Hi,
Das ist wieder absolut schlichtes IT-Denken: Man leistet sich genau so viele Sicherheitsmaßnahmen, dass es teurer wird, diese Maßnahmen zu überwinden, als der erzielbaren Gewinn für den erfolgreichen Versuch einbrächte.
In der aktuellen c't ist ein Interview mit einem Sicherheits-Verantwortlichen. Mal abgesehen vom Umstand, daß er (bzw. die derzeitige Situation) von der c't furchtbar auseinandergenommen wird (mutig, daß er sich diesem Interview gestellt hat - aber da muß die öffentliche Hand halt durch :-)): Das Fazit, das man über *alle* Vorwürfe ziehen muß, lautet, daß das gegenwärtige Sicherheitskonzept letzten Endes darauf beruht, daß die Wahlautomaten (bis zur Wahl) von der jeweiligen Gemeinde *sicher* verwahrt werden! Ist das nicht gegeben, sind und waren dt. "IT-Wahlen" unbemerkt manipulierbar. (Der niederländische Hack hat die Situaton allerdings dahingehend verändert,als daß man jetzt zum vorläufigen Schluß gekommen ist, daß man auch die Situation zw. Verwahrung und Wahl wohl besser sichern muß.)
Aber da die Wahlautomaten ja sicher eingelagert seien, bedürfe es schließlich auch "nicht-legaler" (Original-Aussage!) Vorgänge, um an sie heran zu kommen.
Und das ist also die *gute* Nachricht: Menschen, die Wahlen manipulieren möchten, können dies wohl nicht tun, weil sie schon im Vorfeld gegen Gesetze verstoßen würden?
Vermutlich denkt der Gute auch, daß Bankräuber ihr Fluchtauto auch nur dort vor die Bank stellen, wo auch ein Parkplatz ist? Denn wer will sich schon den Tag mit einem Knöllchen versauen, wenn er gerade 'nen Beutel voller Geld abgegreifen will? >;->
Na ja, man ist dabei, das ganze neu zu analysieren und zu bewerten.
Außerdem ist vollkommen unklar, welches "Problem" durch diese Wahlcomputer denn eigentlich "gelöst" werden soll.
Das gleiche Problem, das man auch mit den Schöffen bei der Justiz hat (Laienrichter): Aufgrund der demografischen wie auch gesellschaftlichen Entwicklung, wird es schwerer, genug und willige Wahlhelfer zu bekommen. Mit Hilfe der IT kann man zumindest die Zahl der Wahlhelfer senken!
Daß man das Ergebnis schneller hat, und (optimalerweise) Zählfehler schon im Ansatz vermieden werden, sind natürlich nette Nebeneffekte.
Gruß, Cybaer
PS: Wahlcomputer in Florida unterschlagen jede achte Stimme
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