Hi,
Ich teile wahsagas Meinung, finde dieses Statement allerdings gar nicht mehr lustig, sondern nur völlig blödsinnig.
Dem zu Folge hat das W3C weder die Berechtigung noch die Möglichkeit, verbindliche Normen aufzustellen und veröffentlicht korrekter Weise auch lediglich Empfehlungen. Diese Empfehlungen, auch wenn sie von selbsternannten W3C-Priestern und deren unwissenden Jüngern als sakrosankt betrachtet und dargestellt werden, verfügen über weniger Verbindlichkeit als die 130 km/h-Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Ausschließlich aus der Befolgung dieser Empfehlungen auf die Zukunftssicherheit eigener Arbeiten zu schließen, erscheint vor diesem Hintergrund zu mindest naiv.
Korrekt ist, dass es sich um Empfehlungen handelt. Völlig naiv ist hingegen, bei Nichteinhaltung der Empfehlungen im Umkehrschluß davon auszugehen, dass eine Seite in irgend einer Weise zukunftssicher sein könnte.
Der Mensch verkennt den Sinn dieser Empfehlungen gründlichst! Internetseiten werden von verschiedenen Browsern dargestellt. Die Browserhersteller müssen sich zwangsläufig an irgend welche Empfehlungen orientieren, um die angebotenen Seiten einheitlich darstellen zu können - und sie tun es auch immer mehr; selbst Microsoft hat diese Notwenigkeit eingesehen und versucht, mit dem IE7 einen standardkonformeren Weg zu gehen.
Früher - in den 90ern - war es noch etwas anders: da gab es den IE und Netscape. Beide Browser gingen zunächst eigene Wege und die Webseitenersteller mußten sich mit den Eigenheiten dieser beiden marktbeherrschenden Browsern arrangieren. Heraus kamen unbefriedigende Kompromisse.
Inzwischen haben wir allerdings eine Browservielfalt und ohne Regelungen wäre es weder für die Browserhersteller noch für die Webseitenersteller möglich, für eine einheitliche Darstellung von Webseiten zu sorgen.
Die Empfehlungen des W3C haben diesbezüglich normativen Charakter erhalten, dem sich kein Browserhersteller verweigert. Und: alternative Normen gibt es nicht!
Es kann also durchaus darauf verzichtet werden, dem W3C-„Validator“ die Bedeutung eines Bundesverfassungsgerichts beizumessen.
das wird auch niemand tun, der etwas Ahnung von der Materie hat.
Ein weitaus besseres Beispiel wäre mp3 - übrigens auch am Fraunhofer Institut entwickelt. ;-)
Hier hat die Industrie diesen Standard übernommen (wie die Browserhersteller die Empfehlungen des W3C) und erst nachher wurde mp3 in den ISO-Standard aufgenommen. Ohne Normierung wären die vielfältigen mp3-Geräte nicht möglich gewesen.
Übrigens ist ISO auch keine behördliche Organisation...
Dessen ungeachtet bleibt es selbstverständlich jedem unbenommen, sich, wenn er es will, für seine eigenen Internetprojekte ausschließlich an den gerade mal aktuellen Empfehlungen des W3C zu orientieren. Aus solcher Selbstbeschränkung allerdings den Anspruch der Professionalität abzuleiten, erscheint doch eher fragwürdig.
Der Verfasser dieser Zeilen scheint sich mit den Empfehlungen des W3C nch nicht einmal näher auseinander gesetzt zu haben.
* Die aktuellen Empfehlungen sind ohnehin "Zukunftsmusik" und heute kaum praktisch einsetzbar.
* Demgegenüber sind ältere Empfehlungen wie HTML 4.01 auch heute noch gültig.
* An welche der Empfehlungen man sich orientiert, ist im DOCTYPE anzugeben.
Sich hingegen an keiner Empfehlung zu orientieren ist nicht nur unprofessionell, sondern dumm.
freundliche Grüße
Ingo