Hallo Thomas
gibt es zwangsläufig einen Zeitpunkt bei einem offenen Projekt wie die Wikipedia z.B. ist, ab dem die Offenheit dem Projekt mehr Schaden zufügt als sie Vorteile bringt?
Dem scheint fast so zu sein, wie auch an dem Malheur mit dem Open Source festzustellen ist. Der Schaden ist aber IMHO nicht der direkte, also z.B. das Verunstalten eines Artikels, sondern der kontinuierliche Motivationsabbau der Mitarbeitenden.
Wenn ja: warum? Was sind die Ursachen dafür und wann kommt dieser Zeitpunkt?
Ein Hauptproblem liegt meines Erachtens im krassen Ungleichgewicht zwischen Nutzer und Helfer, wobei sich die schwarzen Schafe häufen, die das Geleistete als selbstverständlich hinnehmen und den Erstellern nicht einmal Dankbarkeit und Respekt zollen. Vielen Menschen scheinen die Open*- und Self*-Gedanken völlig Fremd zu sein.
Was man IMHO definitiv nicht sollte ist an Schulen und Unis von Wikipedia abraten! Wer zu faul ist um für eine Prüfung zu lernen, sich nur allgemein verständliche Vereinfachungen von Wikipedia reinzieht und damit auf eine gute Note hofft hat IMHO nichts besseres verdient! Man sollte den Studdies raten, sich die Fachliteratur reinzuziehen und zur Vertiefung die passenden Wiki-Artikel _selbst_ zu überarbeiten. Eventuell könnte man den Prof sogar darum bitten, sich den Artikel anzuschauen, so dass die Qualität wirklich zunimmt.
Wikipedia ist nun mal eher weniger für vertiefte Fachartikel gedacht sondern mehr für den Einstieg des Laien in eine Thematik. Das muss sich der Leser bewusst sein. Obwohl, es gibt auch enorm viele sehr gute Fachartikel.
Eventuell sollte auch der Änderungsprozess bei Wikipedia überdacht werden: So wäre es eventuell sinnvoll, Änderungen von Unbekannten erst an die Autoren/Pfleger des betroffenen Artikels zu senden und von diesen gutheissen zu lassen, bevor diese veröffentlicht werden. Änderungen unmöglich zu machen halte ich jedoch für eine schlechte Idee.
Just my 2 cents
Tom2