Open Source = Auslegungssache ?
Nicole
- recht
Hallo erst mal;-)
Korregiert mich bitte wenn ich falsch liege:
Der englische Ausdruck Open Source meint im Sinne der Open Source Definition, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms zu haben, sowie die Erlaubnis zu haben, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern.
Open source Software darf beliebig kopiert, verbreitet,verändert
und genutzt werden.
Wenn dem so sein sollte dann frage ich mich, was will
der folgende CMS Anbieter darunter verstehen ?
http://www.toenda.com/de/index.php/section:5566e/template:void
ZITAT
(
Mit der kommerziellen Lizenz haben sie die Möglichkeit toendaCMS auch gewerblich zu nutzen. Sie haben alle Freiheiten und können toendaCMS nach belieben nutzen, erweitern und eigene Produkte erstellen ohne ihre Software ebenfalls als Open-Source Produkt anbieten zu müssen.
)
Wohlgemerkt es handelt sich hier um ein und dasselbe Produkt.
Macht dass Sinn was er treibt oder habe ich einen Denkfehler ?
Gruss
Nikki
Ich bin nun kein Experte, aber...
Open Source heißt erstmal dass der Quelltext offen ist und einsehbar ist.
Das Heißt erstmal noch nicht das Dritte damit machen können was sie wollen. Zumindest nach dem Deutchen Urheberrecht (welcehs auch für Software gilt) bleibt der Urheber der Urheber.
Alles weitere Regeln Lizenzen wie GPL oder BSD.
Ich denke es müsste möglich sein sein Quelltext zu veröffentlichen und alles weitere nicht zu erlauben.
Es steht jedem Urheber frei über die Nutzung zu bestimmen. Wenn jemand eine gewerbliche, kommerzielle Nutzung auszuschließen dann ist das soweit ich weiß möglich.
rechlich existiert Open Source ja als Begriff nicht. Aber in der rechtlichen Form der GPL-Lizenz schon.
hallo JB,
Open Source heißt erstmal dass der Quelltext offen ist und einsehbar ist.
Das Heißt erstmal noch nicht das Dritte damit machen können was sie wollen.
Richtig.
Zumindest nach dem Deutchen Urheberrecht
Das spielt nicht immer die entscheidende Rolle.
Alles weitere Regeln Lizenzen wie GPL oder BSD.
Öhm, was die GPL betrifft, so kann man sie nachlesen. Was du aber mit BSD meinst, müßtest du erläutern.
Ich denke es müsste möglich sein sein Quelltext zu veröffentlichen und alles weitere nicht zu erlauben.
Nein, so läuft das nicht.
Es steht jedem Urheber frei über die Nutzung zu bestimmen. Wenn jemand eine gewerbliche, kommerzielle Nutzung auszuschließen dann ist das soweit ich weiß möglich.
Das wiederum ist vermutlich juristisch korrekt, praktisch aber kaum durchzusetzen. Kommerzielle Lizenzen für Open Source bedeuten in der Regel, daß du eben Programm und Quelltext erst bekommst, wenn du entsprechend bezahlt hast. Es gibt halt auch ziemlich teure Open Source-Projekte.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo,
Öhm, was die GPL betrifft, so kann man sie nachlesen. Was du aber mit BSD meinst, müßtest du erläutern.
Das kann man doch mit ein bischen gutem Willen nachlesen.
Das wiederum ist vermutlich juristisch korrekt, praktisch aber kaum durchzusetzen. Kommerzielle Lizenzen für Open Source bedeuten in der Regel, daß du eben Programm und Quelltext erst bekommst, wenn du entsprechend bezahlt hast. Es gibt halt auch ziemlich teure Open Source-Projekte.
Grüße
Jeena Paradies
hallo Nicole,
Der englische Ausdruck Open Source meint im Sinne der Open Source Definition, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms zu haben
Soweit richtig
sowie die Erlaubnis zu haben, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern.
Open source Software darf beliebig kopiert, verbreitet,verändert und genutzt werden.
