Thomas J.S.: Wikipedia: Ende der Offenheit?

Hallo,

Ich las den Artikel: http://futurezone.orf.at/it/stories/116662/ und eine Frage stellte sich mir dabei: gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?
Wenn ja: warum? Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?

Grüße
Thomas

  1. Hallo Thomas

    gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

    Dem scheint fast so zu sein, wie auch an dem Malheur mit dem Open Source festzustellen ist. Der Schaden ist aber IMHO nicht der direkte, also z.B. das Verunstalten eines Artikels, sondern der kontinuierliche Motivationsabbau der Mitarbeitenden.

    Wenn ja: warum? Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?

    Ein Hauptproblem liegt meines Erachtens im krassen Ungleichgewicht zwischen Nutzer und Helfer, wobei sich die schwarzen Schafe häufen, die das Geleistete als selbstverständlich hinnehmen und den Erstellern nicht einmal Dankbarkeit und Respekt zollen. Vielen Menschen scheinen die Open*- und Self*-Gedanken völlig Fremd zu sein.

    Was man IMHO definitiv nicht sollte ist an Schulen und Unis von Wikipedia abraten! Wer zu faul ist um für eine Prüfung zu lernen, sich nur allgemein verständliche Vereinfachungen von Wikipedia reinzieht und damit auf eine gute Note hofft hat IMHO nichts besseres verdient! Man sollte den Studdies raten, sich die Fachliteratur reinzuziehen und zur Vertiefung die passenden Wiki-Artikel _selbst_ zu überarbeiten. Eventuell könnte man den Prof sogar darum bitten, sich den Artikel anzuschauen, so dass die Qualität wirklich zunimmt.

    Wikipedia ist nun mal eher weniger für vertiefte Fachartikel gedacht sondern mehr für den Einstieg des Laien in eine Thematik. Das muss sich der Leser bewusst sein. Obwohl, es gibt auch enorm viele sehr gute Fachartikel.

    Eventuell sollte auch der Änderungsprozess bei Wikipedia überdacht werden: So wäre es eventuell sinnvoll, Änderungen von Unbekannten erst an die Autoren/Pfleger des betroffenen Artikels zu senden und von diesen gutheissen zu lassen, bevor diese veröffentlicht werden. Änderungen unmöglich zu machen halte ich jedoch für eine schlechte Idee.

    Just my 2 cents

    Tom2

    1. gudn tach!

      Dem scheint fast so zu sein, wie auch an dem Malheur mit dem Open Source festzustellen ist.

      zu jedem einzelnen beispiel - iirc spricht dort nur einer vom (regionalen) nicht-funktionieren von open-source - gibt es auch ein gegenbeispiel

      Der Schaden ist aber IMHO nicht der direkte, also z.B. das Verunstalten eines Artikels, sondern der kontinuierliche Motivationsabbau der Mitarbeitenden.

      full ack. aber es kommen auch staendig neue, motivierte leute dazu, was meist uebersehen wird.

      Was man IMHO definitiv nicht sollte ist an Schulen und Unis von Wikipedia abraten! Wer zu faul ist um für eine Prüfung zu lernen, sich nur allgemein verständliche Vereinfachungen von Wikipedia reinzieht und damit auf eine gute Note hofft hat IMHO nichts besseres verdient!

      noch mal full ack! ich kenne uebrigens auch einige profs, die die wikipedia loben und sogar welche, die sie zitieren. das man kritisch mit der wikipedia umgeht, setzen sie voraus.

      Man sollte den Studdies raten, sich die Fachliteratur reinzuziehen und zur Vertiefung die passenden Wiki-Artikel _selbst_ zu überarbeiten. Eventuell könnte man den Prof sogar darum bitten, sich den Artikel anzuschauen, so dass die Qualität wirklich zunimmt.

      da wiederum bin ich skeptisch. das "sei mutig" der wikipedia hat imho ausgedient. viele leute sind/werden naemlich ganz schnell "uebermuetig".
      zu viele koeche koennen den brei verderben. wenn ich mir vorstelle, dass lauter erstsemester, die denken, sie wuessten alles, anspruchsvolle, halbwegs wissenschaftliche artikel komplett ueberarbeiten wuerden, bezweifle ich, ob das wirklich so gut waere (ein dauerbrenner ist z.b. die aenderung des wortes "homöomorphismus" zu "homomorphismus" in einigen mathematischen artikeln). aber pauschal abstreiten moechte ich es auch nicht.

