Nicht nur heutzutage. Von Einzelnen auf die Menge zu schließen halte ich nicht nur in diesem Fall für zu gewagt.
Da ist ja hier geradezu ein Dogma. Woanders aber nicht, in der Soziologie bspw. ist es eine Selbstverständlichkeit Daten zu sammeln und dann Folgerungen über Gruppen zu treffen. In der Wirtschaft dasselbe Spiel, bspw. beim Marketing.
Es besteht ein Unterschied zwischen einer repräsentativen Teilmenge und Einzelpersonen. Ich bin nicht der Meinung, dass die Personen, um die es hier ging, eine repräsentative Teilmenge sind. Gerade in der Soziologie ist es eine Wissenschaft für sich festzustellen, wann eine Teilmenge repräsentativ ist und so Schlüsse auf eine ganze Gruppe zulässt.
Aber Du fühlst Dich persönlich angesprochen, wenn festgestellt wird, dass im Osten Neugeborene ganz gerne mal schnell "entsorgt" werden.
Nur dann, wenn man solche Einzeltaten auf die Menge "Neubundesbürger" projiziert.
Das ist schlecht, wie soll an solchen Zuständen etwas geändert werden, wenn die Ursachen aus falscher Rücksichtsnahme nicht benanannt werden können?
Die Ursachen sind zwar m.E. durchaus in den Spezifika der Neuen Bundesländer zu suchen, haben aber nichts mit Vorwendezeiten zu tun.
Siechfred
Ein Selbständiger ist jemand, der bereit ist, 16 Stunden am Tag zu arbeiten, nur um nicht 8 Stunden für einen Anderen arbeiten zu müssen.