Roberto Cozzetto: Link direkt auf Textstelle in Word oder PDF

Hallo zusammen

Ich hoffe, ihr könnt mir zu meiner Frage einen Tipp geben, obwohl es nur bedingt mit Web zu tun hat.

Gibt es eine Möglichkeit, aus einer Website auf ein Word zu verlinken, und zwar auf eine bestimmte Textstelle (die man vorher zb als Anker definiert hat)? Oder besteht diese Möglichkeit bei PDFs?

Das Word mit Anker habe ich bereits, ich müsste also irgendwie eine ansprechbare URL für diese Anker haben.

Danke für die Hinweise (falls überhaupt möglich) und Grüsse aus der Schweiz

Roberto

  1. Lieber Roberto,

    Gibt es eine Möglichkeit, aus einer Website auf ein Word zu verlinken, und zwar auf eine bestimmte Textstelle (die man vorher zb als Anker definiert hat)? Oder besteht diese Möglichkeit bei PDFs?

    das wäre eine üble Kreuzung aus Äpfeln und Eiern! Eine Website ist ein völlig anderes Medium, als ein Word- oder PDF-Dokument. Letztere sind Printmedien, die zunächst nicht für eine Darstellung auf dem Bildschirm gedacht sind.

    Dass Word oder ein PDF-Leseprogramm die Möglichkeit zum Navigieren zu "Ankern" ermöglicht, ist an die Bedienung von Browsern angelehnt, hat mit diesen jedoch (gottseidank) nichts zu tun. Daher gibt es keine technische Verbindung zwischen diesen Technologien.

    Auch wenn Du einen Browser benutzt, der ein entsprechendes Plugin für die Darstellung dieser von Dir genannten Dateiformate besitzt, so ist trotzdem keine technische Verbindung zwischen Website und Printdokument gegeben. Daher kannst Du auch keine Verweise zu entsprechenden Stellen in diesen Printmedien setzen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwann die Hersteller dieser Plugins eine Art Brücke zwischen diesen Technologien bauen werden, jedoch existiert meines Wissens nach keine solche in der von Dir benötigten Form.

    Tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen.

    Liebe Grüße aus Ellwangen,

    Felix Riesterer.

    1. Hallo Felix

      Besten Dank für deine Antwort, da muss ich wohl den Auftraggeber enttäuschen und einen anderen Weg suchen.

      Gruss
      Roberto

      1. Lieber Roberto,

        da muss ich wohl den Auftraggeber enttäuschen und einen anderen Weg suchen.

        Du musst Deinen Auftraggeber besser beraten! Inhalte per Print-Dokumente verfügbar zu machen ist nicht immer der Königsweg, insbesondere dann nicht, wenn man zu den dort abgelegten Inhalten verweisen will!

        Versuche Deinen Auftraggeber davon zu überzeugen, weitestgehend auf Dateien für das Printmedium zu verzichten und alle Inhalte im für Internetseiten üblichen HTML-Format anzubieten. Dein Auftraggeber hat eher keine Ahnung von Webseiten und ihren technischen Spezifika, dafür hat er ja Dich - eigentlich.

        Liebe Grüße aus Ellwangen,

        Felix Riesterer.

    2. Hallo Felix,

      Gibt es eine Möglichkeit, aus einer Website auf ein Word zu verlinken, und zwar auf eine bestimmte Textstelle (die man vorher zb als Anker definiert hat)? Oder besteht diese Möglichkeit bei PDFs?

      das wäre eine üble Kreuzung aus Äpfeln und Eiern! Eine Website ist ein völlig anderes Medium, als ein Word- oder PDF-Dokument. Letztere sind Printmedien, die zunächst nicht für eine Darstellung auf dem Bildschirm gedacht sind.

      ich kann Dir nicht zustimmen. Insbesondere PDF-Dateien sind sehr wohl zunächst und zuallererst für die Darstellung auf dem Bildschirm gedacht. Word ist seit Version 2.0 soweit ich mich erinnere, das heißt seit ca. 15 Jahren eine WYSIWYG-Anwendung, d.h. seit dieser Zeit ist die Darstellung auf dem Bildschirm in etwa genauso relevant wie der Ausdruck auf dem Papier.