      Eventuell sollte auch der Änderungsprozess bei Wikipedia überdacht werden: So wäre es eventuell sinnvoll, Änderungen von Unbekannten erst an die Autoren/Pfleger des betroffenen Artikels zu senden und von diesen gutheissen zu lassen, bevor diese veröffentlicht werden.

      sowas gibt es vereinzelt und temporaer in artikeln, die haeufig von exzessiven vandalismen/edit-wars heimgesucht werden. die diskussionsseiten werden naemlich afais nie gesperrt, so dass ernstgemeinte beitraege dort getaetigt werden koennen.
      der vorschlag, dass insgesamt doch etwas mehr redaktionell gearbeitet werden soll, wird immer mal wieder geaeussert. mittlerweile koenne es sich die wikipedia erlauben, da genuegend fachleute mit mehr als nur halbwissen dabei seien, aber bisher sind die meisten grossen tiere wohl dagegen, da es gegen den grundgedanken verstosse.

      prost
      seth

    2. Hallo,

      gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

      Dem scheint fast so zu sein, wie auch an dem Malheur mit dem Open Source festzustellen ist. Der Schaden ist aber IMHO nicht der direkte, also z.B. das Verunstalten eines Artikels, sondern der kontinuierliche Motivationsabbau der Mitarbeitenden.

      Wenn ja: warum? Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?

      Ein Hauptproblem liegt meines Erachtens im krassen Ungleichgewicht zwischen Nutzer und Helfer, wobei sich die schwarzen Schafe häufen, die das Geleistete als selbstverständlich hinnehmen und den Erstellern nicht einmal Dankbarkeit und Respekt zollen. Vielen Menschen scheinen die Open*- und Self*-Gedanken völlig Fremd zu sein.

      Sehe ich durchaus ähnlich, wobe ich mich dabei bereits tiefer in die Gefilde der Philosophie begebe und mich frage, was eigentlich die Beweggründe der Vandalen sind, bzw. warum kommt es unweigerlich - wie es mir schient - dazu, dass die Zerstörung als einzige "kreative" Tätigkeit aufgefasst wird.
      Was bringt die Verunstaltung oder das Unbrauchbarmachen von Artikel denjenigen der das macht, bzw. wieso macht er das überhaupt?
      Das sind natürlich Fragen, die dann weniger mit Wikipedia direkt zu tun haben, aber das ist ein gutes Beispiel um über diese Fragen nachzudenken.

      Was man IMHO definitiv nicht sollte ist an Schulen und Unis von Wikipedia abraten!

      Ich würde davon abraten Artikel aus Wikipedia in schriftliche Arbeiten an der Universität zu verwenden. Es gibt viele gutrecherchierte Artikel in Wikipedia, aber es gibt auch sehr viele Artikel, die mehr- oder minderschwere Irrtümer enthalte oder die eben nur oberflächlich sind.
      Aber bzw. eben _weil_ das Ziel von Wikipedia nicht eine Wissenschaftliche Datensammlung ist, geht das mit der Überblick- oder Umrissartikel in Ordnung, aber auch das ist der Grund warum ich in einer "wissenschaftlichen" Arbeit nicht Wikipedia zitieren würde.

      Jedoch würde ich nicht davon Abraten, sich bei einem Thema erst einen Blick in die Wikipedia zu werfen und von dort aus dann weitere Recherchen vorzunehmen. Denn als Ausgangsbasis für solche Recherchen ist Wikipedia keines wegs schlecht.

      Grüße
      Thomas

      1. Moin,

        Sehe ich durchaus ähnlich, wobe ich mich dabei bereits tiefer in die Gefilde der Philosophie begebe und mich frage, was eigentlich die Beweggründe der Vandalen sind, bzw. warum kommt es unweigerlich - wie es mir schient - dazu, dass die Zerstörung als einzige "kreative" Tätigkeit aufgefasst wird.

