asdf: Gehirn, ein Super-Computer? (OT)

Hallo Welt!

ich bin heute Morgen aufgewacht und war sehr erstaunt und erschrocken bzw. auch ein wenig durcheinander.
Ich hatte einen so intensiven und komplexen Traum über dinge die ich nie gesehen oder erlebt habe, dass man denken könnte ich habe es wirklich in der Nacht erlebt.

Im Traum war ich in einer zerstörten und Ländlichen Stadt, ich kann nicht sagen ob es in der Zukunft war oder gegenwart. In dieser sehr Detailierten Stadt (auf die ich nie im "leben" bezug hatte) lebten leute die mehr oder weniger in der ganzen Stadt immer auf der suche nach Lebensmitteln oder anderen wertvollen dingen sind. Diese Menschen sind auch immer in gruppen unterwegs und alle waren irgendwie immer anders gekleidet, ganz wie "Clans". Die Clans haben auch immer um die besten Plätze in der Stadt gekämpft, aber jede Person war Charakteristisch sehr unterschiedlich und für mich wirklich ganz fremde Personen. Ich selber gehörte einem Clan an und habe um unser "unterschlupf" gekämpft. Dieser unterschlupf war eine großes stillgelegtes Gebäude. Das war im Traum so realistisch das ich das Gebäude sogar aufmalen könnte, mit allen Raümen etc. als wär ich wirklich da gewesen.
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Dieser Traum hat mich wirklich geschockt, aber wie kommt sowas zustande? Ich habe sowas wirklich nie erlebt, normalerweise kann man ja irgendwas aus dem Traum am alltag festmachen, aber das was ich geträumt habe kann ich nicht im Wirklichen leben verknüpfen.

Also ist das ja mehr oder weniger eine "Visuelle Welt" gewesen die komplett im Kopf entstanden ist, also ist das Hirn ja wirklich vergleichbar mit einem Super-Computer, oder?

Wie kann das Hirn solche komplexe Gebäude generieren die ich nie vorher gesehen habe? Und wie können Menschen im Hirn enstehen die Schlau waren und alle unterschiedlich waren und auch total fremd? Keine person hat irgendwas mit jemanden zutun den ode die ich kenne.....

Wahnsinn... kennt sowas jmd von euch auch?

  1. träumen kann mit defragmentieren vergleichen finde ich

    wenn wir träumen verarbeiten wir nochmal alle dinge die net ganz in unser konzept passen (alles was unlogisch war, oder und sehr z denken gegeben hat)

    daher kann es sein das du mal nen  film gesehen hast .. und ein spiel gespielt hast und ein teil aus dein wohnort  ... aus diesen mix

    dein gehirn hat sich zb den film vorgenommen da fehlen aber zu viele stellen damit es logisch ist also noch ein paar erinnerungen aus ein(oder mehreren) spiel(en)  da fehlte aber immer noch etwas also etwas aus dein realen leben  ... und fertig ist der  perfeke strange traum :)

    PS: träume kann man mit übung bewust kontrollieren .. habs erst 1 mal geschaft :)  da war ich in der wüste und wollte aufwachen zack war ich wach ... das ganze spiel hab ich 5 mal gemacht ... testehalber :) dann hab ich mich in der traumwelt bewegt und habe bestimmt wie alles auszusehen hat ... ab da wird die Erinnerung undeutlisch :/

    1. Ok, vielleicht hast du da recht.

      Aber ich hatte auch mal einen Traum indem ich angeschossen wurde (warum auch immer), dass hat im Traum so doll geschmerzt das ich wach wurde.
      Den ganzen tag über habe ich den Schmwerz noch gefühlt, voll heftig war dass.

      Wie kannst du deine Träume kontrollieren? Wie hast du dass gemacht?

