Ich gebe zu, ich bin gemein: Da installierte ich meiner Mutter den Rechner neu, aktualisierte ihr Windows, und experimentierfreudig, wie ich bin, setze ich ihr einfach mal OpenOffice.org als Ersatz für MS Office vor.
Na toll, den Zeitpunkt hättest du nicht besser aussuchen können. Denn genau das beschriebene Szenario wird morgen auch meinem Vater zustoßen. Nachdem er es geschafft hat, sein Windows zu verseuchen, habe ich ihm das System neu aufgesetzt und OpenOffice installiert.
OOo muß sich halt am Platzhirsch MSO messen lassen. Und jedes frustrierende Detail, das OOo nicht hinkriegt, kann man bei "Nur-Usern" eben nicht mit "ja, aber es ist doch Open Source, das Dateiformat ist XML und damit offen" etc. entschuldigen.
Das missfällt selbst mir, obwohl ich mir meist irgendwie helfen kann. OpenOffice ist für Mac-Nutzer ganz toll, wenn man es nicht verwendet, sondern NeoOffice installiert. Das X11-Zeugs ist schlichtweg unzumutbar hässlich. :-) Der Preis von € 427,89 für die MS-Vollversion ist allerdings ein ziemlich schlechter Witz, weshalb die Entsorgung der Trialversion einer meiner ersten unbeholfenen Mac-Schritte war.
Konkrete Probleme, die (auch mir als hinzugerufener Hilfe) das Arbeiten unmöglich machten:
Bei OO-Impress: Der Vollbildmodus „Bildschirmpräsentation“ muss trotz entsprechender (Powerpoint-)Dokument-Eigenschaft manuell aktiviert werden. Ein Tipp, wie das zu umgehen ist, wäre mir sehr willkommen.
Unter dem Strich kommt jedenfalls heraus: OpenOffice.org ist bei weitem noch kein vollwertiger Ersatz für MS Office.
Für meine Bedürfnisse ist es das, ich habe allerdings noch keine aufwendigen Excel-Dateien aus der Firma damit geöffnet und werde das bei Gelegenheit nachholen. Ich hoffe, OO-Calc nimmt Zeiterfassung.xls nicht allzu wörtlich.
Es ist bisweilen unverschämt langsam, es ist hakelig zu bedienen (insbesondere Calc-Diagramme), es macht auf Dauer keinen Spaß, wenn Dinge nicht zu hundert Prozent so funktionieren, wie sie in MS Office funktionieren.
Da stimme ich dir zu. MS Office ist im wahrsten Sinne des Wortes der Standard, an dem sich alle Konkurrenten zu orientieren haben. Punkt, EOD. Allerdings ist das Preis-/Leistungsverhältnis von OpenOffice/NeoOffice unerreicht gut. Ich kann mich also nicht beschweren.
Das Problem ist nur: OOo Version 2.0 hat jetzt einen eher mittelmäßigen Eindruck hinterlassen. Ich ziehe sehr in Zweifel, ob ich mit Version 3.0 nochmal ankommen darf.
Wenn sie auf MS-Office verzichtet, können alle Wertpapiere im Portfolio verbleiben.
Roland