      Nein, es ist nicht so, dass erst HTML und Browser die Darstellung auf dem Bildschirm als Ziel hatten.

      Dass Word oder ein PDF-Leseprogramm die Möglichkeit zum Navigieren zu "Ankern" ermöglicht, ist an die Bedienung von Browsern angelehnt, hat mit diesen jedoch (gottseidank) nichts zu tun. Daher gibt es keine technische Verbindung zwischen diesen Technologien.

      Na ja, ich sehe es eher umgekehrt :-) Diese Technologien waren in Textverarbeitungsdokumenten schon implementiert als HTML noch in den Kinderschuhen steckte.

      Auch wenn Du einen Browser benutzt, der ein entsprechendes Plugin für die Darstellung dieser von Dir genannten Dateiformate besitzt, so ist trotzdem keine technische Verbindung zwischen Website und Printdokument gegeben. Daher kannst Du auch keine Verweise zu entsprechenden Stellen in diesen Printmedien setzen.

      Das ist falsch.

      1. PDF ist nicht in erster Linie Printmedium.
         PDF heißt nicht Printable Document Format.
         PDF heißt Portable Document Format.
         PDF ist auch Printmedium.
         PDF hat sich wegen seiner Portabilität zwischen den Plattformen
         zu einem beliebten und verbreiteten Printmedium entwickelt.

      2. Du kannst Verweise zu Stellen in PDF-Dateien setzen,
         z.B. ein Verweis auf eine Seite #page=<seitenzahl>
         Beispiel:  http://www.saar-fv.de/pdf/satzung/spielordnung.pdf#page=3

      Ob der Benutzer ein Plugin verwendet, das diese Art der Verweise unterstützt, das steht auf einem anderen Blatt. Es ist jedoch eine gute Idee, auch in solchen Dokumenten möglichst genau zur Zielstelle zu verweisen. Viele werden somit in den Genuss einer Komfortfunktion kommen, diejenigen, die das nicht haben wollen, erleiden keinen Verlust.

      Grundsätzlich würde ich Robert empfehlen, sich mit den Spezifikationen von Adobe auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich wird er in Sachen PDF die Vorgaben des Auftraggebers erfüllen können. Denn auch wenn es hier im Forum viele gibt, die z.B. den Foxit-Reader einsetzen (nicht getestet :-) oder PDF-Dateien grundsätzlich herunterladen und sich nicht im Browser ansehen, so entspricht dies nicht meinen bisherigen Erfahrungen im Allgemeinen.

      Freundliche Grüße

      Vinzenz

      1. Lieber Vinzenz,

        vielen Dank für Deine Ausführungen! Da habe ich doch eben wieder ein großes Stück dazugelernt. :-)

        Liebe Grüße aus Ellwangen,

        Felix Riesterer.

      2. Hi Vinzenz,

        Insbesondere PDF-Dateien sind sehr wohl zunächst und zuallererst für die Darstellung auf dem Bildschirm gedacht.

        das sehe ich anders. Die Anzeige von PDFs am Bildschirm ist IMHO eher ein Nebenprodukt und nicht primäres Ziel, und ich kenne kaum jemanden, der PDFs wirklich direkt am Bildschirm liest. Die meisten drucken das Zeug aus und lesen es lieber auf Papier (ich übrigens auch). Nicht umsonst sind ja viele davon überzeugt, PDF sei die Abkürzung für "Printed Document File", eben ein elektronisches Abbild eines fertig gerenderten, gedruckten Dokuments.

        Word ist seit Version 2.0 soweit ich mich erinnere, das heißt seit ca. 15 Jahren eine WYSIWYG-Anwendung, d.h. seit dieser Zeit ist die Darstellung auf dem Bildschirm in etwa genauso relevant wie der Ausdruck auf dem Papier.

        Word ist sogar von Version 1 an eine WYSIWYG-Anwendung (ich habe sogar noch irgendwo ein Word 1.1 auf 3 Disketten in der Schublade). Trotzdem sehe ich auch hier in der (nahezu) druckbildtreuen Bildschirmansicht eher ein Entgegenkommen an den Benutzer im Interesse eines intuitiven Editierens, aber nicht den eigentlichen Zweck.

        Nein, es ist nicht so, dass erst HTML und Browser die Darstellung auf dem Bildschirm als Ziel hatten.

