Dieter Raber: CMS Vergleich

Hallo Forum,

Wir wollen in unserer Firma in Zukunft ein CMS benutzen. Bisher haben wir mit verschiedenen PHP-Frameworks gearbeitet. Ich habe auf http://www.cmsmatrix.org/ die verschiedenen CMS, die in Frage kaemen, verglichen und mir auch die passenden Demos angeschaut. Es ist natuerlich schwer zu sagen, was man bei einem CMS alles braucht, aber einige Punkte sind sehr wichtig:
  * eine Administration auf mehreren Berechtigungsebenen, etwa Administrator und Redakteure
  * guter Support, der auch etwas kosten darf, gute Doku
  * eine ueberschaubare Lernkurve fuer Developer und User
  * vernuenftiger HTML-Code
  * UTF-8 Unterstuetzung
  * Administrationsoberflaeche in franzoesischer Sprache

Ich komme bei meinen Recherchen immer auf den Kreis ezPublish, Typo3, Xaraya, Drupal und Papaya. ezPublish und Typo haben eine recht hohe Lernkurve und ich bin auch nicht sicher, ob man Typo auf jedem Server installieren kann. Drupal und Xaraya haben, soweit ich das gesehen habe, nur Communitysupport und im kommerziellen Umfeld kann ich nicht 3 Tage auf eine Antwort warten. Papaya gibt es nicht auf franzoesisch, aber das liesse sich aendern. Schulungen koennte man lt. Papaya in Deutsch und Englisch haben, auch hier waere die Sprache also unter Umstaenden ein Problem.

Hat von Euch jemand Erfahrungen/Ratschlaege zu diesem Thema? Ich waere auch durchaus offen fuer CMS, die hier nicht genannt wurden.

Gruß,

Dieter

  1. Hi Dieter

    eine recht umfangreiche Übersicht über php-basierte CMS inkl. Demoinstallationen findet du unter http://www.opensourcecms.com/.

    Allerdings schließen sich Opensource und gute Doku meist aus. ich kenne nur ganze wenige OS-Projekte, welche wirklich eine sehr gute Dokumentation haben.

    Wenn das System ruhig was kosten darf, wäre ein Blick auf http://www.weblication.de vieleicht mal interessant.

    Allerdings ist mir, mangels Bedarf, Interesse und Sprachkenntnis, bisher kein System mit französischer Admin untergekommen. Kann aber auch sein, daß ichs einfach nur übersehen habe :).

    so long
    Ole
    (8-)>

    --
    Stickstoff eignet sich nicht für Handarbeiten.
  2. Moin!

    Es ist natuerlich schwer zu sagen, was man bei einem CMS alles braucht, aber einige Punkte sind sehr wichtig:

    Insbesondere wäre wichtig zu klären, für welchen Einsatzzweck das CMS gesucht wird:

    • Eigene Website im Internet
    • Intranet-Website
    • Extranet
    • Wichtige Sonderfunktionen/Interaktivität (Forum, Wiki,...)?
    • Anforderungen an Aktualität (wie lange darf es dauern, bis eine Änderung im CMS live sichtbar wird)?

    * eine Administration auf mehreren Berechtigungsebenen, etwa Administrator und Redakteure

    Das kriegt man eigentlich bei jedem größeren System.

    * guter Support, der auch etwas kosten darf, gute Doku

    Das ist der interessanteste Punkt.

    * eine ueberschaubare Lernkurve fuer Developer und User

    Lernkurve gibts überall. Und wenn die CMS-Philosophie dir nicht schmeckt, ist sie umso steiler.

    * vernuenftiger HTML-Code

    Das ist primär deine eigene Aufgabe.

    * UTF-8 Unterstuetzung

    Das ist noch lange nicht selbstverständlich, gehört aber derzeit immer mehr zum Standard. Bei OpenSource-Projekten allerdings häufig noch eher rudimentär.