      1. http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/243683.html

        :)

        1. http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/243683.html

          :)

          Danke! :)

      2. Hallo!

        Wie kannst du deine Träume kontrollieren? Wie hast du dass gemacht?

        http://de.wikibooks.org/wiki/Klartraum

        Grüße, Skrilax

        --
        Democracy is a device which ensures that we shall be governed no better than we deserve.
        (G. B. Shaw)
      3. Hallo asdf,

        Aber ich hatte auch mal einen Traum indem ich angeschossen wurde (warum auch immer), dass hat im Traum so doll geschmerzt das ich wach wurde.
        Den ganzen tag über habe ich den Schmwerz noch gefühlt, voll heftig war dass.

        Ich würde mal behaupten, dass du dir während des Schlafes real wehgetan hast und das irgendwie im Traum verarbeitet hast.

        Passiert mir jedenfalls öfters, dass ich reale Geräusche und ähnliches in den Traum integriere.

        Jonathan

  2. Hallo,

    Im Traum war ich in einer zerstörten und Ländlichen Stadt, [...] Das war im Traum so realistisch das ich das Gebäude sogar aufmalen könnte, mit allen Raümen etc. als wär ich wirklich da gewesen.

    das ist nichts außergewöhnliches. Eindrücke, die wir im Traum "erleben", sind oft sehr plastisch und absolut realitätsnah - obwohl uns manchmal schon im Traum klar ist, dass die Situation zu absurd ist, um Wirklichkeit zu sein (siehe auch den Hinweis von Skrilax zum sog. Klartraum).

    Dieser Traum hat mich wirklich geschockt, aber wie kommt sowas zustande?

    Man nimmt an, dass das Gehirn im Traum Eindrücke aufarbeitet, die im wachen und bewussten Leben nicht komplett abgehandelt sind. Das können Gedanken sein, die man wegen äußerer Zwänge beiseite geschoben hat; Sinneseindrücke, die man nur unbewusst wahrgenommen hat; Gemütsregungen wie Trauer, Freude, Wut oder Angst, die man bewusst unterdrückt hat; Erinnerungen, die man nicht so richtig zuordnen kann.
    Im Traum versucht das Gehirn anscheinend, Verbindungen zwischen all diesen Fetzen von Informationen herzustellen. Das ist so ähnlich wie bei dem Spiel, wo man aus einer Handvoll willkürlich ausgewählter Stichworte eine Geschichte bilden soll. Die Zusammenhänge, die sich dann im Traum ergeben, können völlig konfus sein, erscheinen einem aber im Traum absolut plausibel und normal. Man bringt oft Dinge und/oder Personen in einen Zusammenhang, der in der Wirklichkeit nicht existiert, nicht existieren _kann_.

    Ich habe sowas wirklich nie erlebt, normalerweise kann man ja irgendwas aus dem Traum am alltag festmachen, aber das was ich geträumt habe kann ich nicht im Wirklichen leben verknüpfen.

    Wenn du den Traum analysieren willst, suche nach kleinen Details. Es sind oft ganz unscheinbare Kleinigkeiten, zwischen denen sich die Handlung und das Setup des Traumes hindurchschlängeln. Manchmal sind es auch ganz reale Einflüsse, die im Schlaf auf uns einwirken und im Traum verarbeitet werden. Schlafforscher haben übrigens herausgefunden, dass ein Traum im Gehirn oft in wenigen Sekundenbruchteilen abläuft, auch wenn die Handlung an sich eine lange Zeitdauer suggeriert. So kann es zum Beispiel passieren, dass man beim Umdrehen aus dem Bett rollt, plötzlich aufwacht, und dann wird einem klar, dass man gerade von einem Sturz aus dem Fenster geträumt hat.

    Aber ich hatte auch mal einen Traum indem ich angeschossen wurde (warum auch immer), dass hat im Traum so doll geschmerzt das ich wach wurde.
    Den ganzen tag über habe ich den Schmwerz noch gefühlt, voll heftig war dass.

    Wenn die Nachwirkungen im Wachzustand so deutlich waren, hast du dich wahrscheinlich im Schlaf an irgendwas gestochen oder gekratzt, und dein Unterbewusstsein hat blitzschnell aus einer Fülle anderer Gedankenfetzen eine Story drumherum konstruiert. Ein Psychologe würde jetzt vielleicht noch sagen, der Traum vom Angeschossen-werden hätte etwas mit unterschwelligen Ängsten im Alltag zu tun ...