Und das ist ein weit verbreitetes Mißverständnis. Es gibt mehrere teilweise unterschiedliche Lizenzmodelle. Und Open Source bedeutet eben _nicht_, daß es immer kostenlos sein muß. Geldverdienen ist auch mit Open Source durchaus zulässig. Wenn du nichts zahlst, kriegst du eben bei bestimmten Lizenzen auch den Quelltext nicht, so einfach kann das sein.
Macht dass Sinn was er treibt oder habe ich einen Denkfehler ?
Beides.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo,
ich würde sagen, dass Du da einen "Denkfehler" hast. Zum einen handelt es sich bei den Weiterentwicklungen oder Modulen ja nicht um die Quelle an sich, zum anderen gibt es für Open-Source (also die eigentliche Quelle) dann noch zig Varianten (bzw. Lizenzen - hier in diesem Fall eine GNU-GPL) was man wie damit anfangen darf und was nicht. Darunter sind auch solche, bei denen aus der Quelle direkt Produkte abgeleitet werden können, also den Open-Source Code zu 100% enthalten und dennoch nicht mehr "quelltextoffen" gemacht werden müssen. Es hängt also von der Lizenz ab und die müsste man sich, wenn man es für einen Einzalfall genau wissen will, genau durchlesen.
viele Grüße
Michael
hallo nochmals,
Der englische Ausdruck Open Source meint im Sinne der Open Source Definition, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms zu haben
Es gab erst vor wenigen Tagen einen kleinen thread hier, der sich auf die Forumsoftware betog. Die war ein paar Jahre lang Open Source und ist es jetzt nach dem Willen des Softwareentwicklers nicht mehr. Du kennst offenbar das Malheur mit dem Open Source nicht ...
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo Christoph,
zum Thema Open Source:
Technisch gesehen ist das natürlich kein Freibrief für die Software,
jedoch wird es so von der Allgemeinheit aufgefasst und entsprechend
von den "Erfindern" de jeweiligen Scripte/Software vermarktet.
Genau aus diesem Grund helfen soviele Freiwillige bei solchen Projekten mit.
Siehe auch:http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source
Das ist allerdings so eine Sache....
Es gab erst vor wenigen Tagen einen kleinen thread hier, der sich auf die Forumsoftware betog. Die war ein paar Jahre lang Open Source und ist es jetzt nach dem Willen des Softwareentwicklers nicht mehr. Du kennst offenbar das Malheur mit dem Open Source nicht ...
Ich muss Ihm vollkommen recht geben in bezug auf Unterstützung im deutschsprachigen Raum.
Vor Jahren lange bevor es Blogs oder Webtools(Gästebücher, counter) zuhauf gab, habe ich solche systeme kostenlos angeboten.
Natürlich in der Hoffnung Unterstützung in Form von Hilfe oder finanziell durch Programmier-Aufträge oder sonstwas zu erhalten.
Das Ende vom Lied war , dass ich knapp 130.000 User hatte die
meine Tools ausgiebig nutzten und meinen Traffic hoch hielten.
Bei den damiligen Trafficpreisen kann sich jeder meine Enttäuschung vorstellen, denn Hilfe kam so gut wie gar nicht.
Gruss
Nikki
Hallo Freunde des gehobenen Forumsgenusses,
Das Ende vom Lied war , dass ich knapp 130.000 User hatte die
meine Tools ausgiebig nutzten und meinen Traffic hoch hielten.
Bei den damiligen Trafficpreisen kann sich jeder meine Enttäuschung vorstellen, denn Hilfe kam so gut wie gar nicht.
Überlege dir mal grob das Verhältnis aus Benutzern und Benutzern, die die passende Programmiersprache so gut beherrschen, dass sie fremden Code lesen und _verstehen_ können.
Und dann überlege dir das Verhältnis aus Letzteren und Leuten, die auch die Zeit und Lust haben dir zu helfen. Ich kenne viele tolle Projekte, bei denen ich gerne mithelfen würde aber wo mir einfach die Zeit fehlt.