        Wie immer gibt es viele Möglichkeiten, sich der Frage zu nähern. Der erste Reflex wird sein, "gut" und "böse" als gegebene Schubladen für die Wikipedianer hier und die Vandalen dort unkritisch zu übernehmen und sich allein darauf zu konzentrieren, warum die einzelnen Individuen so zerstörerisch auftreten. Ursachen des Vandalismus – psychologisch betrachtet gibt einen Überblick über die Motivlagen der "Täter". Was fehlt in dem Artikel ist die sozialpädagogische Variante des Verständnisses für das Handeln der Kinder und Jugendlichen (Erwachsene haben das "sozialkonforme" Verhalten in der Regel dann irgendwann doch verinnerlicht), die in einer viel zu gut organisierten und geordneten Welt schier gezwungen sein sollen, Dinge zu zerstören, wenn sie auch nur irgendeine Kleinigkeit ändern oder gestalten wollen. Ich persönlich habe Schwierigkeiten mit dieser Argumentation, da ich zwar zustimme, wenn es um die Überregulierung des Lebensraumes geht, aber dennoch reichlich Platz für Änderungen und Gestaltungen sehe, ohne Erhaltenswertes zerstören zu müssen.

        Spannender finde ich aber die Fragestellung, ob diese Zerstörungswut nicht besser so beleuchtet werden sollte, dass beide Akteure im Rampenlicht stehen. Und da fällt mir doch gleich der von uns beiden so geschätzte Norbert Elias ein: Etablierte und Außenseiter. Zwar hinkt der Vergleich, da die Außenseiter keine Gruppe sind sondern in der Regel unabhängig voneiander arbeitende Individuen. Aber ich glaube schon, dass die Grundidee, nicht nur die Störer zu betrachten sondern auch das Handeln der Etablierten als mitverursachend zu betrachten, auch andere Lösungsmöglichkeiten eröffnen könnte.

        Und natürlich ist das Wikipedia-Problem (wenn es denn überhaupt ein _Problem_ ist und nicht doch eher ein stinknormaler, zu erwartender Aspekt in einer genügend großen Gruppe) auch ein SELFHTML-Forum-Problem bzw. ganz allgemein eine (auch) im virtuellen Leben auftauchende Situation. Ich erkenne z.B. im SELFHTML-Forum durchaus Gruppen, die ich als Etablierte und Außenseiter bezeichnen könnte - von FI's und FA's mal ganz zu schweigen :-).

        Viele Grüße

        Swen Wacker

  2. gudn tach!

    gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

    wenn ich mit "nein" antworte, kann niemand das gegenteil beweisen.

    Wenn ja: warum?

    naja, dafuer gibt's als standardantwort die sog. mob-theorie: die menschen sind doof und schlecht und deswegen gibt es immer eine menge ab der so theoretisch tolle sachen wie open-source, wikipedia, kommunismus oder sonstwas zum scheitern verurteilt sind.
    mit der mob-theorie kann man darueber hinaus so ziemlich die meisten nachteile der menschheit(sgeschichte) "erklaeren".

    Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?

    ist auch eine frage der sichtweise. imho ist die wikipedia genauso wenig am arsch wie die open-source-gemeinde. dass immer mal wieder irgendwelche leute zwischendurch den mut verlieren, vorher zu naiv waren, zu hohe erwartungen hatten oder einfach mal temporaer schlecht drauf sind, gibt es immer. letztens hat auch mein lieblings-wikipedia-admin das handtuch geschmissen... fuer ein paar wochen. danach ist er, obgleich nicht mehr ganz so intensiv mitarbeitend wie vorher, zurueckgekehrt.
    ebenso gibt es auch immer leute, die - aus welchen gruenden auch immer - destruktive energien glauben loswerden zu muessen. der sog. vandalismus ist zwar in der wikipedia gross, aber kein grosses problem, die meisten sachen werden binnen weniger minuten (sehr selten dauert es tage) revidiert.

    uebrigens hat der verlinkte artikel imho an manchen stellen
    untertrieben (anzahl der mitarbeiter) und vielen uebertrieben, z.b.

    "Bei Wikipedia fanden die Prüfer durchschnittlich vier Fehler pro Artikel, bei der Encyclopaedia Britannica drei."

    uff!

    "Ihr Fazit: In Sachen Qualität liegen beide nahezu gleichauf."

    also mein fazit waere in diesem fall: diese lexika kann man vollkommen vergessen, denn selbst als kritikfaehiger mensch sind durchschnittlich 3 bis 4 fehler pro artikel einfach zu viel.
    so schlimm ist es aber auch gar nicht. klar steht in lexika auch ein haufen mist, dessen aufnahme es gilt durch hinzunahme weiterer literatur zu kompensieren/dezimieren, aber das ist imho vorrangig ein problem einiger user, nicht der wikipedia, die gar kein wissensmonopol sein moechte, obgleich einige user so tun. fuer deppen gibt es schon einen haufen hinweise a la "huuu, vorsicht: dieser beitrag handelt von medikamenten oder sowas. beachte unsere gesundheitshinweise".
    man koennte auch in jedem artikel den hinweis anbringen, dass alles falsch sein koennte, was dort steht... aber _etwas_ kompetenz muss der leser nun eben einfach mitbringen.