    Also ist das ja mehr oder weniger eine "Visuelle Welt" gewesen die komplett im Kopf entstanden ist, also ist das Hirn ja wirklich vergleichbar mit einem Super-Computer, oder?
    Wie kann das Hirn solche komplexe Gebäude generieren die ich nie vorher gesehen habe?

    Kenn' ich. Ich habe schon öfter von einer "virtuellen Stadt" geträumt, in der ich mich mittlerweile ganz gut auskenne. Das Zentrum wird von einer großen Parkanlage beherrscht, mit Kieswegen zwischen den Grünflächen, vielen kleinen Teichen und einem Springbrunnen. An der einen Seite grenzt der Hauptbahnhof an, auf der anderen Seite eine typische Altstadt-Fußgängerzone, die sich am Hang nach oben erstreckt und oben in einen moderneren Innenstadtbereich mit großen Kaufhäusern usw. übergeht.
    Ich habe auch keine Ahnung, welche reale Stadt bei dieser Traumstadt Pate gestanden hat. Aber diese Umgebung taucht in meinen Träumen immer mal wieder auf.

    Und wie können Menschen im Hirn enstehen die Schlau waren und alle unterschiedlich waren und auch total fremd? Keine person hat irgendwas mit jemanden zutun den ode die ich kenne.....

    Faszinierend, gelle?

    Wünsche noch spannende Träume,
     Martin

    --
    Der Alptraum jedes Computers:
    "Mir war, als hätte ich gerade eine 2 gesehen."
    1. Hallo Martin!

      das ist nichts außergewöhnliches. Eindrücke, die wir im Traum "erleben", sind oft sehr plastisch und absolut realitätsnah - obwohl uns manchmal schon im Traum klar ist, dass die Situation zu absurd ist, um Wirklichkeit zu sein (siehe auch den Hinweis von Skrilax zum sog. Klartraum).

      Schlimm ist, wenn sich die Erinnerung dieser »geträumten Wirklichkeit« bedient. Meine Mutter meinte einmal klipp und klar, die (neue) Schule einer aus dem Städchen meiner Kindheit ausgewanderten Kollegin besucht zu haben, wir sind sogar hingefahren. Sie sah die Straße vor sich - diese existierte, alle Abzweigungen, die sie beschrieb, auch... nur die Schule nicht.

      Ich habe auch manchmal damit zu kämpfen, dass ich mich an Sachen zu erinnern meine, die ich erst nach längerem Kämpfen mit meinem Gedächtnis als »doch nur (vor Tagen, Wochen) geträumt« ablegen muss - was dann oft sogar sehr beruhigend ist...

      Ich habe das Glück, entweder Albträume erfolgreich zu verdrängen (kann mich nur an einen oder zwei erinnern) oder doch wenige zu haben, aber oft passiert es, dass ich mir - oft Stunden - nach dem Aufwachen überlegen muss, ob ich gewisse »Erlebnisse« geträumt oder wirklich erlebt habe. Andererseits, wenn diese Zweifeln aufkamen, handelte es sich immer um Träume ;)

      So kann es zum Beispiel passieren, dass man beim Umdrehen aus dem Bett rollt, plötzlich aufwacht, und dann wird einem klar, dass man gerade von einem Sturz aus dem Fenster geträumt hat.

      Ein berühmter Traum (millisekunden-Traum) ist das Ausrutschen von der Bürgersteigkante. Dieser Traum wird von einer ganz gewöhnlichen nervösen Zuckung generiert, wie man sie auch (allermeistens unbemerkt) tagsüber hat. Im Traum aber, vor allem in der Einschlafsphase, sieht man regelrecht, wie man fast auf die Schnauze fällt.

      Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
      Patrick

      --

      _ - jenseits vom delirium - _
      [link:hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash]
      Nichts ist unmöglich? Doch!
      Heute schon gegökt?
    2. Hi,

      Ich habe schon öfter von einer "virtuellen Stadt" geträumt,

      war's die goldene?

