gudn tach!
gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?
wenn ich mit "nein" antworte, kann niemand das gegenteil beweisen.
Wenn ja: warum?
naja, dafuer gibt's als standardantwort die sog. mob-theorie: die menschen sind doof und schlecht und deswegen gibt es immer eine menge ab der so theoretisch tolle sachen wie open-source, wikipedia, kommunismus oder sonstwas zum scheitern verurteilt sind.
mit der mob-theorie kann man darueber hinaus so ziemlich die meisten nachteile der menschheit(sgeschichte) "erklaeren".
Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?
ist auch eine frage der sichtweise. imho ist die wikipedia genauso wenig am arsch wie die open-source-gemeinde. dass immer mal wieder irgendwelche leute zwischendurch den mut verlieren, vorher zu naiv waren, zu hohe erwartungen hatten oder einfach mal temporaer schlecht drauf sind, gibt es immer. letztens hat auch mein lieblings-wikipedia-admin das handtuch geschmissen... fuer ein paar wochen. danach ist er, obgleich nicht mehr ganz so intensiv mitarbeitend wie vorher, zurueckgekehrt.
ebenso gibt es auch immer leute, die - aus welchen gruenden auch immer - destruktive energien glauben loswerden zu muessen. der sog. vandalismus ist zwar in der wikipedia gross, aber kein grosses problem, die meisten sachen werden binnen weniger minuten (sehr selten dauert es tage) revidiert.
uebrigens hat der verlinkte artikel imho an manchen stellen
untertrieben (anzahl der mitarbeiter) und vielen uebertrieben, z.b.
"Bei Wikipedia fanden die Prüfer durchschnittlich vier Fehler pro Artikel, bei der Encyclopaedia Britannica drei."
uff!
"Ihr Fazit: In Sachen Qualität liegen beide nahezu gleichauf."
also mein fazit waere in diesem fall: diese lexika kann man vollkommen vergessen, denn selbst als kritikfaehiger mensch sind durchschnittlich 3 bis 4 fehler pro artikel einfach zu viel.
so schlimm ist es aber auch gar nicht. klar steht in lexika auch ein haufen mist, dessen aufnahme es gilt durch hinzunahme weiterer literatur zu kompensieren/dezimieren, aber das ist imho vorrangig ein problem einiger user, nicht der wikipedia, die gar kein wissensmonopol sein moechte, obgleich einige user so tun. fuer deppen gibt es schon einen haufen hinweise a la "huuu, vorsicht: dieser beitrag handelt von medikamenten oder sowas. beachte unsere gesundheitshinweise".
man koennte auch in jedem artikel den hinweis anbringen, dass alles falsch sein koennte, was dort steht... aber _etwas_ kompetenz muss der leser nun eben einfach mitbringen.
wer die wikipedia als ein (fehlerbehaftetes) lexikon unter vielen sieht, wer open-source toll findet, aber nicht auch closed-source voellig verteufelt usw., wer keine zu hohen erwartungen an so zeugs hat, dem ist auch egal, wenn die massenmedien nur mit extremen schlagzeilen (und dann moeglichst den negativen) aufwarten.
prost
seth