardware-Bausteinen und externen Geräten, deren Status sich nicht speichern lässt. Das führt u.U. dazu, dass nach dem Wiederanfahren Netzwerkverbindungen nicht mehr laufen, oder die Soundkarte keinen Mucks mehr sagt, oder eine externe Festplatte nicht mehr korrekt ansprechbar ist. So schön die Idee mit diesem Ruhezustand auch ist, sie funktioniert nur dann, wenn _alle_ Komponenten des Systems das auch unterstützen.

        Ja schon aber genau zu dem mobilen Transport wurden sie ja gebaut. Daher sollten sie Erschütterungen abkönnen. Hoffe ich ;-)

        Ja, sicher, und sie verkraften einiges mehr als normale Desktop-Festplatten. Aber ganz so robust wie ein Speicherchip sind sie natürlich nicht.

        Schönes Wochenende,
         Martin

        PS: Plenken ist unfein!

        --
        Heutzutage gilt ein Mann schon dann als Gentleman, wenn er wenigstens die Zigarette aus dem Mund nimmt, bevor er eine Frau küsst.
          (Barbra Streisand, US-Schauspielerin)
        1. Hallo Martin,
          Du machst dir ja richtig
          Mühe (Reichelt anrufen , rechnen... ), danke.

          Das mit den Problemen beim Ruhezustand stimmt, hatte
          ich bisher bei jedem Rechner.

          Auch dynamische RAMs sind viel billiger als statische. 1GB gibt's teilweise schon unter 100EUR. Vielleicht auch eine Sache der Nachfrage, aber bei _dem_ Preisunterschied hat auch kein Hersteller Lust, den Anfang zu machen.

          Kann ich nur teilweise nachvollziehen, denn der Preisunterschied
          ist tatsächlich nur durch die Nachfrage zu erklären und da hat die
          Industrie ja auch bei allen anderen Speichermedien am Anfang
          teuer ein und teuer verkauft. Interessant ist vor allem,
          dass die USB sticks immer mehr Kapazität haben und die meissten
          Nutzer nicht mal ahnen, dass Ihr Bestand mit einem Mal weg sein wird.

          Gruss
          Nikki

          1. Hallo,

            Du machst dir ja richtig Mühe (Reichelt anrufen , rechnen... ), danke.

            wieso Mühe? Mal eben den Online-Shop auf der Reichelt-Website aufrufen, kurz nachdenken? Das war ein Akt von nicht mal zehn Minuten. Und es war ja auch eine interessante Fragestellung.
            Aber angerufen hab ich ganz bestimmt nicht!

            Interessant ist vor allem, dass die USB sticks immer mehr Kapazität haben und die meissten Nutzer nicht mal ahnen, dass Ihr Bestand mit einem Mal weg sein wird.

            Das ist auch so nicht ganz richtig. Das Versagen eines Flash-Speichers kündigt sich allmählich an, z.B. dadurch, dass beim Schreiben sporadisch Fehler auftreten. Dann ist es höchste Zeit, das Medium in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Lesen lassen sich die Daten dann aber immer noch.

            Schönen Abend noch,
             Martin

            --
            Einer aktuellen Erhebung zufolge sind zehn von neun Ehefrauen eifersüchtig auf ihren Mann.
      2. Moin,

        Könnte man solche Sachen (usbstick mit CMOS RAM) bauen ?

        Früher[tm] hat man das. Bzw. da gab es noch kein USB, sondern man hat PCMCIA benutzt (noch nicht mal Cardbus!). Da gab es Speicherkarten die mit statischem RAM gearbeitet haben und dazu auch eine kleine Batterie integriert hatten. (Deswegen gibt es noch heute in PCMCIA einen Pin an dem das "Low bat"-Signal anliegt, auch wenn es keiner mehr für diesen Zweck benutzt.)

        Wieso nutzt die Industrie diese Art nicht bei dem Arbeitsspeicher,

        Teurer, viel teurer. Das hat nicht nur mit der Nachfrage, sondern auch mit dem Aufbau zu tun. DRAM braucht einen Transistor und einen Kondensator pro Speicherzelle, SRAM braucht einen Flip-Flop (= 4 oder 6 Transistoren) pro Speicherzelle. D.h. selbst wenn du dieselbe Nachfrage hättest, wäre da sicher immernoch ein Faktor zwei im Spiel. Mindestens.

        Google sagt: http://www.netrino.com/Publications/Glossary/MemoryTypes.html http://www.epanorama.net/links/memory.html

        --
        Henryk Plötz
        Grüße aus Berlin
        ~~~~~~~~ Un-CDs, nein danke! http://www.heise.de/ct/cd-register/ ~~~~~~~~
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