      Schönen Sonntag noch!
      O'Brien

      --
      Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
      1. Hallo,

        Ich habe schon öfter von einer "virtuellen Stadt" geträumt,
        war's die goldene?

        keine Ahnung, was oder wo soll das sein?
        Nee, aber golden ist da nichts. Es könnte jede Stadt sein, die halbwegs westlich geprägt aussieht.

        Ciao,
         Martin

        --
        F: Was ist ekliger als ein angebissener Apfel mit einem Wurm drin?
        A: Ein angebissener Apfel mit einem halben Wurm.
        1. Hi,

          Ich habe schon öfter von einer "virtuellen Stadt" geträumt,
          war's die goldene?

          ich dachte dabei an Otherland. Second Life Version 13.1 quasi.

          Schönen Sonntag noch!
          O'Brien

          --
          Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
          1. Moin,

            Ich habe schon öfter von einer "virtuellen Stadt" geträumt,
            war's die goldene?
            ich dachte dabei an Otherland.

            aaah ja. Nie davon gehört, aber danke für den Hinweis. Könnte ganz interessant sein.

            Ciao,
             Martin

            --
            Ich stehe eigentlich gern früh auf.
            Außer morgens.
            1. Hi,

              aaah ja. Nie davon gehört, aber danke für den Hinweis. Könnte ganz interessant sein.

              ich fand es superspannend, wenn es auch anfangs aufgrund der verschiedenen Handlungsstränge etwas verwirrend ist. Mir hat es insbesondere das Gefahrenpotential einer annähernd perfekten Version von Second Life noch einmal vor Augen geführt.

              Und im Gegensatz zu dem hoffnungslos überschätzten „Schwarm“ von Frank Schätzing habe ich Otherland (Teil 1) absolut gefesselt in einem Rutsch durchgelesen. Den Schwarm habe ich exakt auf Seite 786 zugeklappt, weil mich das Buch nur noch angenervt hat, billige Klischees, einfachst zu durchschauende Lesermanipulation, überzogenes USA-bashing und teilweise gähnend langweilige Beschreibungen über Seiten hinweg haben mich dazu bewogen, meine Zeit mit sinnvolleren Dingen zu verbringen als mit einem mediengepushten Crichton-für-Arme.

              Schönen Sonntag noch!
              O'Brien

              --
              Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
              1. Tach auch,

                Und im Gegensatz zu dem hoffnungslos überschätzten „Schwarm“ von Frank Schätzing habe ich Otherland (Teil 1) absolut gefesselt in einem Rutsch durchgelesen. Den Schwarm habe ich exakt auf Seite 786 zugeklappt, ...

                oha, Schätzings Schwarm hat mich ein paar fast schlaflose Nächte gekostet, weil ich das Buch so spannend fand, dass ich es nur mit größter Disziplin spät in der Nacht geschafft habe, das Buch wegzulegen.

                billige Klischees, ...

                Aber solide recherchierte und zum Großteil wahre wissenschaftliche Grundlagen, die eine ganze Reihe von Naturkatastrophen durchaus realistisch erscheinen lassen - auch wenn eine solche hochintelligente, aber biologisch primitive Lebensform natürlich _sehr_ weit hergeholt ist.

                einfachst zu durchschauende Lesermanipulation, ...

                Nun ja, psychologisch nicht gerade hochkomplex, das muss ich zugeben.

                überzogenes USA-bashing ...

                Was du als USA-bashing empfindest, richtet sich da eigentlich an _alle_ Industrienationen - auch wenn Schätzing natürlich dem Drang der USA, überall die Kontrolle zu haben, Rechnung trägt.
                Und die ...

                teilweise gähnend langweilige Beschreibungen über Seiten hinweg ...

                habe ich als meist hochinteressante Ausflüge in die Naturwissenschaften empfunden (okay, ab und zu habe ich auch mal ein paar Absätze nur schnell überflogen).

