seth: Bundeswehr = Kindergarten?

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gudn tach!

Ich war zwar beim Bund, habe aber einen riesen Respekt vor so manchem Zivildienstleistenden, denn DIE haben (zumindest teilweise) einen echt harten Job.

je nach definition von "hart" auch die bi-ba-bundis. und es gibt natuerlich auch in beiden "lagern" "weiche" jobs.

Was Stefano aber meiner Meinung nach genau richtig* verstanden hat, war der Teil mit dem gefährlichen Halbwissen.

naja, er hat mit "dito" darauf geantwortet. das muss nicht heissen, dass er's so verstanden hat, wie du es meintest.

Mir ist während meiner Zeit bei der Bundeswehr kein einziges "Komasaufen" vorgekommen

nun, dass sich die leute gleich ins koma saufen, kommt tatsaechlich nicht besonders oft vor (boese zungen behaupten, ihre koerper wuerden so einiges vertragen). aber alkohol wird (selbstverstaendlich nicht nur) dort sehr viel verzerrt. ein auszug aus dem 2005-bericht des wehrbeauftragten:

"Die Ausübung von Gewalt in Form von Körperverletzungen
und Misshandlungen bestimmt nicht den Alltag der
Bundeswehr, aber sie findet statt in vielfältiger Form, unter
Kameraden, aber auch zwischen Vorgesetzten und
Untergebenen. Das Problem muss weiterhin ernst genommen
werden. Die mir im Berichtsjahr bekannt gewordenen
Fälle belegen es. Oftmals spielt die enthemmende
Wirkung des Alkohols dabei eine nicht unwesentliche
Rolle, wie die nachfolgenden Beispiele belegen [...]
Die Vielzahl solcher und ähnlicher Vorkommnisse lässt
vermuten, dass es bei den Vorfällen, insbesondere außerhalb
der Dienstzeit, eine nicht unerhebliche Dunkelziffer
gibt. Vorgesetzte aller Ebenen stehen deshalb in der besonderen
Verpflichtung, gegen Gewaltbereitschaft und
übermäßigen Alkoholkonsum schon im Vorfeld vorzugehen,
um Übergriffe und Exzesse frühzeitig zu
unterbinden."

dass uebermaessiger alkoholkonsum unter anderem _auch_ eine ernste sache ist, stimmt selbstverstaendlich. aber den betroffenen ist dies sehr haeufig nicht bewusst.

genausowenig wie "befohlene Fröhlichkeit", die höchstwahrscheinlich aus der "Pflicht zur Kameradschaft" fehlinterpretiert wurde.

befohlene froehlichkeit ist es z.b., wenn die vorgesetzten "befehlen", weihnachten zu feiern oder wenn man im quadrat aufgestellt auf der stelle marschieren soll, waehrend man in uniform irgendwas saubloedes ueber "bluehende bluemlein" singt und ein alter haudegen trompetet wie der erste mensch, weil sich keiner getraut hat, ihm sein musikinstrument abzunehmen.

prost
seth