Hallo Bernhard!
Die subjektive Gewissheit kann aber mit einer objektiven Wahrheit übereinstimmen - sobald es eine objektive Wahrheit gibt. Ist das der Fall, so können Meinungen als "richtig" oder "wahr" (falls sie mit der objektiven Wahrheit übereinstimmen) bzw. "falsch" (falls sie das nicht tun) klassizifiert werden.
Nein, dann handelt es sich lediglich um fehlendes Wissen. Meinen und Wissen sind unterschiedliche Formen der Gewissheit, die nicht einfach austauschbar sind. Zu welchem Zeitpunkt an einem bestimmen Ort die Sonne am Horizont erscheint, beruht auf Wissen, nicht auf Meinen. Die Frage ob die Sommerzeit sinnvoll ist, hat dagegen mit Wissen nichts zu tun, dieser Meinung kann jemand sein oder auch nicht.
Die Tatsache, dass der Gesetzgeber meint, irgendwelche Regelungen einführen zu müssen, ist für mich stets ein Indiz dafür, dass jeweiligen Problematik eine objektive Wahrheit zu Grunde liegt - so auch bezüglich des Gender Mainstreamings.
Mir ist unklar, ob hier irgendwo ein "nicht" fehlt. Wenn eine objektive Wahrheit zu Grund liegt, bedarf es keiner Meinung, dann ist Wissen gefragt.
Deshalb sinkt meine Bereitschaft, andere Meinungen zu akzeptieren, auf ein Minimum, sobald sich Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Gesetzgebung ergeben.
In einer demokratischen Gesellschaft sind solche Meinungsverschiedenheiten selbstverständlich. Offenbar bevorzugst du ein totalitäres System, das jede abweichende Meinung unterdrückt.
Und selbst wenn einer Thematik keine objektive Wahrheit zu Grunde liegen sollte, so betrifft die Gesetzgebung jeden Bürger - also auch mich
Objektive Wahrheiten sind schon durch Naturgesetze geregelt. Gesetzgebung ist gerade da erforderlich, wo Menschen unterschiedliche Meinungen, Ansichten und Interessen haben können.
- und es ist wohl jedem klar, dass es ziemlich unangenehm sein kann, sich nach als falsch empfundenen Gesetzen richten zu müssen (siehe z.B. die Diskussion über die Einführung eines Rauchverbots in Lokalen).
Umgekehrt ist es auch unangenehm, den Willkürhandlungen sturer Egoisten ausgesetzt zu sein. Was du als falsch empfindest, finden andere Leute als richtig. Zählt für dich aber wohl nicht, weil ja nur deine Meinung richtig sein kann.
Darum hat wohl jeder eine ziemlich geringe Akezptanzgrenze für Gesetze und Regelungen, welche nicht seiner subjektiven Meinung entsprechen
Das sind die typischen Behauptungen der Querulanten.
Mit welchen Mitteln? Du hast gefordert, Menschen mit anderer Meinung sollten erschossen werden. Wissenschaften, die dir nicht in den Kram passen, wolltest du verbieten. Ist das deine Vorstellung von Überzeugen?
Die Kennzeichnung der von dir angesprochenen Forderungen durch <Frustmodus>-Tags sollte doch ausreichend sein, um zu erkennen, dass das _nicht_ echte Forderungen meinerseits sind. Diese Aussagen sind übertrieben und ich könnte aus einer Emotion heraus dazu verleitet werden, solche Aussagen zu tätigen. Sie entsprechen deswegen aber trotzdem nicht meiner Vorstellung von Überzeugungsarbeit.
Sondern?
Wie du hier auf das Bundeskanzleramt kommst, ist mir ein Mysterium (siehe oben).
Ich weiß, dass du dich an O'Brien gerichtet hast, und dass Angela Merkel eine Frau ist. Ich will dir mein Verständnisproblem mit einem Vergleich verdeutlichen:
Angenommen, O'Brien stellt eine Behauptung über Kühe auf (z.B. "Kühe haben zwei Köpfe." oder "Kühe sind Säugetiere."), und du antwortest: "Der Himmel ist blau." In diesem Fall kann ich keinen inhaltlichen Bezug von deiner Antwort zu O'Briens Aussage herstellen. So geht es mir jetzt auch. Ich hab keinen Schimmer warum du von dem sprichst, wovon du sprichst.
O'Brien hatte gesagt:
Mir war zwar bekannt, dass das sog. Gender Mainstreaming weltweit wilde Blüten treibt, aber so einige der deutschen Blüten finde ich ich doch schon mehr als bedenklich (z.B. das Umerziehen von Jungs nicht zu "anderen Jungs" sondern zu "keine Jungs").
Da war mein Einwand, dass es keineswegs erforderlich ist, "Jungs" in irgend einer Weise über die biologischen Gegebenheiten hinaus zu "Jungs" zu erziehen. Diese klischeehaften Vorstellungen, sind in der Gesellschaft einfach nur hinderlich. Dazu habe ich das Beispiel der amtierenden Bundeskanzlerin gewählt und gefragt, was an deren Tätigkeit den typisch geschlechtsspezifisch sei. Oder um es noch deutlicher auszudrücken: Wäre sie traditionell mädchenhaft erzogen worden, wäre sie jetzt vielleicht Putz- oder Hausfrau. Dafür wäre ein ein typisch jungenhaft erzogener Mann Bundeskanzler. Hätte das auf die Politik irgend einen Einfluss?
Beste Grüsse
Richard