                Nee, also Frank Schätzing hat, ebenso wie Dan Brown, meine Hochachtung als Autor, der für atemlose Spannung sorgt, seine Handlung aber auf ein solides Fundament von gut recherchierten Tatsachen stellt.

                So long,
                 Martin

                --
                You say, it cannot be love if it isn't for ever.
                But let me tell you: Sometimes, a single scene can be more to remember than the whole play.
                1. Hi,

                  billige Klischees, ...
                  Aber

                  dieses Aber ist mir allerdings zu geringwertig gegenüber den Minuspunkten des Buchs.

                  solide recherchierte und zum Großteil wahre wissenschaftliche Grundlagen,

                  Woran erkenne ich, welche davon wahr sind und welche nicht? Wenn ich in einer derartigen Ausführlichkeit über Meeresbiologie Bescheid wissen möchte, dann besorge ich mir entweder entsprechende Fachliteratur und/oder frage Leute, die _vom_Fach_ sind. Den Kreativchef einer Werbeagentur würde ich dazu wohl kaum befragen.

                  einfachst zu durchschauende Lesermanipulation, ...
                  Nun ja, psychologisch nicht gerade hochkomplex, das muss ich zugeben.

                  Ich lasse mich bei _guter_ Literatur gerne auch mal ein bisschen manipulieren, aber so offensichtlich wie hier – nein danke, da fühle ich mich vom Autor verar***t.

                  überzogenes USA-bashing ...
                  Was du als USA-bashing empfindest, richtet sich da eigentlich an _alle_ Industrienationen - auch wenn Schätzing natürlich dem Drang der USA, überall die Kontrolle zu haben, Rechnung trägt.

                  Wenn dem so ist, hätte Schätzing es ja auch so schreiben können. Für mich ist es reiner Populismus, mit dem man die Leser so wunderbar einfach einfangen kann.

                  Und die ...

                  teilweise gähnend langweilige Beschreibungen über Seiten hinweg ...
                  habe ich als meist hochinteressante Ausflüge in die Naturwissenschaften empfunden

                  Auch die ellenlange Beschreibung der ach so tollen „Independence“ und die detaillierte Darstellung der Hilfsmittel (ich will mal keine Namen nennen), mit denen die Präsentationen zusammengefrickelt und an die Wand gebeamt wurden und und und …

                  (okay, ab und zu habe ich auch mal ein paar Absätze nur schnell überflogen).

                  Weil die Beschreibungen z.T. langatmig und langweilig sind. Da habe ich schon spannendere Bücher über elektromagnetische Wellen gelesen. Wissenschaftliche Grundlagen für Laien _interessant_ und dennoch _fachlich_korrekt_ aufzubereiten ist eine hohe Kunst, die F. S. mMn nicht beherrscht.

                  Nee, also Frank Schätzing hat, ebenso wie Dan Brown, meine Hochachtung als Autor, der für atemlose Spannung sorgt, seine Handlung aber auf ein solides Fundament von gut recherchierten Tatsachen stellt.

                  Bitte streichen Sie „atemlose Spannung“. Der Rest mag ja zutreffen. Auf eine Stufe mit Dan Brown gehört Schätzing jedenfalls nicht, allein sprachlich schon nicht. Ist dir mal aufgefallen, dass Scheinwerfer grundsätzlich immer nur „aufflammen“ – nur so als Beispiel. Meine Deutschlehrerin hätte mir für so etwas die Ohren langgezogen, und zwar länger als die langweiligen Passagen im Schwarm.

                  Wobei ich von Dan Brown auch etwas enttäuscht war. Illuminati fand ich superspannend (obwohl ich bis heute nicht weiß, warum man eine Funkkamera nicht orten kann, wenn man ihr Signal einwandfrei auswerten kann), der Da Vinci Code war eigentlich nur Illumainati in grün. Trotzdem ein sehr spannender Roman, bei dem man sehr viel mitdenken kann und muss. Sorry, aber Schätzing kann da bei weitem nicht mithalten. Viel Fachwissen und ein VHS-Kurs „Wie schreibe ich einen erfolgreichen Thriller“ reichen nicht aus, um ein wirklich gutes Buch zu schreiben. Vom Marketing allerdings hat er anscheinend wirklich Ahnung, das muss man ihm lassen.

