Zeromancer: Webserver On A Stick

Guten Morgen,

ich habe auf einer der letzten Chip-Beilagen einen Beitrag über den Webserver On A Stick gefunden (Webseite). Hat den schon mal jemand getestet und kann vielleicht was dazu sagen? Wie stark leidet ein derzeitiger USB-Stick unter der Anwendung? Da ich häufig eine betreute Webseite "in der Gegend" rumtrage, wäre der Wechsel von Notebook mitschleppen zu USB-Stick mitschleppen schon enorm. Einfach an einem anderen PC anstöpseln und gemeinsam diskutieren und ändern...

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen,
André

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  1. Hallo André,

    Hat den schon mal jemand getestet und kann vielleicht was dazu sagen?

    Ich habe den nicht getestet (kannte den bis jetzt nicht nicht), hoffe aber Deine Fragen dennoch halbwegs beantworten zu können.

    Wie stark leidet ein derzeitiger USB-Stick unter der Anwendung?

    Naja, bei Lesevorgängen passiert eigentlich herzlich wenig, allerdings verkraftet ein Stick nur begrenzt viele Schreiboperationen pro Sektor, zwischen zehn tausend und einer Million - je nach Art des Sticks usw. usf. Der Apache schreibt Logfiles und auch MySQL schreibt während des normalen Betriebs (auch während komplizierter SELECTs!) - das könnte Dir den Stick langfristig kaputt machen. Auch wenn die von Dir verwendete Webapplikation was schreibt, geht das natürlich zu Lasten des Sticks. Allerdings: Es werden ja nicht immer die _gleichen_ Sektoren neu beschrieben, außerdem haben Flash-Speicher sowieso eine Logik eingebaut, die Schreiboperationen möglichst auf verschiedene Sektoren zu verteilen, d.h. ich bezweifle, dass Du damit an die Grenzen des Sticks kommst, zumindest nicht bevor der Stick auf Grund von normalem, mechanischen Verschleiß kaputt geht. Garantieren kann ich's natürlich nicht. ;-)

    Viele Grüße,
    Christian

    1. Hallo Christian,

      d.h. ich bezweifle, dass Du damit an die Grenzen des Sticks kommst, zumindest nicht bevor der Stick auf Grund von normalem, mechanischen Verschleiß kaputt geht. Garantieren kann ich's natürlich nicht. ;-)

      Vielen Dank. Und so ein Stick kostet ja mittlerweile auch nicht mehr die Welt (1 GB für knapp 30 EUR).

      Mit freundlichen Grüßen,
      André

      --
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    2. Moin!

      außerdem haben Flash-Speicher sowieso eine Logik eingebaut, die Schreiboperationen möglichst auf verschiedene Sektoren zu verteilen

      Das wäre mir neu. Dann müßte der Stick ja die vom Hostrechner verwendeten Dateisysteme alle kennen, um Schreiboperationen intern umzumappen.

      Meine Information ist, dass das FAT-Dateisystem sich besonders schädlich auf USB-Flashspeicher auswirkt, weil jeder Schreibzugriff immer auch einen Schreibzugriff auf die FAT bewirkt.

      Andersherum gibt es speziell für Flash-Medien entwickelte Flash-Dateisysteme (wie zum Beispiel "Journaling Flash File System JFFS2" http://sourceware.org/jffs2/), welche die Schreibzugriffe so verteilen, dass kein Flash-Bereich übermäßig häufig durch Schreiben abgenutzt wird.

      - Sven Rautenberg

      --
      My sssignature, my preciousssss!
      1. Hallo Sven.

        Andersherum gibt es speziell für Flash-Medien entwickelte Flash-Dateisysteme (wie zum Beispiel "Journaling Flash File System JFFS2" http://sourceware.org/jffs2/), welche die Schreibzugriffe so verteilen, dass kein Flash-Bereich übermäßig häufig durch Schreiben abgenutzt wird.

        Klingt gut, ist aber bedauerlicherweise nicht praxisrelevant, da ein wohlbekanntes und weit verbreitete Betriebssystem dieses Dateisystem nicht unterstützt.

