Hallo Sven,
Zunächst mal zur Ideologie. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Ideologie nicht begründet wird, weil: Wie willst du eine Weltanschauung (um eine neutraler gefärbte Variante des Begriffs zu verwenden) denn auch begründen?
Nein, natürlich wird sie nicht begründet. Das Problem ist eben schon, dass sehr stark ideologisch argumentiert wird. Da hat sich mit der Zeit eine Ansicht verfestigt und die wird fest vertreten ohne sie gelegentlich erneut in Frage zu stellen.
Zur Autorität: Die erwirbt man sich im Laufe der Zeit bei jedem einzelnen Mitglied der Gruppe.
Ich habe auch nicht gesagt, dass jemand Autorität hätte, sondern dass sich einige so verhalten, als hätten sie welche.
Selten kommt vor, dass irgendjemand nach administrativen Eingriffen schreit (was eine Anmaßung von Autorität sein kann), und noch seltener passiert dies ungerechtfertigt.
Das meinte ich auch nicht. Ich meinte Aussagen in der Form "mach dies oder jenes", "lies ..." oder "du willst ... machen", ohne eine Begründung anzuführen. Das ist oft ein Stil, der den Eindruck erweckt, der Antwortente meine, dass man seine Antwort einfach glauben müsse und seinen Rat befolgen. Ohne vorher abschätzen zu können, ob das denn Lohnt. Um Ratschläge dieser Art zu geben, braucht man Autorität.
Jetzt ist natürlich die Frage: Wenn Menschen auf Antworten von Cheatah (um hier einen der kritisierten klar zu benennen - das macht die Sache plastischer) also nicht immer und andauernd identisch ablehnend reagieren, sondern nur Fallweise, auf der anderen Seite der Skala sich aber auch das genaue Gegenteil abspielt - was beweist das dann?
Ich habe nicht den Eindruck, dass seine Antworten oft hilfreich sind, ohne dass noch andere Leute antworten. Und selbst in den Fällen, wo sie hilfreich sind, hätte eine Antwort in einem nicht so "nerdigen" Stil genauso gut weitergeholfen.
Bleibt nur die Frage offen: Was sagt uns das jetzt, wie sind solche Zahlen zu interpretieren? Vorschläge?
Gar nicht. Die Abstimmung wird meistens genutzt um Meinung auszudrücken. Auf Grund genannter Gruppenrituale könnte Cheatah durchaus auch oft Zustimmung bei irgendwelchen Streitereien bekommen haben, wie es sie im Forum ja öfter gibt.
Eine Zusammenhang zwischen Korrektheit oder Informationsgehalt eines Postings und den Stimmen existiert praktisch nicht.
Außerdem ist klar, dass diese Bewertung nur von Stammpostern im weiteren Sinne stammt, da sie ja der Anmeldung bedarf. Andere Stammposter haben natürlich kein Problem mit seinen Antworten, entweder wissen sie, was er meint, (denn wenn man die Antwort kennt, versteht man seine Postings ja meistens) oder sie ignorieren sie eben.
Oder hätte das überhaupt keine Aussage?
Aufgrund der Art, wie diese Funktion benutzt wird, keine.
Stimmt doch gar nicht. Er kommt nicht "stattdessen", er kommt "auch". Und zwar gar nicht langatmig und ausufernd, sondern äußerst kurz und ohne Lamentieren.
Wo kommt denn was anderes? Es kommt noch der übliche Hinweis auf "Semantisches Markup" und dass man den bestehenden Code "eliminieren" muss.
Wilhelm war hingegen in der Lage, ein paar konkrete Kritikpunkte zu nennen.
Und es ist natürlich sicher richtig, dass WYSIWYG-Editoren ihre Probleme haben, es ist aber eben falsch, dass man damit keine Webseiten erstellen könnte die "funktionieren".
Manche Frager nehmen das Hilfsangebot an, fragen zurück und erhalten dann wertvolle Tips. Und die dritte Gruppe fühlt sich irgendwie gleich auf den Schlips getreten udn beleidigt.
Nun, wenn man mit einem sagen wir speziellen Kommunikationsstil konfrontiert wird, reagiert man irgendwie. Entweder sieht man darüber weg, ignoriert es oder man fühlt sich angegriffen.
Letztere Reaktion ist wohl nicht hilfreich aber sie ist nachvollziehbar.
Meine Frage: Warum ist das so? Wo sehen diese Leute die Beleidigung? Und warum sind solche Problemfälle eigentlich ausnahmslos immer nur Neuankömmlinge?
Naja, wer damit nicht klar kommt, geht wieder. Es ist aber doch offensichtlich so, dass nicht nur Neue diesen Stil negativ wahrnehmen. Stammposter sind davon nur nicht persönlich betroffen. Außerdem können sie das Verhalten ja kritisieren, ohne dafür Platt gemacht zu werden, bei Neuen, die das versuchen, geht das meistens schief.
Wie andernorts schon durchgeklungen sein dürfte, halte ich die These, dass vielleicht mit den Fragern etwas nicht stimmt (falsche Erwartungshaltung, falsche Fragetechnik, falscher Umgang mit Antworten), für wahrscheinlicher, als dass mit den Antwortern etwas nicht stimmt.
Das ist das Problem, mit normalen Umgangsformen kommt man da dann nicht mehr durch, man muss schon die Forumsmarotten kennen, um da Antworten zu bekommen. Man muss eben die Kommunikationsunfähigkeit der Antwortenden entsprechend ausgleichen. Wer das nicht kann oder nicht will, scheitert.
Kannst du aufzeigen, was an Cheatahs Statement falsch ist.
Wie oben gesagt, man kann mit WHYISWG-Editoren arbeiten. Seine Meinung, dass das des Teufels ist, sollte er auch als seine Meinung darstellen, nicht als Naturgesetz.
Ist es unverschämt oder politisch unkorrekt, wenn ich behaupte, dass gewisse Fragesteller möglicherweise zum existierenden SELF-Forum bzw. der ihm innewohnenden Community inkompatibel sind?
Nun, das ist wohl so. Die Frage ist, passt uns das? Mir passt es nicht.
Warum gehen sie in die Luft?
"in die Luft gehen" halte ich meist für übertrieben. Es mag auch genug geben, die einfach nie wieder eine Frage stellen. Eine irgendwie negative Reaktion halte ich aber wie schon gesagt in vielen Fällen für nachvollziehbar.
Grüße
Daniel