                  Bedeutet das Wort „Thriller“ eigentlich übersetzt „führe möglichst viele Neben- und Hauptpersonen in die Handlung ein um sie dann möglichst publikumswirksam oder auch in Nebensätzen sterben zu lassen“? _Das_ hat mich nämlich auch genervt. Wozu muss ich wissen, dass ein Anwalt demnächst viel Geld verdienen wird und es sich jetzt mit seiner schwangeren Frau schonmal so richtig gut gehen lässt, wenn eben dieser Anwalt später in einem Nebensatz in der Art „Anwalt xy und seine Frau waren zu diesem Zeitpunkt schon seit Stunden tot“. Grr. Wie viele Stunden meines Lebens habe ich mit diesem Schmarrn vergeudet! Ich hätte es wirklich eher drangeben sollen, aber so bin ich eigentlich nicht. Somit wurde „Der Schwarm“ das erste Buch, das ich nicht bis zum Ende gelesen habe.

                  Schönen Sonntag noch!
                  O'Brien

                  --
                  Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                  1. Hallo,

                    solide recherchierte und zum Großteil wahre wissenschaftliche Grundlagen,
                    Woran erkenne ich, welche davon wahr sind und welche nicht?

                    zum Zeitpunkt des Lesens überhaupt nicht, da interessiert es mich auch noch nicht so brennend, weil ich geistig in die Handlung des Romans eintauche, an ihr teilhabe.
                    Aber wenn hinterher in Kritiken die sachlich-fachlich-korrekte Darstellung gelobt wird, wenn berichtet wird, dass z.B. der Meeresbiologe und Ozeanograph Gerhard Bohrmann vom Dingsbums-Institut in Kiel wirklich existiert, und dass er Schätzing gerade mit den fachlichen Details fleißig beraten hat, dann bin ich schon geneigt, einen Großteil der vermeintlichen Tatsachen auch wirklich zu glauben. Dass ein wenig dichterische Freiheit mit drinsteckt, ist klar. Dass ich die Grenze zwischen Tatsache und Fiktion nicht genau erkennen kann, stört mich dabei nicht.

                    Beeindruckend fand ich auch einen Bericht, der vor kurzem im Fernsehen kam, wo ein deutsches Ehepaar bei einem Urlaub irgendwo in Südostasien eine Tsunami-Welle erlebt und überlebt hat, nur weil die neiden die Vorboten der Flutwelle aufgrund der Lektüre von Schätzings "Schwarm" erkannt und richtig gedeutet haben.

                    Wenn ich in einer derartigen Ausführlichkeit über Meeresbiologie Bescheid wissen möchte, dann besorge ich mir entweder entsprechende Fachliteratur und/oder frage Leute, die _vom_Fach_ sind.

                    Klar - aber ich liebe Bücher, die neben der eigentlichen Handlung auch viel Randinformation vermitteln, auch wenn man dieses "Wissen" kritisch betrachten muss. Ich mag zum Beispiel auch ausführliche, detaillierte Ortsbeschreibungen, vor allem, wenn es Orte sind, die ich vielleicht selbst schon bereist habe. Die sehr detaillierten Beschreibungen sind zum Beispiel ein Grund, warum ich auch Desmond Bagley gerne lese.

                    einfachst zu durchschauende Lesermanipulation, ...
                    Nun ja, psychologisch nicht gerade hochkomplex, das muss ich zugeben.
                    Ich lasse mich bei _guter_ Literatur gerne auch mal ein bisschen manipulieren, aber so offensichtlich wie hier – nein danke, da fühle ich mich vom Autor verar***t.

                    Dann stellt sich mir die Frage: Was bezeichnest du in diesem Zusammenhang als Manipulation? Für mich ist Manipulation, den Leser oder Zuschauer durch gezielt dosierte richtige, falsche oder unvollständige Informationen zu ganz bestimmten richtigen oder falschen Schlussfolgerungen zu drängen.

