Bernhard: SPON-Artikel über "gender mainstreaming"

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Auf SPON ist ein Artikel zum Thema "gender mainstreaming" erschienen, bei dessen Lektüre mir teilweise die Spucke weggeblieben ist. Er illustriert auf hervorragende Art und Weise gleichzeitig mehrere Ausprägungen zeitgenössischer Idiotie und ihre Verzahnung ineinander:

1. die Durchsetzung der deutschen Sprache mit höchstgradig überflüssigen Anglizismen, wobei hier der Anglizismus "gender mainstreaming" wie sooft dazu dient, zu verschleiern, dass hinter ihm kein nennenswerter Inhalt steckt; ein Aspekt, der die Sprachverhunzung gleich nochmal um einiges widerlicher macht.

<Frustmodus>
Geben wir Deutsch doch einfach zu Gunsten Englischs auf. Dann kann man wenigstens nicht mehr durch einfaches Verwenden von Anglizismen Inhalte vortäuschen.
</Frustmodus>

2. die Auswüchse des Feminismus, die lächerlich wären, wenn sie nicht, wie es mittlerweile geschieht, von der Politik gefördert und finanziert würden: in diesem Fall die Ansicht, Geschlecht sei nur anerzogen, und deren Konsequenzen. Bei Begriffen wie "Zwangsheterosexualität", "nichtidentitäre Jugendarbeit", "Vorurteilswettbewerb", bei Hirschbrunft-Abbildungsverzicht und bei Umerziehungsprogrammen wird ein trauriges Kopfschütteln der Problematik nicht mehrgerecht.

<Frustmodus>
Wer fordert, keine brünftigen Hirsche mehr in Werbebroschüren für Naturparks abzubilden, sollte erschossen werden.
</Frustmodus>

3. wieviel Schindluder man in den Geistes- und Sozialwissenschaften wegen der dort vorherrschenden Anomie" treiben kann.

<Frustmodus>
Feministische "Wissenschaft" sollte verboten werden.
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4. die bemerkenswerte Fähigkeit, echte Probleme, wie beispielsweise dieses zu ignorieren.

Als wenn die ganze Chose nicht schon traurig genug wäre, kommt noch hinzu, dass die Punkte 1 (naturgemäß), 2 und 3 ein spezifisches deutsches (bzw. österreichisches) Problem sind: Nirgends sonst auf dieser Welt werden für derartigen Schwachsinn soviele Gedanken verschwendet (man vergleiche einmal die Länge des deutschen Wikipedia-Artikels, mit der des englischen) oder soviel Bürokratie betrieben - geschweige denn Geld aufgewendet!!. Ich bin zwar absoluter Gegner des "gender mainstreaming", aber meinetwegen sollen die Feministen weiter Pseudowissenschaft betreiben, wenn sie denn wollen. Bei einem jeden denkenden Individuum sollten sämtliche Alarmglocken jedoch laut schrillen, wenn der Staat diese Idiotie a) gutheißt und b) Kohle dafür aus dem Fenster schmeißt. Zumal in anderen Bereichen das Geld hinten und vorne fehlt.

Man sollte meinen, ein Land, welches Probleme hat, die nicht mit einfacher Gleichstellungspolitik, aber mit "gender mainstreaming" zu lösen sind, und die Lösung dieser Probleme auf irgendeiner anderen als der letzten Stelle seiner Prioritätenliste hat, dürfte eigentlich keine Probleme wie ein kurz vor dem Zusammenbruch stehendes Sozialsystem haben.

Der Frust ob der Vorgehensweise des Staats ist enorm, jedoch - ich sehe keine Möglichkeit die Verhältnisse zu ändern, solange sich die Öffentlichkeit von irgendwelchen Feministengurus blenden lässt. Es ist zum Verzweifeln ...

Trotzdem: Gutes Neues an das Forum!
Bernhard

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SPON-Artikel über "gender mainstreaming"

Bernhard
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