    wer die wikipedia als ein (fehlerbehaftetes) lexikon unter vielen sieht, wer open-source toll findet, aber nicht auch closed-source voellig verteufelt usw., wer keine zu hohen erwartungen an so zeugs hat, dem ist auch egal, wenn die massenmedien nur mit extremen schlagzeilen (und dann moeglichst den negativen) aufwarten.

    prost
    seth

    1. Hi,

      so schlimm ist es aber auch gar nicht. klar steht in lexika auch ein haufen mist, dessen aufnahme es gilt durch hinzunahme weiterer literatur zu kompensieren/dezimieren,

      oder einfach gesagt: Wer vernünftig recherchiert, hat mindestens zwei Quellen. Und sieht auch eine Passage aus dem Brockhaus nicht automatisch als richtig an, ohne eine zweite Quelle zu befragen.

      E7

  3. Hallo Thomas,

    gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

    Je bekannter ein Projekt ist, desto mehr Störenfriede zieht es natürlich auch an. Außerdem wird es immer schwieriger, das Projekt zu kontrollieren je größer es wird.
    Ab einer gewissen größe Braucht ein solches Projekt einfach Mechanismen zur Qualitätssicherung. Das gilt selbst, wenn es nicht so offen ist.
    Ich denke nicht, dass das ein Projekt wie Wikipedia zerstören muss. Man kann eben nicht mehr alles direkt veröffentlichen, muss mehr gegenseitige Kontrolle einführen u.ä. Es sollte trozdem möglich sein, soetwas relativ offen und demokratisch zu organisieren.

    Grüße

    Daniel

  4. Moin,

    Ich las den Artikel: http://futurezone.orf.at/it/stories/116662/ und eine Frage stellte sich mir dabei: gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

    Vielleicht sollte man eher diskutieren, ob die "Offenheit" die Eigenschaft des Erfolges der Wiki-Idee oder ob es nicht doch eher in erster Linie die (wie auch immer begründete) Motivation der (Kern)Teilnehmer ist, die Wikis/Wikipedia so erfolgreich macht. Oder genereller gefragt: Ist (grenzlose) Offenheit denn überhaupt der wichtigste Bestandteil eines Wikis oder folgen wir hier anscheinend nur einer Einschätzung, die sich selbstverstärkend aus der Wales'schen Idee des "offen bleiben bis es schmerzt" und der ungläubigen Einschätzung der Medien, die eben diese Idee gern in den Vordergrund stellen, ergibt.

    Wenn man aber - und das scheint mir für manche das eigentliche heimliche oberste Ideal zu sein - "Richtig-sein-bis-es-schmerzt" vor Augen hat, dann kommt man halt nicht um Qualitätssicherung herum. Und wenn das stimmt: Na und? Wir kennen bei wohl jedem Open-Source-Projekt von größerer Bedeutung Qualitätssicherungssysteme, die Fehler oder Manipulationen ausmerzen sollen. Warum soll das nicht auch für Enzyklopädien gelten? Oder ist Linux böse, nur weil nicht wirklich jeder im Kernel ungestört rumfuhrwerken kann? Im Kern kommt es schließlich hier wie dort darauf an, dass eine ausreichend große Gruppe motiviert bleibt und und genügend Publikumsinteresse da ist. Die Offenheit bleibt ja grundsätzlich bestehen, die Einschränkungen sind eher marginal und nicht mal sooo neu. Ich empfinde es immer noch erstaunlich, dass die guten Kräfte, die am Werk sind, so viel mehr sind als die Störer. Hättest Du mich vor vier, fünf Jahren gefragt, hätte ich Haus, Hof und Hund verwettet, dass ein solches Projekt nur scheitern kann - und zwar vor dem 1.000sten Artikel. Tja, da hätte ich daneben gelegen, aber gewaltig.