    * Administrationsoberflaeche in franzoesischer Sprache

    Da würde ich vermuten, dass ein CMS entweder einsprachig oder mehrsprachig ausgelegt ist - und dann auch Französisch anbietet.

    Hat von Euch jemand Erfahrungen/Ratschlaege zu diesem Thema? Ich waere auch durchaus offen fuer CMS, die hier nicht genannt wurden.

    Ich setze als OSS Contenido ein. Das System hat allerdings leichte Schwächen bei UTF-8-Unterstützung (die Admin-Oberfläche ist nicht wirklich UTF-8-kompatibel, da muß man manuell nacharbeiten), in der aktuellen Version wird MySQL > 5.0.12 noch nicht unterstützt, und der frei verfügbare Support besteht primär aus einem Board. Du kannst allerdings Suport auch beim Hauptprogrammierer einkaufen (habe ich keine Erfahrung mit).

    Ansonsten gibts auch diverse kommerzielle CMS-Lösungen, die deine Anforderungen ebenfalls erfüllen können. Ist natürlich die Frage, wieviel das kosten darf. Und was du mit dem CMS genau machen willst.

    - Sven Rautenberg

    --
    My sssignature, my preciousssss!
    1. Hallo Sven,

      Lernkurve gibts überall. Und wenn die CMS-Philosophie dir nicht schmeckt, ist sie umso steiler.

      Klar, im wesentlichen geht es mehr um die Lernkurve fuer die User, nicht so sehr fuer die Developer.

      Ich setze als OSS Contenido ein. Das System hat allerdings leichte Schwächen bei UTF-8-Unterstützung (die Admin-Oberfläche ist nicht wirklich UTF-8-kompatibel, da muß man manuell nacharbeiten), in der aktuellen Version wird MySQL > 5.0.12 noch nicht unterstützt, und der frei verfügbare Support besteht primär aus einem Board. Du kannst allerdings Suport auch beim Hauptprogrammierer einkaufen (habe ich keine Erfahrung mit).

      Wie ist denn so Dein Gefuehl bei Contenido, denkst Du dass die Enstcheidung eine gute war, oder hast du da eher mal Zweifel dran? Und der Board-Support, was hast Du da fuer Erfahrungen, ist der ok?
      Ich habe vor Jahren mal Contenido installiert und fand es nicht so toll. Aber Jahre sind bei Software oftmals Lichtjahre, da kann sich vieles getan haben. Jedenfalls werde ich mal einen Testritt machen.

      Und was du mit dem CMS genau machen willst.

      Am liebsten waer mir natuerlich die eierlegende Wollmilchsau zum Nulltarif mit kostenlosen 24/7 vor-Ort-Service ;-)
      Nee, aber im Ernst, oftmal sind unser Auftraege so, dass wir eine Handvoll statischer Seiten haben, einen Produktkatalog (Shops sind eher selten), eine Newsseite, die dann hinterher niemand pflegt, ein Kontaktformular, eine Suche usw., also im Endeffekt nichts Aufregendes. Ich finde es allerdings wichtig, dass man Zusatzmodelle verhaeltnissmaessig einfach bauen kann, d.h. dass die Schnittstellen vernuenftig beschrieben sind.

      Gruß,

      Dieter

      1. Hi Dieter,

        Aber Jahre sind bei Software oftmals Lichtjahre, da kann sich vieles getan haben.

        Zeit = Wegstrecke? ;)

        Jedenfalls werde ich mal einen Testritt machen.

        Auf dem Lichtstrahl?

        Schönen Sonntag noch!
        O'Brien

        --
        Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
      2. Moin!

        Nee, aber im Ernst, oftmal sind unser Auftraege so, dass wir eine Handvoll statischer Seiten haben, einen Produktkatalog (Shops sind eher selten), eine Newsseite, die dann hinterher niemand pflegt, ein Kontaktformular, eine Suche usw., also im Endeffekt nichts Aufregendes. Ich finde es allerdings wichtig, dass man Zusatzmodelle verhaeltnissmaessig einfach bauen kann, d.h. dass die Schnittstellen vernuenftig beschrieben sind.