                    Wenn ich einen Roman lese, dann lese ich in erster Linie eine spannende Geschichte. Ob die Handlung Personen aus dem wirklichen Leben abbildet oder politische Zusammenhänge aufgreift, ist mir dabei zunächst egal. Insofern: Wieso Manipulation?
                    Als Meister der Manipulation, so wie ich Manipulation verstehen würde, fällt mir spontan Alistair MacLean ein, der es virtuos versteht (sorry, verstand), dem Leser immer winzige Details, die aber für das Verständnis der Zusammenhänge nötig sind, vorzuenthalten. So komme ich als mitdenkener Leser immer zu einer ganz anderen Schlussfolgerung als sein Romanheld, der "zufällig" über dieses Wissen verfügt. Und dann fragt man sich immer wieder, "Warum bin ich nicht darauf gekommen?" - Weil man nicht auf die richtige Lösung kommen _konnte_. Aber das wird einem beim Lesen nicht bewusst, sondern erst wesentlich später.

                    Was du als USA-bashing empfindest, richtet sich da eigentlich an _alle_ Industrienationen - auch wenn Schätzing natürlich dem Drang der USA, überall die Kontrolle zu haben, Rechnung trägt.
                    Wenn dem so ist, hätte Schätzing es ja auch so schreiben können.

                    Hat er doch. Er wettert in seinem Buch doch zum Beispiel genauso gegen die skandinavischen und deutschen Ölkonzerne wie gegen Whale Watching. Die amerikanische Großkotzigkeit und Geltungssucht ist nur _ein_ Aspekt, den er verarbeitet.

                    Und die ...

                    teilweise gähnend langweilige Beschreibungen über Seiten hinweg ...
                    habe ich als meist hochinteressante Ausflüge in die Naturwissenschaften empfunden
                    Auch die ellenlange Beschreibung der ach so tollen „Independence“ ...

                    Ja. Auch wenn ich mich gelegentlich gefragt habe, ob es nicht die Enterprise wäre. ;-)

                    und die detaillierte Darstellung der Hilfsmittel (ich will mal keine Namen nennen), mit denen die Präsentationen zusammengefrickelt und an die Wand gebeamt wurden und und und …

                    Das ist mir wahrscheinlich wegen der Banalität nicht einmal aufgefallen.

                    (okay, ab und zu habe ich auch mal ein paar Absätze nur schnell überflogen).
                    Weil die Beschreibungen z.T. langatmig und langweilig sind.

                    Ja, etwa über die Privatangelegenheiten der beteiligten Figuren. Die technischen Aspekte fand ich dagegen -im Rahmen einer erfundenen Story- gut aufbereitet und dargestellt.

                    Auf eine Stufe mit Dan Brown gehört Schätzing jedenfalls nicht, allein sprachlich schon nicht. Ist dir mal aufgefallen, dass Scheinwerfer grundsätzlich immer nur „aufflammen“ – nur so als Beispiel.

                    Nö, ist mir nicht aufgefallen. Auf sprachliche Eigenheiten oder Unvollkommenheiten achte ich beim Lesen nicht so sehr; ich konzentriere mich mehr auf den Inhalt.

                    Wobei ich von Dan Brown auch etwas enttäuscht war. Illuminati fand ich superspannend (obwohl ich bis heute nicht weiß, warum man eine Funkkamera nicht orten kann, wenn man ihr Signal einwandfrei auswerten kann), der Da Vinci Code war eigentlich nur Illumainati in grün.

                    Stimmt, hab ich auch so empfunden. Ganz anders nachher "Deception Point" und "Digital Fortress", weiß im Moment nicht, wie die deutschen Titel lauten. Wobei ich gerade bei Digital Fortress, einem Roman speziell über Kryptographie, Programmierung und Datenverarbeitung, auch Dan Brown rügen muss, der hier teils hanebüchene Theorien verzapft.

                    Sorry, aber Schätzing kann da bei weitem nicht mithalten.