    Bezeichnenderweise finde z.B. hier http://www.usemod.com/cgi-bin/mb.pl?WikiQualityStandard diese Anspruch auf letzte Wahrheit nicht als (Qualitäts)ziel eines Wiki. Zugegeben, diese Seite betrachtet anscheiend eher die technischen Fragen eines Wiki. Ich rate aber mal, dass ein zentraler Wunsch nach Brockhaus³ Spuren in den technischen Anforderungen nach sich gezogen hätte. Von daher schließe ich jetzt mal gewagt im Umkehrschluss: Das Tolle am Wiki ist erstmal nicht die Qualität sondern die Zusammenarbeit als solche. Die Frage der Qualität regelt sich dann über den Ruf des Wikis. Qualität ist also nicht ursächlich, sondern mittelbare Wirkung.

    Viele Grüße

    Swen Wacker

  5. Hallo Thomas,

    http://futurezone.orf.at/it/stories/116662/

    Zitat:
     „So wurde etwa die Registrierungspflicht eingeführt, immer öfter
     werden Artikel "geschützt", das bedeutet sie können nicht mehr
     geändert werden. Weiters gibt es auch den Status "halb-geschützt"
     [semi-protected], bei dem potentielle Kontributoren mindestens seit
     vier Tagen registriert sein müssen. Dies soll vor allem spontane
     Vandalenakte verhindern. “

    Anscheinend einer von vielen Zweitverwertern, die sich nach der Falschmeldung in Spiegel Online vor einiger Zeit und im Nachgang zur Wikipedia-Academy  nicht die Mühe gemacht haben, mal aktuell zu recherchieren, wie WP funktioniert ;-)

    Zum Thema Artikelsperrung: Anteil gesperrter und halbgesperrter Artikel in der Wikipedia.

    Die Aussage, es gäbe eine Registrierungspflicht, ist schlicht falsch.

    und eine Frage stellte sich mir dabei: gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

    Möglicherweise ;-)

    Gruß aus Köln-Ehrenfeld,

    Elya

    --
    1. gudn tach!

      „So wurde etwa die Registrierungspflicht eingeführt, immer öfter
      werden Artikel "geschützt", [...]“

      Anscheinend einer von vielen Zweitverwertern, die sich nach der Falschmeldung in Spiegel Online vor einiger Zeit und im Nachgang zur Wikipedia-Academy  nicht die Mühe gemacht haben, mal aktuell zu recherchieren, wie WP funktioniert ;-)

      ich vermute eher, dass das absichtlich so formuliert wurde. der rest des artikels weist noch mehr solche stellen auf. wer keine ahnung hat, wird davon desinformiert.
      mit s/eingeführt, immer/eingeführt: immer/ wuerde der satz naemlich nicht mehr ganz so falsch sein...

      Die Aussage, es gäbe eine Registrierungspflicht, ist schlicht falsch.

      fuer manche artikel ist sie temporaer richtig.

      gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

      Möglicherweise ;-)

      das ist wohl vernuenftigste antwort darauf.

      prost
      seth

      1. Moin,

        Anscheinend einer von vielen Zweitverwertern, die sich nach der Falschmeldung in Spiegel Online vor einiger Zeit und im Nachgang zur Wikipedia-Academy  nicht die Mühe gemacht haben, mal aktuell zu recherchieren, wie WP funktioniert ;-)

        ]...]

        Die Aussage, es gäbe eine Registrierungspflicht, ist schlicht falsch.
        fuer manche artikel ist sie temporaer richtig.

        Übrigens weist der Spiegel-Artikel mittlerweile eine Korrektur auf (siehe am Ende des Artikels) http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,422037,00.html
        Viele Grüße

        Swen Wacker

    2. Hallo Elya (schön dich zu lesen!)

      http://futurezone.orf.at/it/stories/116662/
      Zitat:
      „So wurde etwa die Registrierungspflicht eingeführt, immer öfter
      werden Artikel "geschützt", das bedeutet sie können nicht mehr
      geändert werden. Weiters gibt es auch den Status "halb-geschützt"
      [semi-protected], bei dem potentielle Kontributoren mindestens seit
      vier Tagen registriert sein müssen. Dies soll vor allem spontane
      Vandalenakte verhindern. “

      Anscheinend einer von vielen Zweitverwertern, die sich nach der Falschmeldung in Spiegel Online vor einiger Zeit und im Nachgang zur Wikipedia-Academy  nicht die Mühe gemacht haben, mal aktuell zu recherchieren, wie WP funktioniert ;-)

      Mir ging es auch nicht wirklich darum ob der Artikel so toll recherchiert ist, aber er wirft für mich Fragen auf, die ich in der letzten Zeit öfters gehört bzw. selbst gestellt habe. (Und da kam mir der Atikel über Wikipedia gelegen um mal meine Fragne zu stellen.) Mir scheint, dass sich im Moment das Phänomen des "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" mehr und mehr verbreitet. Ich beobachte das bei einigen Projekten in ganz unterschiedlichen Bereichen. D.h. dass die vorherige Offenheit der Projkete aufgrund von Destruktivismus mehr und mehr eingeschränkt wird. Natürlich gibt es Gegenbespiele, d.h. neue offene Projekte, aber mir geht es nicht darum, dass es keine neue gibt, sondern dass etablierte Projekte gezwungenermaßen ihre Offenheit einschränken.