        Einen schönen Freitag noch.

        Gruß, Ashura

        --
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        mathbr:del.icio.us/ mathbr:w00t/
        1. Hi,

          Andersherum gibt es speziell für Flash-Medien entwickelte Flash-Dateisysteme (wie zum Beispiel "Journaling Flash File System JFFS2" http://sourceware.org/jffs2/), welche die Schreibzugriffe so verteilen, dass kein Flash-Bereich übermäßig häufig durch Schreiben abgenutzt wird.

          Klingt gut, ist aber bedauerlicherweise nicht praxisrelevant, da ein wohlbekanntes und weit verbreitete Betriebssystem dieses Dateisystem nicht unterstützt.

          Wieso? Da steht doch, daß das unter Linux läuft!

          Viele Grüße,
          Reiner

          1. Hi,

            Klingt gut, ist aber bedauerlicherweise nicht praxisrelevant, da ein wohlbekanntes und weit verbreitete Betriebssystem dieses Dateisystem nicht unterstützt.

            Wieso? Da steht doch, daß das unter Linux läuft!

            häh, was ist Linux? Ich kenne viele Leute mit PC, aber etwas was "Linux" heißt, hat keiner von denen ;)

            Schönen Sonntag noch!
            O'Brien

            --
            Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
            1. Hi,

              Wieso? Da steht doch, daß das unter Linux läuft!
              häh, was ist Linux? Ich kenne viele Leute mit PC, aber etwas was "Linux" heißt, hat keiner von denen ;)

              Ja, das sind genau die User, in deren XP-PC/Notebook man einfach einen USB-Stick stöpselt, resettet und dann deren Rechner "übernimmt", weil daß, was sie nicht kennen, gerade vom Stick gebootet wurde und totalen Zugriff auf die Hardware erlaubt. :)

              In manchen Firmen nennt man diese User auch "MS-zertifizierte Admins". >:->

              Ich *liebe* sie! :))

              Gruß, Cybaer

              --
              Hinweis an Fragesteller: Fremde haben ihre Freizeit geopfert, um Dir zu helfen. Helfe Du auch im Archiv Suchenden: Beende deinen Thread mit einem "Hat geholfen" oder "Hat nicht geholfen"!
      2. Hallo Sven,

        außerdem haben Flash-Speicher sowieso eine Logik eingebaut, die Schreiboperationen möglichst auf verschiedene Sektoren zu verteilen

        Das wäre mir neu. Dann müßte der Stick ja die vom Hostrechner verwendeten Dateisysteme alle kennen, um Schreiboperationen intern umzumappen.

        nein, du denkst noch auf einer zu hohen Abstraktionsebene. ;-)
        Es genügt ja, wenn dieses dynamische Mapping erst auf Hardwareebene, also beim Adressieren des Speicherchips erfolgt. Das wäre technisch kein großes Problem. Der Memory Controller auf dem Stick müsste nur eine zusätzliche Übersetzungstabelle (SektorNumber/physAddress) dazwischenschalten, die bei jedem Schreibzugriff auf einen Sektor diesen auf eine andere physikalische Adresse umlegt. Das ist zwar zusätzlicher Verwaltungsaufwand, und ich weiß nicht, ob das tatsächlich implementiert wird. Ich habe allerdings auch schon Gerüchte gehört, die so etwas vermuten lassen.

        Meine Information ist, dass das FAT-Dateisystem sich besonders schädlich auf USB-Flashspeicher auswirkt, weil jeder Schreibzugriff immer auch einen Schreibzugriff auf die FAT bewirkt.

        Wenn die Abbildung Sektornummer zu Speicheradresse konstant ist, hast du Recht. Das gilt aber für NTFS ebenso, denn auch bei diesem Filesystem bleiben bestimmte Kontrollstrukturen (File Tables) nach der Formatierung immer an derselben Stelle, und deren Inhalte werden auf bei fast allen Schreibzugriffen aktualisiert.

        So long,
         Martin

        --
        Die meisten Menschen werden früher oder später durch Computer ersetzt.
        Für manche würde aber auch schon ein einfacher Taschenrechner genügen.