Gruß
Alexander Brock
hallo Nicole,
zum Thema Open Source:
Technisch gesehen ist das natürlich kein Freibrief für die Software,
Siehe auch:http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source
Das ist allerdings so eine Sache...
Wieso? Der Wikipedia-Artikel ist gut, und als Einstieg in die Problematik durchaus zu empfehlen..
Es gab erst vor wenigen Tagen einen kleinen thread hier, der sich auf die Forumsoftware betog. Die war ein paar Jahre lang Open Source und ist es jetzt nach dem Willen des Softwareentwicklers nicht mehr. Du kennst offenbar das Malheur mit dem Open Source nicht ...
Ich muss Ihm vollkommen recht geben in bezug auf Unterstützung im deutschsprachigen Raum.
Ich nicht. Zum einen, weil ich die Dimension "im deutschsprachigen Raum" nicht beurteilen kann, zum anderen, weil ich die Diskussion um die Entwicklung der Forumssoftware sehr gut beurteilen kann. Allerdings geht es dabei um ein einzelnes, wenn auch sehr großes, Projekt. Das Forum hier mag einzigartig sein, die Forumsoftware auch - aber die angesprochene Problematik ist es nicht.
Vor Jahren lange bevor es Blogs oder Webtools(Gästebücher, counter) zuhauf gab
Hm. Sei vorsichtig mit der Nennung solcher Stichwörter - sie könnten wirklich "stechen". Die ganze Geschichte mit den "blogs" ist sowohl als Wort wie auch als Realisierung noch sehr jung, kaum viel mehr als höchstens zwei Jahre alt. Gästebücher und Counter und noch einiges mehr, was über die CGI-Schnittstelle realisiert werden kann, ist aber nahezu ebenso alt wie das "Web" selbt. Ehe PHP kam, wurde nahezu ausschließlich Perl für solchen Kram genutzt (das ist auch der Grund, weshalb es in der aktuell veröffentlichten Version von SELFHTML immer noch kein PHP-Kapitel gibt), und das gibts seit mehr als einem Vierteljahrhundert.
habe ich solche systeme kostenlos angeboten.
Natürlich in der Hoffnung Unterstützung in Form von Hilfe oder finanziell durch Programmier-Aufträge oder sonstwas zu erhalten.
Auch das Forum hier ist aus vergleichbaren Beweggründen entstanden. Allerdings ist SELFHTML eine frei zugängliche Dokumentation und kein "Programm" mit irgendwelchem lizenziertem Sourcecode.
Das Ende vom Lied war , dass ich knapp 130.000 User hatte die meine Tools ausgiebig nutzten und meinen Traffic hoch hielten.
Bei den damiligen Trafficpreisen kann sich jeder meine Enttäuschung vorstellen, denn Hilfe kam so gut wie gar nicht.
Nunja, du hättest dir eben bereits "damals" Gedanken über die Lizenzierung machen sollen. Verstehen kann ich die Enttäuschung schon. Aber Alexander hat dir dazu ja auch schon etwas Beherzigenswertes geschrieben.
Ein Gegenbeispiel: Alexander und ich sind grade dabei, eine PHP-basierte Software neu zu entwickeln (die "Zitatesammlung" für das Forum hier). Daß es die zur Zeit nicht mehr gibt, beruht ebenfalls auf einem Lizenzproblem. Schon allein während der Entwicklungszeit muß ich dauernd nachfragen, was er sich denn bei bestimmten Codeschnipseln gedacht hat, damit ich es in "meinem" Projektteil umsetzen kann. Das geht bei solchen Dingen los, daß bisweilen schwer verständlich ist, warum in einer Methode ein boolescher Wert Verwendung findet und eine andere Methode ganze fünf Übergabeparaameter verlangt.
Wir haben das auch als Open Source vorgesehen, das heißt, wenns denn fertig ist und veröffentlicht wird, darf jeder den Code haben. Und für seine Zwecke auch ändern oder anpassen.