                    Wenn du meinst ... ich sehe das anders. Ich würde zustimmen, wenn du jetzt einen Fließbandautor wie etwa Colin Forbes runtermachen würdest - ein Autor, der es ebenfalls versteht, spannende Stories aufzubauen, aber kennt man eine, dann kennt man sie alle, mit kleinen Variationen.

                    „führe möglichst viele Neben- und Hauptpersonen in die Handlung ein um sie dann möglichst publikumswirksam oder auch in Nebensätzen sterben zu lassen“? _Das_ hat mich nämlich auch genervt.

                    ACK, mich auch.

                    Wie viele Stunden meines Lebens habe ich mit diesem Schmarrn vergeudet! Ich hätte es wirklich eher drangeben sollen, aber so bin ich eigentlich nicht. Somit wurde „Der Schwarm“ das erste Buch, das ich nicht bis zum Ende gelesen habe.

                    Für mich hat sich das Dranbleiben gelohnt; ich werde dieser Tage auch das nächste Buch von ihm in Angriff nehmen.

                    Schönen Sonntag noch!

                    Danke, wünsche ich dir auch,
                     Martin

                    --
                    Wer im Glashaus sitzt, sollte sich nur im Dunkeln ausziehen.
                    1. Hi,

                      um's kurz zu machen: Wir sind eben unterschiedlicher Meinung (teils), aber auch gleicher Meinung (anderenteils). Das ging mir mit meiner Deutschlehererin auch oft so – sie wollte einfach nicht auf mich hören ;)

                      Ich habe mir noch ein paar Seiten Leserkritiken über den Schwarm bei Amazon durchgelesen und fand sie unterhaltsamer als das Buch an sich :)
                      Eine davon möchte ich dir nicht vorenthalten:
                      „Der Schwarm von Günter Schätzing ist ein schlechtes Buch. Auf dem sprachlichen Niveau eines Schulaufsatzes ist es zugleich dumm, geschwätzig und sentimental. […]“

                      Das Beste bei der Lektüre der Kritiken aber ist, dass ich einige Anregungen für zu lesende Bücher bekommen habe.

                      Schönen Monntag noch!
                      O'Brien

                      --
                      Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
  3. Hi,

    und wer sagt dir, dass du jetzt in der Realität bist? ;-)

    Timo

  4. Hallo asdf,

    Im Traum war ich in einer zerstörten und Ländlichen Stadt, ich kann nicht sagen ob es in der Zukunft war oder gegenwart. In dieser sehr Detailierten Stadt (auf die ich nie im "leben" bezug hatte) lebten leute die mehr oder weniger in der ganzen Stadt immer auf der suche nach Lebensmitteln oder anderen wertvollen dingen sind. Diese Menschen sind auch immer in gruppen unterwegs und alle waren irgendwie immer anders gekleidet, ganz wie "Clans". Die Clans haben auch immer um die besten Plätze in der Stadt gekämpft, aber jede Person war Charakteristisch sehr unterschiedlich und für mich wirklich ganz fremde Personen. Ich selber gehörte einem Clan an und habe um unser "unterschlupf" gekämpft. Dieser unterschlupf war eine großes stillgelegtes Gebäude. Das war im Traum so realistisch das ich das Gebäude sogar aufmalen könnte, mit allen Raümen etc. als wär ich wirklich da gewesen.

    Find ich sehr interessant. Wenn ich träume ist die "Bildqualität" normalerweise recht schlecht, alles ist sehr simpel aufgebaut, verschwommen, detaillos. Reicht ja auch eigentlich. Warum sollte das Gehirn super aufwändig einen Raum "rendern" wenn es genausogut einfach denken kann: Da ist ein Tisch, da ist ein Fenster usw.

    Wobei ich auch schon mal so einen intensiven Traum hatte. Der war schon mindestens 10 Jahre her, aber ich kann mich an viele Stellen immer noch problemlos errinnern und könnte die auch jetzt noch aufmalen (wenn ich gut malen könnte).

    Jonathan