n'Abend!
Ich habe mir auch vorgenommen, nach meinem frisch erhaltenem Abiturzeugnis zur BW zu gehen. Dort möchte ich gerne Panzerfahrer werden und auch meinen LKW-Lappen machen.
nach meiner Einschätzung wirst du bestenfalls eins von beiden machen. Die Fahrschule ist teuer (auch wenn's intern ist) und kostet viel Zeit, und die BW wird sich hüten und die Jungs gleich zweimal hinschicken. Und was am Panzerfahren so erstrebenswert ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Was den Kindergarten betrifft, so stimme ich Dicki natürlich voll und ganz zu. Es kommt darauf an, in welche Abteilung man verfrachtet wird, jedoch auch darauf, mit welchem Interesse man die Angelegenheit verfolgt.
Als ich ein halbes Jahr nach dem Abi zum Bund musste, kam mir der ganze Zirkus tatsächlich wie ein Kindergarten vor: Man musste in bescheuerten Klamotten rumrennen, während der Grundausbildung abends um zehn im Bett sein, dämliche Verrenkungen (militärischer Gruß) machen, und sich von irgendwelchen Rotzlöffeln anschnauzen lassen, die nicht bis drei zählen konnten, aber dafür ein phantasievolles Zeichen auf den Schultern hatten.
Wenn man nur wenig körperlicher Anstrengung ausgesetzt wird, und daher auch weniger Durchhaltevermögen beweisen muss, kommt man sich in der Tat wie in einem Kindergarten vor. Soweit ich weiß, trifft das quasi gravierend auf die "Versorger" der BW zu...
Da widerspreche ich heftig. Den Kindergarten-Eindruck hatte ich trotz der üblichen Schinderei hauptsächlich in der Grundausbildung, also die ersten drei Monate. Als ich dann zu meiner Stammeinheit beim Nachschub als LKW-Fahrer versetzt wurde, kehrte so langsam Normalität und Vernunft ein. Unser Kompaniechef hatte eine sehr gesunde Einstellung: Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen innerhalb der Truppe. Wir müssen unsere Aufgabe, nämlich die anderen Einheiten mit Material, Sprit und Munition zu versorgen, zuverlässig erledigen, und das ganze militärische Getue war ihm ziemlich schnurz.
Im übrigen behaupte ich immer wieder, das Jahr beim Bund hat mir zwei Dinge gebracht, die auch im späteren Leben immer wieder mal nützlich sind: Den LKW-Führerschein, und die Fähigkeit, in nahezu jeder Umgebung und zu fast jeder Tages- oder Nachtzeit zu pennen. Ehrlich, soviel wie in dem einen Jahr habe ich nie vorher und nie nachher geschlafen!
So long,
Martin
Niemand ist überflüssig: Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.