Aber: wie soll denn jemand bei mehreren tausend Codezeilen immer sofort ganz klar wissen, wann warumm ein boolescher Wert zwingend nötig ist und nicht auch ein String infrage käme? Solche Fragen muß jemand, der den Code zwar "frei" vor den Latz geknallt bekommt, ihn aber erstmal verstehen muß, für sich selbst lösen. Selbstverständlich ist mir absolut klar, wann, wo und warum ich RegExes einsetze, ich entwickle den Kram schließlich. Aber ist mein Code denn auch so geschrieben und formatiert und enthält er genügend - aber nicht zuviele - Kommentare, so daß ein Fremder ihn auch verstehen kann?
Ich meine damit: wer selber ein "Open Source Projekt" entwickelt und von vorneherein davon ausgeht, daß es später Leute geben wird, die das Projekt auch für ihre Zwecke "umzumodeln" versuchen, muß auch darauf achten, daß diese "Leute" überhaupt verstehen können, wie der Code aufgebaut ist. Und _das_ ist meines Erachtens der Hauptgrund, weshalb manche Open Source-Projekte eben nicht besonders viel "erwünschtes" Feedback bekommen können. Und wenn dann jemand nachfragt, _darf_ man nicht davon ausgehen, daß der Fragesteller bereits alle die Fragen und die zugehörigen Lösungsansätze kennt, die während des eventuell monate- oder jahrelangen Entwicklungsprozesses auftraten.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Hallo.
Sei vorsichtig mit der Nennung solcher Stichwörter - sie könnten wirklich "stechen". Die ganze Geschichte mit den "blogs" ist sowohl als Wort wie auch als Realisierung noch sehr jung, kaum viel mehr als höchstens zwei Jahre alt.
Und man kann sich böse schneiden, wenn man von Dingen spricht, von denen man nicht nur offensichtlich wenig Ahnung hat, sondern es nicht einmal für nötig hält, sich seiner Informationen zu vergewissern, zumal bei so simplen Dingen. -- Oder findest du in diesem Zusammenhang "neun bis zwölf" durch "kaum viel mehr als höchstens zwei" hinreichend abgedeckt?
MfG, at
Hallo Freunde des gehobenen Forumsgenusses,
Wenn dem so sein sollte dann frage ich mich, was will
der folgende CMS Anbieter darunter verstehen ?
Wenn ich das richtig sehe kann man diese Software ganz normal unter der GPL nutzen oder eine kommerzielle Lizenz erwerben. Die kommerzielle Lizenz gibt einem das Recht die Software zu verändern und dann weiterzuverkaufen (also Lizenzgebühren zu verlangen), außerdem bekommt man Support.
Das ganze nennt sich dann Dual license:
Englische Wikipedia: Dual license
MySQL AB macht das auch: MySQL Licensing Policy
Gruß
Alexander Brock
Hallo Nicole,
Der englische Ausdruck Open Source meint im Sinne der Open Source Definition, dass es jedem ermöglicht wird, Einblick in den Quelltext eines Programms zu haben, sowie die Erlaubnis zu haben, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern.
Im großen und ganzen ja. Die Rechte können zwar teilweise eigeschränkt sein wie eben bei der GPL, die verlangt, dass jede Änderung des Quellcodes wieder unter GPL steht, aber eine Lizenz, die nur Einblick in den Quellcode erlaubt und die Nutzung der Software oder die Veränderung des Quellcodes würde nicht mehr unter "Open Source" fallen. Schon gar nicht nach der von Dir angeführten Definition.
(
Mit der kommerziellen Lizenz haben sie die Möglichkeit toendaCMS auch gewerblich zu nutzen. Sie haben alle Freiheiten und können toendaCMS nach belieben nutzen, erweitern und eigene Produkte erstellen ohne ihre Software ebenfalls als Open-Source Produkt anbieten zu müssen.
)
Zu diesem Punkt hat Alexander eigentlich alles gesagt. So lang Du kein Produkt auf Basis des CMS verkaufen willst, hast Du damit kein Problem.
Grüße
Daniel