Hallo Bernhard!
Ich erkenne die Funktion des Staates an, indem ich mich an die Spielregeln (Gesetze) halte. Mehr ist dazu nicht notwendig.
Doch, das eigene Verständnis von Staat sollte reflektiert werden. Mit dem Staat bist und bleibst du strukturell gekoppelt, um es mal systemtheoretisch auszudrücken. Du kannst nicht ohne den Staat existieren und der Staat nicht ohne dich. Der Staat (als abstraktes Gebilde, als soziales System im Sinne Luhmanns) hat genau nur soviel Macht, wie ihm die Bürgerinnen und Bürger zubilligen.
Ich gehe in eine Diskussion in der Überzeugung, die bessere Meinung zu vertreten. Würde ich das nicht, so könnte ich mir die Diskussion getrost sparen.
Wenn du schon überzeugt bist, die bessere Meinung zu vertreten, wirst du wohl eher Belehren als diskutieren wollen.
"Ich bin zwar absoluter Gegner des 'gender mainstreaming', aber meinetwegen sollen die Feministen weiter Pseudowissenschaft betreiben, wenn sie denn wollen."
Warum hast du denn die ganze Argumentation angefangen? Wenn es dir so gleichgültig wäre, würdest du sicher nicht so ein Theater veranstalten. Im übrigen zeigst du dich mit dem Vorwurf der "Pseudowissenschaft" wirklich unfähig zur sachlichen Diskussion. Vielleicht solltest du in diesem Zusammenhang den zitierten Artikel meines in sprachwissenschaftlicher Hinsicht leider geistig etwas verwirrten Landsmanns mal kritisch auf pseudowissenschaftliche Behauptungen untersuchen. Dessen Aussagen passen dir offenbar gut in den Kram und gefallen dir deshalb, wissenschaftlich sind sie deshalb noch lange nicht.
Demnach sind Proteste und Demonstrationen gegen Hartz IV deiner Meinung nach undemokratisch, weil die entsprechenden Gesetze schon implementiert sind?
Habe ich irgendwo das Demonstrationsrecht in Frage gestellt? Und Mathias Bigge hat argumentiert, nicht demonstriert.
Beste Grüsse
Richard