        Ich finde doch - denn bei den anderen Beispielen war sie eben nur ein Nebenprodukt, das bei der Implementierung billig realisierbar war.

        1. PDF ist nicht in erster Linie Printmedium.

        Veto. :-)

        PDF heißt nicht Printable Document Format.
           PDF heißt Portable Document Format.

        Und das scheinen die wenigsten Anwender zu wissen (Fachleute ausgenommen).

        Denn auch wenn es hier im Forum viele gibt, die z.B. den Foxit-Reader einsetzen (nicht getestet :-) oder PDF-Dateien grundsätzlich herunterladen und sich nicht im Browser ansehen, so entspricht dies nicht meinen bisherigen Erfahrungen im Allgemeinen.

        Dass der Foxit Reader von so wenigen benutzt wird, dürfte an der imensen Bekanntheit des Acrobat Readers liegen. Man liest ja auf vielen Webseiten die Floskel "Um diese Dokumente anzuzeigen, benötigen Sie den kostenlosen Acrobat Reader, den Sie _hier_ bekommen", wobei meistens das "hier" verlinkt ist. Dass diese Aussage in ihrer Bedingungslosigkeit nicht stimmt, weil es auch alternative Programme gibt, wissen viele Web-Autoren nicht einmal.

        Beim Foxit Reader dürfte das Hauptargument der kleinen, aber wachsenden Fangemeinde wohl sein, dass das Programm schnell und schlank ist (Foxit: etwa 1.5MB Download, <3MB entpackt; Acrobat 7: ca. 22MB Download, fast 40MB installiert).

        Schönen Tag noch,
         Martin

        --
        Wichtig ist, was hinten rauskommt.
          (Helmut Kohl, 16 Jahre deutsche Bundesbirne)
  2. Hallo,

    Gibt es eine Möglichkeit, aus einer Website auf ein Word zu verlinken, und zwar auf eine bestimmte Textstelle (die man vorher zb als Anker definiert hat)?

    Ja, diese Möglichkeit gibt es. Microsoft erläutert diese in einem TechNet-Artikel:
    http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb%3Ben-us%3B310520&sd=tech

    Prinzipiell gesehen ist es das gleiche Verfahren wie bei HTML-Dokumenten:
    Erzeuge ein Lesezeichen (ohne Leerzeichen, siehe verlinkter Artikel)
    Die URI lautet path/to/word/document#name_of_bookmark

    Die Funktionalität derartiger Verlinkung hängt davon ab, ob Word als Browser-Plugin installiert ist. Unter Windows 2000 SP4 mit Office 2000 hat das wie beschrieben funktioniert. Unter keiner meiner Windows-XP-Installationen (alle mit SP2) war Word als Browser-Plugin vorhanden - unabhängig von der Office-Version. Es ist also davon auszugehen, dass die praktische Nutzungsmöglichkeit solcher URIs allmählich gegen Null tendiert.

    Oder besteht diese Möglichkeit bei PDFs?

    Ja, hier besteht ebenfalls die Möglichkeit. Wie es geht, beschreibt Adobe in einem PDF-Dokument: http://partners.adobe.com/public/developer/en/acrobat/sdk/pdf/pdf_creation_apis_and_specs/PDFOpenParameters.pdf#page=5

    Die Version mit

    path/to/pdf#nameddest=name_of_bookmark

    funktioniert nach meinen bisherigen Tests übrigens auch mit Foxit-Reader als PDF-Plugin.

    Selbstverständlich gilt auch für PDF-Dokumente, dass diese Funktionalität nur dann vorhanden sein kann, wenn das PDF-Dokument direkt im Browser-Plugin geöffnet wird.

    Fazit:
    Direktes Anspringen von Bookmarks in Worddokumenten dürfte in der Praxis nur noch selten möglich sein, direktes Anspringen von Bookmarks in PDF-Dokumenten jedoch in sehr vielen Fällen. Ich bin deswegen der Ansicht, dass die Angabe von Bookmarks in URIs eine benutzerfreundliche Einstellung demonstriert und daher empfohlen werden kann. Nachteil der dafür notwendigen Bookmarks: keine Leerzeichen.

    Freundliche Grüße

    Vinzenz