        Das bedeutet: Du willst ein CMS haben, um neue Kundenwebsites zu erstellen und zu pflegen? Ich dachte, es ging eher um den Eigenbedarf.

        - Sven Rautenberg

        --
        My sssignature, my preciousssss!
        1. Hallo Sven,

          Das bedeutet: Du willst ein CMS haben, um neue Kundenwebsites zu erstellen und zu pflegen? Ich dachte, es ging eher um den Eigenbedarf.

          Ja, allerdings nur fuer die 08/15 Seiten, dh. die Mehrzahl der Seiten soll nach wie vor auf dem eigenen Framework laufen.

          Gruß,

          Dieter

          1. Moin!

            Das bedeutet: Du willst ein CMS haben, um neue Kundenwebsites zu erstellen und zu pflegen? Ich dachte, es ging eher um den Eigenbedarf.
            Ja, allerdings nur fuer die 08/15 Seiten, dh. die Mehrzahl der Seiten soll nach wie vor auf dem eigenen Framework laufen.

            08/15-Seiten, die normalerweise statisch auf dem Webserver liegen, zwingend einem großen CMS, welches PHP und MySQL benötigt, unterzujubeln, ist nicht unbedingt die beste Lösung. Insbesondere wenn der Kunde bereits Webspace hat, auf dem kein PHP oder MySQL läuft.

            Hatte ich erwähnt, dass Contenido relativ hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit der Datenbank stellt? Contenido auf gewöhnlichem 1&1-Webspace zu betreiben grenzt jedenfalls an Folter - wer wartet schon gerne 30 Sekunden und mehr auf die erste Reaktion des Webservers. Deren Datenbanken sind leider komplett überlastet. Abgesehen davon ist es (sicher nicht nur dort) relativ teuer, PHP und MySQL für den Webspace dazuzunehmen.

            Oder hattet ihr vor, auf einem eigenen Server auch das Hosting für eure Kunden zu übernehmen?

            - Sven Rautenberg

            --
            My sssignature, my preciousssss!
            1. Hallo Sven,

              08/15-Seiten, die normalerweise statisch auf dem Webserver liegen, zwingend einem großen CMS, welches PHP und MySQL benötigt, unterzujubeln, ist nicht unbedingt die beste Lösung. Insbesondere wenn der Kunde bereits Webspace hat, auf dem kein PHP oder MySQL läuft.

              Nur zur Klarstellung, mit 08/15 meine ich schon dynamische Seite, in der Art wie ich sie vorher schonmal beschrieben hatte, und diese brauchen PHP/MySQL. Standard- oder Routineseiten waere wohl die bessere Wortahl gewesen.

              Hatte ich erwähnt, dass Contenido relativ hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit der Datenbank stellt? Contenido auf gewöhnlichem 1&1-Webspace zu betreiben grenzt jedenfalls an Folter - wer wartet schon gerne 30 Sekunden und mehr auf die erste Reaktion des Webservers.

              Wir hosten bei einem grossen Luxembourger Hoster, da haben wir eigentlich keine Problme mit Geschwindigkeit. Aber 30sec ist natuerlich schon ein bisschen stramm.

              Gruß,

              Dieter

    2. Hi Sven,

      * eine ueberschaubare Lernkurve fuer Developer und User

      Lernkurve gibts überall. Und wenn die CMS-Philosophie dir nicht schmeckt, ist sie umso steiler.

      das verstehe ich nicht. Wenn mir die CMS-Philosophie nicht schmeckt, lerne ich schneller, d.h. mehr pro Zeiteinheit? Meinst du vielleicht eher so etwas wie eine "Lernwiderstandskurve"?

      Schönen Sonntag noch!
      O'Brien

      --
      Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"