      Zum Thema Artikelsperrung: Anteil gesperrter und halbgesperrter Artikel in der Wikipedia.

      Die Aussage, es gäbe eine Registrierungspflicht, ist schlicht falsch.

      Ja.
      Aber mal unter uns: bis jemand überhaupt dazu kommt, dass er einen neuen Artikel einstellt, bekommt er graue Haare!! --> Ich habe jetzt versucht einen neuen Artikel anzulegen bzw. so weit zu kommen, dass ich einen anlegen könnte: ich habe es aufgegeben *, denn ich fand nach einer halben Stunde lesen und klicken noch immer nicht den Teil wo ich einen Artikel einstellen könnte. (im englischen braucht ich nur 6 min. dafür). Da braucht man auch keine Registrierung ;-)

      und eine Frage stellte sich mir dabei: gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?

      Möglicherweise ;-)

      Ich will hier gar nicht die verschiedene Diskussionen bei Wikipedia in Erinnerung rufen, denn darum geht es mir ja nicht. Aber sie zeigen trotzdem, dass diese Fragen auch dort nicht ungestellt geblieben sind.
      Klar könnte ich dich fragen, wie ihr damit umgeht, aber ich bin viel mehr an einer generellen Fragestellung bzw. an generellen Antworten interessiert.

      Grüße
      Thomas

      * : wo habt ihr denn die Möglichkeit, einen neuen Artikel zu schreiben versteckt??? (und ich meine nicht die Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Artikelwünsche. Ich komme mir wirklich etwas blöd vor, denn ich habe das bei euch nicht gefunden.

      1. * : wo habt ihr denn die Möglichkeit, einen neuen Artikel zu schreiben versteckt???

        http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Neue_Seite_anlegen

        1. Hallo,

          * : wo habt ihr denn die Möglichkeit, einen neuen Artikel zu schreiben versteckt???
          http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Neue_Seite_anlegen

          Die Seite beschreibt zwar wie man einen neuen Artikel anlegt (sofern hast du recht und diese Möglichkeit war mir auch bekannt) aber die Methode, erst einen bestehenden Artikel dazu editieren und ändern zu müssen erscheint mir überaus abwägig, weil es vor allem voraussetzt, das zumindest schon ein Artikel exsitiert auf dem der nue aufbauen kann. Aber dafür ist Wikipedia noch nicht umfangreich genug.

          Grüße
          Thomas

          1. Moin,

            Die Seite beschreibt zwar wie man einen neuen Artikel anlegt (sofern hast du recht und diese Möglichkeit war mir auch bekannt) aber die Methode, erst einen bestehenden Artikel dazu editieren und ändern zu müssen erscheint mir überaus abwägig,

            Nicht wirklich, finde ich, denn nicht verlinkte Hypertexte führen ein eher einsames Leben. Insel ohne Brücken zu schaffen muss in einem Wiki, wie in jedem Hypertext, möglichst vermieden werden. Entweder durch mündige User, also z.B. durch die organisatorische Bitte, für einen Verlinkung des Textes zu sorgen. Oder durch die technische Unmöglichkeit, (innerhalb des wikis) nicht verlinkte Texte zu speichern. Wikipedia geht anscheinend einen Mittelweg, indem sie den Nutzer scheinbar zwingen, für eine Verlinkung zu sorgen. Allerdings empfinde ich die vorgeschlagene Reihenfolge, erst den Link zu setzen und dann erst das Linkziel zu schaffen, als unlogisch. Die Pflicht existiert aber nur scheinbar, denn es geht wohl auch so: einfach eine nicht existierende URI eingeben - http://de.wikipedia.org/wiki/Sebestyen (absichtlich nicht verlinkt) - und auf "Seite bearbeiten" klicken.

            Viele Grüße

            Swen Wacker