Hi petra,
ich befürchte, das mein 14 jähriger Sohn das Internet benutzt, um sich Seiten mit zweifelhaftem Inhalt anzuschauen.
Das ist sehr wahrscheinlich, der Kontakt von Jugendlichen (und Ehemännern) mit Pornographie ist nicht zu verhindern. Ich musste in dem Alter noch nach Amsterdam fahren, um einen Eindruck von den Segnungen der Pornografie und sämtlicher Perversionen zu gewinnen.
Gibt es irgendeine Möglichkeit die besuchten Seiten wieder sichtbar zu machen?
Du könntest Dir den Ordner mit temporären Dateien ansehen. Bist Du sicher, dass Du das willst? Anscheinend ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich Dein Sohn mit Dingen auseinandersetzt, wo Du ihm nur noch sehr indirekt oder gar nicht helfen kannst. Sagen wir mal, Du fändest in den temporären Dateien allerlei Perverses, wie würde das Dein Verhältnis zu Deinem Sohn verändern? Positiv? Will man mit 14 mit seiner Mutter über diese Dinge reden? Kann man das überhaupt?
Falls jemand Erfahrung mit dem Thema Kinder und Internet hat, bin ich für Eure Meinung dankbar.
Das Internet ermöglicht den Zugang zu einer Reihe von Dingen, die Produkt unserer Gesellschaft sind, die unverblümte Darstellung der Gewalt gegen Frauen als sexuell erregend, Nazi-Scheiß, Gewaltverherrlichung, Perversionen, realer Tod als Gruselschocker usw., auch unsere Kinder werden damit konfrontiert, geraten in rechtlich zweischneidige Situationen usw.
Die Fragen, die Du Dir privat stellst, sind auch Fragen an alle:
- Will man das kontrollieren?
- Ist das noch kontrollierbar?
- Welche Wirkung hat das auf unsere Kinder?
- Haben unsere Jugendlichen die Kraft, trotz der Realität von Zwangsprostitution, extremem Umgang mit Menschen, Liebe, Tod eine sympathische Persönlichkeit zu entwickeln und Mensch zu bleiben?
Wirklich vom Gefühl her würde ich sagen, Du hältst Dich am besten da heraus, die erste reale Freundin wird ihm schon zeigen, dass Frauen etwas anders funktionieren aals in den einschlägigen Darstellungen des Netzes. Ich hätte mir mit 14 kaum etwas Schlimmeres vorstellen können, als meine sexuellen Phantasien ausgerechnet mit meiner Mutter zu diskutieren...
Viele Grüße
Mathias Bigge